Milchzucker-Unverträglichkeit Laktoseintoleranz bei Babys und Kindern: Das sollten Sie beachten
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Laktoseintoleranz bei Kindern bedeutet ebenso wie bei Erwachsenen eine Unverträglichkeit gegen Milchzucker. Die Symptome können heftig und schmerzhaft sein. Hier finden Sie einige Tipps zur Ernährung bei einer vorliegenden Laktoseintoleranz. Wichtig ist, dass Ihr Kind trotz Unverträglichkeit gegen Milchprodukte genügend Kalzium erhält.
Laktoseintoleranz: Typische Symptome bei Babys und Kindern
Bei Laktoseintoleranz ist der Körper nicht in der Lage, den Milchzucker - die Laktose - in die verwertbaren Zuckerarten Galaktose und Glukose aufzuspalten, da er das Enzym Laktase nicht produzieren kann. Laktoseintoleranz bei Kindern und Babys macht sich durch folgende Symptome bemerkbar:
- Blähungen
- Blähbauch
- Bauchschmerzen und -krämpfe
- Bauchgeräusche
- Durchfall
- Häufiger Stuhlgang
- Übelkeit und Erbrechen
- Vermehrtes Aufstoßen
- Verstopfung
- Weinen nach dem Trinken (bei Babys)
Die genannten Beschwerden treten meist zwischen 15 Minuten und drei Stunden nach dem Verzehr von laktosehaltigen Nahrungsmitteln auf, wie die Seite "rund-ums-baby.de" erklärt. Bei älteren Kindern und Jugendlichen können darüber hinaus unspezifische Symptome auftreten, vor allem wenn die Laktoseintoleranz bisher unbehandelt blieb. Dazu gehören:
- Müdigkeit
- Antriebsschwäche
- Innere Unruhe
- Hautprobleme
- Konzentrationsstörungen
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Anfälligkeit für Infekte
(Quelle: rund-ums-baby.de)
Welche verschiedenen Formen der Laktoseintoleranz gibt es?
- Primäre Laktoseintoleranz: Diese häufigste Form der Laktoseintoleranz tritt nach der Stillzeit auf und betrifft die Mehrheit der Weltbevölkerung. Ursache ist eine im Laufe der Zeit verminderte Bildung von Laktase. Es handelt sich dabei nicht um eine Krankheit, sondern um eine normale genetische Veranlagung, da natürlicherweise nur Säuglinge die Milch ihrer Mutter trinken und das Enzym Laktase daher nach dem Abstillen nicht mehr gebraucht wird. Eine Mutter mit einer primären Laktoseintoleranz kann ihr Kind aber trotzdem normal stillen, da Babys den Milchzucker noch problemlos verdauen können. Dies ist auch dann der Fall, wenn die Mutter die genetische Veranlagung auf das Kind vererbt hat.
- Sekundäre Laktoseintoleranz: Diese Form der Milchzuckerunverträglichkeit kann in seltenen Fällen bei Babys auftreten, ist jedoch vorübergehend. Meistens tritt sie bei Frühgeborenen auf, die vor der 34. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, da Laktase erst in den letzten Wochen der Schwangerschaft im Dünndarm des Babys gebildet wird. Die vorübergehende Laktoseintoleranz verschwindet, sobald der Dünndarm vollständig entwickelt ist. Allerdings können auch entzündliche Darmerkrankungen, Antibiotika, Allergien und Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln (Gluten, Kuhmilch ...) zu einer sekundären Laktoseintoleranz führen.
- Angeborener Laktasemangel: Die angeborene Laktoseintoleranz ist extrem selten und wird durch einen Gendefekt verursacht. Aufgrund dessen wird von Geburt an nur sehr wenig oder gar keine Laktase im Dünndarm gebildet, wie das Portal "netdoktor.at" erklärt. In diesem Fall wird Muttermilch generell nicht vertragen und es kommt zu einer Gedeihstörung, das heißt, dass die Babys nicht genug zunehmen. Laut der Seite "still-lexikon.de" fällt die angeborene Laktoseintoleranz bereits in der ersten Lebenswoche auf, da es neben der Gedeihstörung zu schwerem Durchfall und Dehydrierung kommt.
Wie wird Laktoseintoleranz bei Kindern getestet?
Die gängigen Diagnoseverfahren sind insbesondere bei Kleinkindern und Babys kaum durchführbar, da sie mehrere Stunden dauern und das Kind für eine lange Zeit nüchtern bleiben müsste. Die meisten Kinderärzte raten deshalb zunächst dazu, versuchsweise für zwei bis vier Wochen auf eine laktosefreie Ernährung umzustellen. Achtung: Viele Fertigprodukte wie Pommes, Chips und Backwaren aber auch Wurst und Medikamente können Milchzucker enthalten.
Für ältere Kinder und Jugendliche empfehlen sich zum Test auf Laktoseintoleranz der Wasserstoff-Atemtest und der Laktosetoleranztest mittels Blutuntersuchung. Um festzustellen, ob es sich um eine angeborene Laktoseintoleranz handelt, kann zudem ein Gentest durchgeführt werden.
Unterschied Laktoseintoleranz und Kuhmilchunverträglichkeit
Im Gegensatz zu einer angeborenen Laktoseintoleranz ist eine Kuhmilchunverträglichkeit im Säuglingsalter recht häufig, wie die Seite "still-lexikon.de" erklärt. Dabei reagiert das Immunsystem auf bestimmte Proteinbestandteile in der Kuhmilch, was zu ähnlichen Symptomen wie bei einer Laktoseintoleranz führen kann. Stillende Mütter müssen in diesem Fall für eine gewisse Zeit auf Kuhmilchprodukte verzichten. Nach wenigen Monaten können Sie langsam wieder beginnen, Milchprodukte zu sich zu nehmen und beobachten, ob Ihr Baby Symptome zeigt.
Tipps für den Speiseplan: Kalziummangel ausgleichen
Laktoseintoleranz bei Kindern ist besonders deswegen ein Problem, weil Kinder im Wachstum viel Kalzium benötigen - was verstärkt in Milchprodukten zu finden ist. Hilfe bieten laktosefreie Milchprodukte oder pflanzliche Alternativen, die Sie heute schon in so gut wie jedem Supermarkt erhalten. Außerdem sollte Ihr Kind viel Gemüse wie Brokkoli, Fenchel, Lauch und Grünkohl essen, denn diese Sorten sind reich an Kalzium. Auch Mandeln, Feigen, Bananen, Brombeeren und Erdbeeren enthalten große Mengen davon.
Auf der sicheren Seite ist Ihr Kind zudem mit Fruchtsäften und Mineralwasser, Nüssen, Kartoffeln, Nudeln und Reis, Fisch und Ei, Honig und Marmelade. Tipp: Zum Naschen eignen sich Fruchtgummis ohne Joghurt.
Das Umfeld der Kinder unbedingt einbeziehen
Alle Menschen, mit denen Ihr Kind täglich zu tun hat, sollten von seiner Milchzuckerunverträglichkeit wissen - Erzieher im Kindergarten, Lehrer oder auch die Eltern von Freunden. Damit verringern Sie das Risiko, dass Ihrem Kind versehentlich laktosehaltige Speisen oder Getränke angeboten werden - zum Beispiel bei Geburtstagsfeiern. Tipp: Sollte trotzdem einmal Laktose gegessen worden sein, kann Ihr Kind das fehlende Enzym Laktase in Form von Tabletten oder Pulver nachträglich einnehmen. Allerdings sollten Sie das vorher mit dem Kinderarzt absprechen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.