Garten-Tipps von Experten "Frühjahrsputz": So motzen Sie Ihren Beetboden auf
Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nicht nur die Wohnung braucht jetzt einen Frühjahrsputz, auch der Garten will aus dem Winterschlaf geholt werden. Besonders der Erdboden braucht ein wenig Pflege, um die Bodenqualität in Gemüse- und Blumenbeeten zu verbessern. Wie Sie das am besten machen, erfahren Sie hier.
Der Gartenboden ist zum "Boden des Jahres 2017" gekürt worden. Kein Wunder, schließlich entscheidet er darüber, wie gut sich Pflanzen entwickeln. Die Diagnose für viele Beetböden lautet nach den Wintermonaten nämlich oft: ausgelaugt, zu sauer, viel zu undurchlässig und verdichtet. Doch es gibt gute Mittel, wie sich das ganz einfach ändern lässt.
Bodenanalyse durchführen
Um herauszufinden, wie gut es Ihrem Beetboden geht und an was es ihm mangelt, lohnt sich alle paar Jahre eine Bodenanalyse. Ergibt sich dabei zum Beispiel ein niedriger pH-Test, braucht der Boden Kalk. Doch übertreiben sollten Sie dabei nicht.
"Erst wenn der pH-Test bei Sandböden einen Wert von unter fünf ergibt, sollte gekalkt werden", rät Gerhard Milbert, Sprecher des Kuratoriums "Boden des Jahres". "Dann reicht es, alle fünf bis sechs Jahre Kalk drüberzustreuen. Lehmböden in Gärten sollten einen pH-Wert über sechs aufweisen."
Auf eigene Wahrnehmung achten
Wollen Sie auf eine chemische Analyse verzichten, gilt: "Je höher der Humusgehalt, desto dunkler die Erde", erklärt Sven Görlitz, Berater an der Gartenakademie Baden-Württemberg. Auch eine große Zahl an Regenwürmern zeugt von guter Bodenqualität.
Natürliche Hilfe: Kompost
Braucht Ihr Boden Nährstoffe, bietet Kompost, der in den Beetboden eingearbeitet wird, erste Hilfe. "Im Prinzip ahmt der Gartennutzer hier nur den Kreislauf der Natur nach, wenn er Kompost in den Boden gibt", erklärt Milbert."Die Nährstoffe von Pflanzen kommen hier, genau wie in der Natur, wieder in den Boden." Das Gute ist: Fehler können Sie nicht machen, denn "alle Böden vertragen Kompost gut."
Vorteile von Kompost:
- erhöht den Humusgehalt
- lockert lehmhaltige und bindige Böden auf
- macht Böden luftiger und durchlässiger
Bei sehr sandigen Böden mischen Sie neben der Allzweckwaffe Kompost auch Tonmehl, etwa Bentonit, unter.
Wie viel Kompost ist nötig?
Als Richtwert verwenden Sie drei bis vier Liter Kompost pro Quadratmeter. Bei Schwachzehrern, also Pflanzen mit geringem Nährstoffbedarf wie Hülsenfrüchte, Möhren, Zwiebeln und Kräuter, reicht allerdings die Hälfte der Menge, rät Görlitz. Wenn Sie Grünabfälle nicht selbst im Garten haben, achten Sie beim Kauf von Kompost auf das RAL-Gütezeichen vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung.
Boden auflockern
Ohne etwas Muskelarbeit geht es jedoch nicht. Mit Grabegabel, Hacke oder Sauzahn lockern Sie den Boden vor dem Start in die Pflanzsaison auf. Arbeiten Sie außerdem Hornspäne oder -mehl zur guten Versorgung mit Stickstoff unter. "Sie zersetzen sich langsam und wirken als Dauerdünger", weiß Ute Franke vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner in Berlin.
Wie viel Horndünger ist nötig?
Je nach Kultur geben Sie etwa 50 bis 100 Gramm Horndünger pro Quadratmeter zusätzlich zur Kompostgabe. "Starkzehrer, also Pflanzen mit hohem Stickstoffbedarf wie zum Beispiel Tomaten oder Kartoffeln, vertragen hier über 100 Gramm", sagt Görlitz und rät zur zweifachen Düngung: "Eine im zeitigen Frühjahr und eine im Frühsommer."
Bodentipp von Experten
Zum Abschluss noch ein allgemeiner Bodentipp von den Experten: "Einfach nach dem Mähen vom Rasen eine dünne Schicht von dem Rasenschnitt auf die Erde geben", sagt Görlitz. Auch Bodenexperte Milbert hält viel von einer dünnen Rasenschicht: "Das ist auch ein toller Verdunstungsschutz und die Regenwürmer im Beet profitieren von ihm."
Mit diesen Expertentipps steht dem gesunden Gartenboden nichts mehr im Weg.