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BVB holt Marco Rose: Diese Sorge kann Berti Vogts allen Gladbachern nehmen


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Trainer-Zukunft
Rose zum BVB: "Da kann einem schon mal die Düse gehen"

MeinungEine Kolumne von Berti Vogts

18.02.2021Lesedauer: 3 Min.
Marco Rose: Sein Wechsel nach Dortmund macht Berti Vogts traurig.Vergrößern des Bildes
Marco Rose: Sein Wechsel nach Dortmund macht Berti Vogts traurig. (Quelle: t-online/imago-images-bilder)

Im kommenden Sommer verlässt Marco Rose Gladbach und wechselt zur anderen Borussia nach Dortmund. Nun ist vor allem das Geschick von Max Eberl gefragt.

Ich bin traurig.

Mit Marco Rose kehrt ein toller und sympathischer Trainer meiner Borussia aus Mönchengladbach im kommenden Sommer den Rücken, um fortan für Liga-Konkurrent Borussia Dortmund zu arbeiten.

Und ich bin auch etwas überrascht.

Denn ich weiß nicht, ob Marcos Entscheidung wirklich die richtige war. Er entwickelte die Gladbacher in anderthalb Jahren wieder zu einer echten Bundesliga-Topmannschaft, die mit herausragenden Spielern wie Lars Stindl, Marcus Thuram und Florian Neuhaus auch zukünftig noch viel erreichen kann. Weshalb also der Wechsel zum BVB?

Beim BVB liegt vieles im Argen

Die Profikader der beiden Klubs sind aktuell ähnlich gut besetzt, vielleicht ist der meiner Borussia sogar etwas stärker. Und die Chance, in den kommenden Jahren einen Titel zu gewinnen, ist mit Gladbach sogar größer als mit Dortmund. Das Umfeld handelt besonnen, die jungen Spieler entwickeln sich noch. Die Fan-Euphorie um den Verein ist längst neu entfacht. Beim BVB hingegen liegt vieles im Argen.

Hoffentlich ist sich Marco bewusst, dass der Job als Dortmund-Trainer etwas völlig anderes ist, als das, was er aus Mönchengladbach kennt. Spätestens wenn wieder 80.000 Fans im Signal-Iduna-Park sitzen, um ihren BVB siegen zu sehen, wird es ihm klar werden. Denn wenn man dann als verantwortlicher Trainer an der Seitenlinie steht, kann einem da schon mal sehr schnell die Düse gehen.

Ich hoffe, dass er die Zeit beim BVB bekommt

In Gladbach hingegen hast du nicht diese enorme Aufmerksamkeit. Alles ist etwas ruhiger, familiärer und zudem bekommt man die nötige Zeit und das Vertrauen geschenkt, um die Idee vom eigenen Spiel umzusetzen. Ich hoffe, dass er diese Zeit auch beim BVB bekommt.

Und bitte nicht falsch verstehen: Ich wünsche Marco alles erdenklich Gute.

Eine erste wichtige und richtige Entscheidung für eine erfolgreiche Zukunft Roses beim BVB wurde bereits am Mittwoch mitgeteilt. Edin Terzic, der aktuelle Dortmunder Trainer, wird in der kommenden Saison Assistent von Rose. Das kann ich nur begrüßen.

Denn aufgrund der frühen Bekanntgabe des Rose-Wechsels würde Terzic ohne diese Zusicherung in eine schwierigere Situation geraten. Sportlich läuft es nicht rund und jetzt weiß er auch noch, dass sein Nachfolger bereits feststeht. Eine Situation, in der man den Kopf schon mal hängen lassen kann. Doch das wäre eben vor allem schlecht für Marco. Denn sicher will er in der kommenden Saison international mit dem BVB vertreten sein. Und dafür muss sein zukünftiges Team noch in dieser Saison ordentlich punkten. Das gelingt nicht mit einem demotivierten Trainer.

Terzic als Co-Trainer von Rose

Die Terzic-Integration in der kommenden Saison hat für Marco nur Vorteile: Terzic kennt bereits alle BVB-Profis, er ist beliebt bei den Spielern, sammelt gerade wertvolle Erfahrung im harten Bundesliga-Trainerjob, ist jung, engagiert und ein richtig guter Typ. Und zudem wird dieser Schritt auch verhindern, dass Terzic in den kommenden Wochen als Dortmunder "Lame Duck" betitelt wird.

Zum Abschluss aber möchte ich mich noch einmal an alle Gladbacher Anhänger richten – und euch zumindest eine Sorge nehmen.

Um die Suche nach einem geeigneten Trainer-Nachfolger für Marco Rose müssen wir uns keine Gedanken machen. Denn es gibt keinen besseren als Max Eberl, um dieses Problem zu lösen. Max hat ein einmaliges Händchen für Trainer. Er weiß genau, worauf es ankommt und was gut für die Borussia ist. Ich bin mir sicher, dass er einen Trainer engagieren wird, der Rose in nichts nachsteht.

Und dann wird auch bald schon wieder unsere Trauer einer neu entfachten Euphorie weichen. Ganz bestimmt.

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