t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLebenLiebeBeziehung

Ehering rechts oder links: An welcher Hand trägt man ihn? Ursprung & Bedeutung


Ursprung und Bedeutung
Ehering rechts oder links: An welcher Hand trägt man ihn?

t-online, uc

Aktualisiert am 24.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Ehering wird angesteckt: Nicht immer wird er an der rechten Hand getragen.Vergrößern des BildesEhering wird angesteckt: Nicht immer wird er an der rechten Hand getragen. (Quelle: Olga Efimova/EyeEm/getty-images-bilder)

Es ist einer der Höhepunkte bei jeder Hochzeitszeremonie: das gegenseitige Anstecken der Eheringe. Aber an welcher Hand wird der Ring getragen und warum ist das so?

Noch bevor sich das frisch vermählte Paar küssen darf, werden bei einer Hochzeit zum Zeichen der Verbundenheit Eheringe angesteckt. Doch wer nicht selbst verheiratet ist, weiß vielleicht gar nicht sicher, an welche Hand der Ring gesteckt wird. Woher kommt die Tradition?

Traditionell wird der Ehering in Deutschland an der rechten Hand getragen, aber die Deutschen rücken nach links – zumindest bei der Eheringfrage. Immer mehr verheiratete Paare tragen ihren Trauring an der linken Hand, auch wenn sich die Mehrheit in Deutschland noch für die rechte entscheidet.

Tipp: Für Rechtshänder kann es praktisch sein, den Ehering an der linken Hand zu tragen. Denn dort ist das wertvolle Material besser vor Kratzern geschützt.

Das war vor einigen Jahrzehnten anders: Da trugen Ehepaare aus dem deutschsprachigen Raum das Symbol von Liebe und ewiger Treue fast ausnahmslos am Ringfinger der rechten Hand. Und auch einige Länder Osteuropas folgten dieser Tradition, darunter Polen, Bulgarien und Russland. Genau umgekehrt ist es in westlichen Ländern: Hier wird der Ehering zumeist links getragen.

Ehering an linker Hand – die Bedeutung

Weshalb die einen ihren Ehering über den Ringfinger der linken und die anderen über den der rechten Hand streifen, ist unklar. Hier gibt es viele Theorien. Dass es eine Tradition des Eheringtragens gibt, lässt sich allerdings bis in die Zeit der alten Griechen, Römer und Ägypter zurückverfolgen.

In früheren Jahrhunderten trugen die Menschen den Ehering meist am linken Ringfinger, da sie von der Existenz einer besonderen "Liebesader" im Körper überzeugt waren – der sogenannten Vena amoris. Diese soll direkt vom menschlichen Gefühlszentrum, dem Herzen, zum Ringfinger der linken Hand führen. Aber: Die Germanen glaubten anscheinend, dass diese spezielle Ader zur rechten Hand führte – und sollen den Ehering rechts getragen haben.

Die Frage "Ehering rechts oder links" kann auch religiös beantwortet werden. Die Meinungen der Theologen gehen hier aber auseinander. Demnach sollen in der Theorie die Protestanten den Ring eher links tragen, die bibelkundigen Katholiken dagegen rechts. Als eine Erklärung werden die fünf Mosebücher genannt. Darin steht im zweiten Buch: "Herr, deine rechte Hand tut große Wunder (2. Mose 15,6)".

Da in den romanischen, katholisch geprägten Ländern der Ehering heute allerdings eher an der linken Hand getragen wird, scheint diese Hypothese ins Leere zu führen. Gesichert ist nur, dass diese und andere Erklärungsversuche auf die Reformation zurückgehen – und den damit einhergehenden Konkurrenzkampf zwischen den Konfessionen im 16. Jahrhundert.

Ehepaare in Deutschland haben heute die freie Wahl: Sie können den Ehering entweder links oder rechts tragen. Die Symbolträchtigkeit des kleinen Schmuckstücks bleibt hiervon unberührt. Aber wie verhält es sich mit dem Verlobungsring? Im deutschsprachigen Raum tragen Braut und Bräutigam ihren Verlobungsring zumeist am Ringfinger der linken Hand.

ANZEIGE
Dieses Produkt ist derzeit leider bei allen Partner-Shops ausverkauft.

Möchten Ehepaare ihren Verlobungsring auch nach der Trauung tragen, wird dieser entweder weiterhin über den linken Ringfinger gestreift, oder er wechselt als Vorsteckring vor den Ehering an die rechte Hand.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • NDR 1 Niedersachsen: "Noch eine Frage ... (Das Kirchenlexikon)" vom 30.1.2016
  • Arte-Kulturmagazin "Karambolage"
  • Brauns, Andreas/Lingen, Jan von: Noch eine Frage, Herr Pfarrer ... 111 himmlische Antworten. Lutherisches Verlagshaus, 2010
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website