Das gab es noch nie Deutsches Debakel: Keine Medaille bei Leichtathletik-WM
Die Leichtathletik-WM in Budapest war aus deutscher Sicht bisher eine Enttäuschung. Die letzte Hoffnung auf eine Medaille war Speerwerfer Julian Weber.
Deutschland geht bei der Leichtathletik-WM in Budapest leer aus. Zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs seit 1983 fährt die deutsche Auswahl ohne Edelmetall nach Hause. Die letzte Hoffnung war Speerwerfer Julian Weber, der am Sonntag aber nur auf Rang vier landete. Damit ist der oft beschriebene "Worst Case" eingetreten.
"Wir sind nicht hergekommen, um mit leeren Händen wieder nach Hause zu fahren", hatte der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbands, Jürgen Kessing, zuvor gesagt.
Doch genau das muss nun auch Weber wie all die anderen Kollegen tun. Der Sportsoldat, der als Nummer zwei der Welt nach Budapest gereist war, hatte schon eine wacklige Qualifikation hingelegt – im Finale fehlte ihm dann wieder die nötige Power. Womöglich hemmte den 28-Jährigen auch der enorme Erwartungsdruck, der durch den Misserfolg der anderen deutschen Leichtathleten nochmal höher war.
Schon wieder "nur" Rang vier
Lange hatte Weber auf Bronze-Kurs gelegen, doch dann zog der Tscheche Jakub Vadlejch (86,67) im fünften Versuch an ihm vorbei, der Deutsche konnte nicht mehr kontern. WM-Gold ging an Olympiasieger Neeraj Chopra (88,17/Indien), Silber sicherte sich Arshad Nadeem (87,82/Pakistan).
Für Weber ist es nach den Olympischen Spielen in Tokio sowie der WM im Vorjahr schon wieder "nur" der vierte Platz, der ihn sichtlich enttäuschte. Dabei war Weber voller Selbstvertrauen vor den Titelkämpfen. "Ich bin derzeit so gut wie nie und will in Budapest eine Medaille", hatte er gesagt. Doch den Traum konnte er sich schlussendlich – wie so viele andere Deutsche in Budapest – nicht erfüllen.
- Eigene Beobachtungen im ZDF
- Nachrichtenagentur SID