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Fieber bei Babys und Kindern: Wann zum Arzt?


Hilfe gegen Fieber
Dieses Medikament dürfen Sie Ihrem Kind nicht geben

Von dpa, cch

Aktualisiert am 07.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Fieber messen: Ab einer gewissen Höhe an Fieber sollten Kinder besser zum Arzt gebracht werden.Vergrößern des Bildes
Fieber messen: Ab einer gewissen Höhe an Fieber sollten Kinder besser zum Arzt gebracht werden. (Quelle: Paul Bradbury/getty-images-bilder)

Die Laune mies, die Augen glasig, die Stirn heiß: Kinder haben öfter mal Fieber. In der Regel ist das kein Grund zur Sorge. Wann aber sollten Eltern mit dem Nachwuchs besser zum Arzt gehen?

Fieber kommt bei Kindern öfter vor. Ein Grund zur Sorge ist das meistens nicht, erklärt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Was Eltern beachten sollten:

Wann hat ein Kind Fieber?

Gesunde Kinder haben eine Körpertemperatur zwischen 36,5 und 37,5 Grad. Liegt die rektal gemessene Temperatur zwischen 37,6 und 38,5 Grad, hat das Kind eine erhöhte Temperatur. Ab 38,5 Grad spricht man von Fieber, bei über 39 Grad hat das Kind hohes Fieber.

Wodurch entsteht Fieber?

Fieber ist ein Hinweis darauf, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ursachen des Fiebers sind in der Regel Viren und Bakterien, die zum Beispiel eine Erkältung, einen Magen-Darm-Infekt oder die typischen Kinderkrankheiten auslösen können. Kämpft der Körper gegen diese Erreger, steigt die Körpertemperatur. Andere mögliche Gründe sind Entzündungen oder ein Sonnenbrand. Auch nach einer Impfung kann es zu Fieber kommen. Nur sehr selten stecken dahinter ernsthafte Erkrankungen wie eine Lungen- oder Hirnhautentzündung.

Was steckt hinter Fieber bei Säuglingen?

Bei etwa einem von zehn Babys liegt laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) bei Fieber eine Harnwegsinfektion vor, die behandelt werden muss. Aber auch eine Lungenentzündung oder ein Magen-Darm-Infekt könnten das Fieber beim Baby auslösen. Eine lebensgefährliche Hirnhautentzündung sei bei Säuglingen sehr selten möglich. Die Gefahr, dass sich die Bakterien im Blut übermäßig vermehren (Bakteriämie), sei für die jüngeren, weniger als 25 Tage alten Babys, etwas größer.

Wann müssen Eltern mit einem Fieber-Kind zum Arzt?

Handelt es sich um normales Fieber, muss das Kind nicht unbedingt zum Arzt, höchstens für die Krankschreibung. Ab einem gewissen Punkt ist eine Untersuchung aber doch nötig: etwa dann, wenn das Thermometer mehr als 39 Grad anzeigt, bei Babys im Alter unter drei Monaten ab 38 Grad. Zum Arzt gehen sollte man auch, wenn weitere Beschwerden wie Krämpfe, ein Hautausschlag, Erbrechen, Durchfall oder Atemprobleme hinzukommen.

Wie können Eltern ihrem Kind bei Fieber helfen?

Das Kind benötigt Ruhe, Flüssigkeit und Zuwendung. Eltern sollten schauen, dass ihr Kind genügend trinkt, und ansonsten auf seine Bedürfnisse eingehen. Manche Kinder haben zum Beispiel genaue Essenswünsche, andere fühlen sich fit genug, um zu spielen. So lange das nicht in eine wilde Toberei ausartet, dürfen Eltern auch das zulassen. In die Kita gehen darf ein Fieber-Kind wegen der Ansteckungsgefahr mit einer möglichen Erkrankung allerdings nicht.

Fiebersenkende Mittel braucht das Kind nur dann, wenn es sich sehr unwohl fühlt, oder wenn das Fieber über 39,5 Grad steigt. Die Wirkstoffe Paracetamol oder Ibuprofen stehen für kleine Kinder als Zäpfchen oder Säfte, für größere in Tablettenform zur Verfügung. Auf keinen Fall dürfen Eltern kleinen Kindern Acetylsalicylsäure (ASS) verabreichen. Diese kann unter Umständen das tödliche Reye-Syndrom, eine seltene Leber-Hirn-Erkrankung, auslösen.

Was können Eltern ansonsten tun?

Die Körpertemperatur im Auge behalten. Das bedeutet: drei Mal am Tag messen. Am zuverlässigsten geht das mit einem digitalen Thermometer im Po. Ohr- und Stirnthermometer sind Alternativen. Messungen im Mund oder unter der Achsel funktionieren erst bei Kindern ab vier Jahren.

Zeigt sich dabei, dass das Fieber schubweise auftritt oder es trotz fiebersenkender Mittel länger als zwei bis drei Tage anhält, sollte man zum Arzt gehen, heißt es in den Empfehlungen des IQWiG.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
  • Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)
  • Eigene Recherchen
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