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Rasierklinge an Wahlplakat befestigt – Hamburger SPD-Politiker verletzt


"Was ist kaputt bei den Menschen?"
Rasierklinge an Wahlplakat befestigt – Politiker verletzt

Von t-online, nh

Aktualisiert am 15.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Olcay Aydik kandidiert für die Bezirksversammlung in Hamburg-Hamm.Vergrößern des BildesOlcay Aydik kandidiert für die Bezirksversammlung in Hamburg-Hamm. (Quelle: privat)

Ein junger SPD-Politiker hat sich beim Versuch, ein beschädigtes Wahlplakat wieder aufzuhängen, verletzt. Täter hatten dort offenbar bewusst Rasierklingen drapiert.

Bundesweit sorgt Gewalt gegen Wahlhelferinnen und -helfer für Aufsehen. Jetzt hat es einen jungen SPD-Politiker in Hamburg getroffen. Bei dem Versuch, ein Wahlplakat wieder aufzuhängen, habe Olcan Aydik in eine Rasierklinge gegriffen. Die sei dort anscheinend bewusst platziert worden. Das schilderte der Politiker auf Instagram in seiner Story.

"Gestern Nacht haben Unbekannte etliche Plakate der SPD, Grünen, FDP und CDU in Hamm zerstört", schrieb der 26-Jährige. Und weiter: "Bei unseren Holzplakaten wurden auch scharfe Fallen hinterlassen." Dazu teilte er ein Bild seiner blutigen Finger. Von seiner Arbeit will sich der Politiker nicht abhalten lassen. Er hängte die Plakate kurzerhand wieder auf und legte nicht nur bei denen der SPD Hand an.

Bürgerschaftspräsidentin: "Täter verlassen Boden der Demokratie"

Hamburgs Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) äußerte sich ebenfalls auf Instagram. "Was zum Teufel ist nur kaputt bei Menschen, die Wahlplakate anzünden oder mit Rasierklingen spicken, damit Kandidierende und Politiker:innen sich verletzten?", fragt sie und postet das Foto eines verbrannten Plakats. Sie macht deutlich: "Wem in der politischen Auseinandersetzung nur Gewalt als Mittel einfällt, egal ob gegen Personen oder Sachen, der verlässt den Boden unserer Demokratie."

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Olcay Aydik hat den Vorfall bei der Polizei angezeigt, wie ein Sprecher der Polizei auf Anfrage bestätigt. Vor Ort hätten die Beamten zwar keine Rasierklingen gefunden, sie würden aber auch keinen Zweifel an der Aussage des Politikers hegen. Um alles Weitere kümmere sich nun der Staatsschutz, was in solchen Fällen das übliche Vorgehen sei. Bisher hatte es in Hamburg keine weiteren gewalttätigen Angriffe auf Wahlhelferinnen und Wahlhelfer gegeben – anders als in einigen anderen Städten.

Besondere Aufmerksamkeit zog eine Attacke auf Politiker Matthias Ecke auf sich. Der Spitzenkandidat der SPD bei der Europawahl wurde vor einer Woche beim Plakatekleben in Dresden niedergeschlagen. Dabei zog er sich zahlreiche schwere Verletzungen zu. Er stellte öffentlich klar, dass er sich nicht zum Schweigen bringen lasse.

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Diese Haltung vertritt auch Olcan Aydik. Er zeigt sich online jüngst mit SPD-Wahlflyern. Dazu schreibt er: "Nach den Ereignissen der letzten Tage lassen wir uns nicht unterkriegen." Sogar mit guter Laune gehe er weiterhin seiner ehrenamtlichen Tätigkeit nach.

Inzwischen haben sich weitere Politiker aus Hamburg bei t-online gemeldet. Offenbar scheint es vor allem bei Wahlplakaten der SPD zu deutlich mehr Vandalismus als in den Jahren zuvorzukommen. Eine besorgniserregende Entwicklung, findet auch der SPD-Kandidat für die Bezirksversammlung Mitte, Stefan Abreu de Sousa. "Es ist gut, auf das Thema aufmerksam zu machen", sagte er. Viele seiner eigenen Plakate hätten schwer beschädigt aus dem verkehr gezogen werden müssen.

Verwendete Quellen
  • Telefonische Anfrage bei der Polizei Hamburg
  • insagram.com: Account von @olcay.aydik
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