"Wer wird Millionär?" - "Undercover"-Special So schlagen sich die überrumpelten Kanidaten
Aus eigenem Antrieb hätten diese Kandidaten sich nicht für "Wer wird Millionär?" beworben. Da mussten schon die Leute von Günter Jauch in die Trickkiste greifen, um diese Mitspieler für das "Undercover"-Special zu gewinnen.
Tatort Bielefeld, Parkgarage, an vermeintlich kaputter Ausfahrt-Schranke: Günter Jauch, der "007 der deutschen TV-Unterhaltung", ertönt aus dem Off und es werden Quizfragen von kostümierten Fragestellern - Catwoman, Cheerleader, sexy Carwasher, Alleinunterhalter - gestellt. Fünf Kandidaten bewährten sich schließlich und spielten in der Show "Wer wird Millionär?" um Geld.
Und die schlugen sich wie ganz normale Kandiaten mit den selben Spielregeln und den gleichen Neckereien von Jauch. Für den 37-jährigen IT-Berater und Footbalspieler Stefan Conrad holperte es zwar von Anfang an bei manchen leichten Aufgaben, aber bei dieser Frage war dann wirklich Schluss: "Aus welchem Land kommen, nach den Fahrzeugen deutscher Herkunft, die meisten hierzulande zugelassenen PKW? A: Japan, B: Frankreich, C: Italien, D: Schweden". Sein Footballfreund flüsterte ihm Frankreich ein und lag damit falsch. Immerhin ging er mit 16.000 Euro nach Hause, von der Gewinnsumme will er einen Großteil spenden.
"Ich will hier raus!"
Metalfan Stefan Buchholz rief an der Schranke noch "Ich will hier raus" - dann war er schon drin in der Show. Bei 2000 Euro brauchte er Hilfe aus dem Publikum: "Wo enden in Wildwestfilmen viele Bleichgesichter? A: Materpfahl, B: Marterpfahl, C: Matapfahl, D: Marthapfahl". Er wählte richtig Antwort B. Gescheitert ist er erst an der 32.000 Euro-Frage: "Wer muss sich darauf gefasst machen, während der Paarung durch den sogenannten Nackenbiss ruhiggestellt werden? A: Katze B: Nashorn C: Delfin D: Flamingo." Er wählte Antwort D: Flamingo: Richtig wäre die Katze - Antwort A - gewesen. Er sackte immerhin 16.000 Euro ein und unternimmt damit wohl eine Metal-Reise nach Florida.
Ungeschminkt vom Casting überrumpelt
Beatrice Windmöller, Studentin der Molekularen Zellbiologie, war an der Schranke in der Tiefgarage vor allem besorgt, weil sie ungeschminkt war. Die 21-Jährige hatte als einzige unter den Teilnehmern dieser Special-Sendung tatsächlich schon mal überlegt, sich für "WWM" zu bewerben.
Sie stand völlig auf dem Schlauch bei der Redensart: "Worüber verfügen viele Fußballtrainer in Gestalt eines ihrer Spieler? A: Verlängerter Arm, B: Verkürztes Bein, C: Verkleinerte Nase, D: Vergrößerter Busen." Dass Antwort A richtig war, erschloss sich ihr auch nicht durch Jauchs kleinen Hinweisen, im Gegenteil: Beinahe hätte sie dadurch die falsche Antwort B gewählt.
Ein Buchstabe macht den Unterschied
Knifflig wurde es bei der 8000-Euro-Frage: "Was wird durch das Zufügen eines Konsonanten vom Alkalilmetall zum Erdalkalimetall? A: Zinn, B: Schwefel, C: Kalium, D: Natrium" Die angehende Zellbiologin tippte auf die richtige Antwort C - der zufgefügte Buchstabe C machte daraus Kalcium
Die nächste Frage war eine große Hürde: "Was gab es 2006 schon in 80 Prozent aller deutschen Haushalte, zehn Jahre später schon in 95 Prozent? A: Mobiltelefon, B: Laptop, C: Flachbildfernseher, D: Blu-ray-Player." Da war auch das Publikum keine gute Hilfe - sie musste den 50/50-Joker hinterherschieben. Die Studentin wählte Antwort A und erspielte sich die 16.000 Euro. "Denken hilft manchmal", entlockte Jauch der hübschen Wissenschaftlerin.
Jauch mit Gesangseinlage
32.000 Euro und eine sehr freie Lied-Interpreation durch Jauch brachte der Studentin die richtige Antwort C auf die Frage: "Wer sang: Wenn man so will, bist du meine Chill-out-Area, meine Feiertage in jedem Jahr, meine Süßwarenabteilung im Supermarkt? A: Söhne Mannheims, B: Die Toten Hosen, C: Sportfreunde Stiller, D: Die Flippers".
"Frau mit Schuhtick"
Was sie mit dem Geld macht, hat sich die modebewusste junge Frau schon ausgemalt: "Tolle Markenschuhe, die man gar nicht anzieht, weil sie zu teuer sind, so Manolo Blahniks", will sie sich kaufen. Ein gefundenes Fressen für Jauch: "Da sagen Frauen immer, die werden mal Vintage. Keine Frau hat jemals Schuhe, Handtaschen oder einen Fummel für mehr verkauft, als sie ihn gekauft hat." Eine Steilvorlage für das Thema "Frauen und ihr Schuhtick". Außerdem wäre ein Urlaub schön, meinte die Studentin, die gerade erst von einer Kreuzfahrt zurückgekommen ist.
Mit dem nächsten Joker hatte sie richtig Glück. Bei dieser 64.000-Euro-Frage half ihr ein kluger Renter aus dem Publikum :"Was ereignete sich vielen Wissenschaftlern zufolge vor rund 13,8 Milliarden Jahren? A: Urknall, B: Entstehung der Sonne, C: Das Aussterben der Dinosaurier, D: Ötzis Geburt" Der Rentner empfahl A: Urknall und belohnte sich selbst dadurch mit 500 Euro und die Kandiatin mit der Chance auf 125.000 Euro.
Nicht einmal die Mama konnte helfen
Bei dieser Frage konnte ihr nicht einmal die Mama - immerhin gelernte Fremdsprachenkorrespondentin - am Telefon helfen: "Auf Englisch heißt ... A: Das Saarland Saarland, B: Hessen Hessen, C: Bayern Bayern, D: Sachsen Sachsen". Beatrice Windmöller ging auf Nummer sicher: "Meine 64.000 nehme ich gerne und fröhlich nach Hause. Nichts verzocken", meinte die junge Frau. Dabei hätte ihre Intuition gestimmt, Antwort A wäre richtig gewesen, aber gegen ihre Mutter konnte sie sich nicht durchsetzen. Jetzt gibt es wohl doch zu den teuren Schuhen und Klamotten nicht auch noch den geräumigen begehbaren Schrank in Wohnungsgröße dazu.
Das "Undercover"-Casting
Die fünf Kandidaten der heutigen Sendung wurden mit Hilfe eines verdeckten Castings in einer Tiefgarage gefunden.