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1978: Als der "Playboy"-Mogul "Hollywood" rettete — Ja, Sie sehen richtig: In großen Buchstaben steht der Schriftzug "HOLLYWOODLAND" auf dieser Aufnahme von 1924. Zwar zeichnete sich bereits damals ab, dass Hollywood das Mekka der Filmindustrie werden würde, doch mit Kino hat der Schriftzug "Hollywood" ursprünglich nur mittelbar zu tun. Eigentlich dienten die Buchstaben dem Verkauf von Grundstücken in dieser Gegend. "Hollywoodland", mit einem Kauf dort konnte man nichts falsch machen, so die Botschaft. Es kümmerte sich allerdings niemand sonderlich um das Wahrzeichen. Einmal kippte das "H" um, 1949 musste das "LAND" weichen, dann stürzte ein "O" Richtung Tal. 1978 war eine Renovierung unumgänglich. Möglich machte diese der "Playboy"-Herausgeber Hugh Hefner. Er lud zu einer Party und warb Paten für einzelne Buchstaben. Hefner selbst spendete Tausende Dollar für das "Y", Rockstar Alice Cooper erwärmte sich etwa für ein "O". "Hollywood" war gerettet.

1952: Der Todesnebel von London — "Erbsensuppe" nennen die Londoner den Nebel, für den ihre Stadt berüchtigt ist. So schenken sie am 5. Dezember 1952 den aufziehenden Dunstschwaden keine große Beachtung. Immer dicker wird der Nebel, man erkennt kaum die Hand vor Augen. Autofahrer lassen ihre Fahrzeuge stehen, Menschen tasten sich an Mauern entlang. London ist in diesen Jahren alles andere als ein gesunder Ort: Aus den Auspuffen der Autos und Laster qualmen Schadstoffe, unzählige Kohleöfen und Industrieschlote sorgen für katastrophale Luftverhältnisse. Normalerweise wehen Winde, allerdings nicht in den Tagen vom 5. bis 9. Dezember 1952. Eine sogenannte Inversionswetterlage herrscht in London: Oben befindet sich wärmere Luft, unten sorgt Kälte hingegen dafür, dass die Menschen ihre Kohleöfen noch mehr befeuern. Menschen, die sich durch die Nebelschwaden vorgetastet haben, stellen plötzlich fest, dass ihre saubere Kleidung vor Schmutz starrt. Die Lage bessert sich erst ab dem 9. Dezember.

31.03.1960: Als Deutschland Filme durch die Windschutzscheibe sah — Yul Brynner und Deborah Kerr taten ihr Bestes, aber der Streifen "Der König und ich" ist einfach kein wahrhaft großer Film. Die Zuschauer im hessischen Gravenbruch störte es allerdings kaum, sahen sie den Film doch in einer technischen Sensation: dem ersten Autokino Deutschlands. Platz bot es für rund 1.200 Wagen, die riesige Leinwand mit mehr als 500 Quadratmeter Größe machte die Handlung auch bis in die hinteren Reihen sichtbar. Deutschland war in dieser Hinsicht etwas spät dran, in den autobegeisterten USA hatte das erste Autokino bereits 1933 eröffnet, in Italien 1957. Dass nun auch die Deutschen im Auto vor die Leinwand fahren konnten, ermöglichte Hermann Franz Passage, ein Südafrikaner mit deutschen Wurzeln, der in Pretoria, der Hauptstadt Südafrikas, bereits Erfahrung in diesem Metier gesammelt hatte.

1935: Die goldene Ära der fliegenden Boote — Ein merkwürdiges Gefährt fliegt 1935 über den Himmel von San Francisco. Es ist ein hybrides Wesen, ein Flugboot vom Typ Martin-M-130. Nur drei Exemplare wurden davon je gebaut, allesamt für die Airline Pan American Airways unter ihrem Chef Juan Trippe. Trippe hat große Pläne, ein Luftfahrtimperium will der Unternehmer begründen. Ausgerechnet den Pazifik hat er sich für den Anfang auserkoren. Den größten Ozean der Erde, eine schier endlose Weite. Um in dieser Zeit einen Flugverkehr aufbauen zu können, braucht es spezielle Maschinen. Flugzeuge, die nicht nur eine große Reichweite haben, sondern auch auf dem Wasser landen können. Die Martin-M-130 erfüllt diese Erwartungen. Am 22. November 1935 startet eine solche Maschine unter dem Jubel von Zigtausenden Menschen in San Francisco gen Osten.

1998: Amerikas legendäres Schlachtschiff — Ehrfürchtig stehen die Menschen 1998 am Strand Hawaiis und bewundern die Gigantin aus Stahl – eine Länge von mehr als 270 Metern und eine Breite von fast 33 Metern machen die "USS Missouri" unübersehbar. Das Schlachtschiff ist zugleich auch ein Stück Zeitgeschichte. Ende August 1945 war das Kriegsschiff in die Bucht von Tokio eingelaufen, am 2. September fand auf ihrem Deck die Kapitulation Japans statt. Um diese zu erzwingen war die "USS Missouri" Anfang 1944 vom Stapel gelaufen. Eigentlich war damals die Zeit der großen Schlachtschiffe bereits zu Ende, die Entwicklung der Flugzeugträger hatte sie überflüssig gemacht. Doch aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit war die "USS Missouri" weiterhin von Nutzen. Über Jahrzehnte sollte das Schiff in Kriegszeiten zum Einsatz kommen: so im Koreakrieg (1950–1953), dann 1991 während des Zweiten Golfkriegs. Als Museumsschiff liegt sie heute in Pearl Harbor vor Anker.