Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec "Durch den 'Tatort' sind uns sicher Rollen durch die Lappen gegangen"
Nach ihrem 100. Fall werden Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec ihre "Tatort"-Karriere an den Nagel hängen. Schon jetzt fällen sie ein Krimi-Resümee.
Seit drei Jahrzehnten stehen Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec für den Münchner "Tatort" vor der Kamera. Kürzlich wurde bekannt: Der 100. Fall wird ihr letzter sein. Doch bis sich die Zuschauer endgültig von den Kommissaren Franz Leitmayr und Ivo Batic verabschieden müssen, wird noch etwas Zeit vergehen: Insgesamt siebenmal sind sie noch zu sehen, erst ab 2026 muss ein neues Ermittlerteam übernehmen.
Trotzdem machen sich Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec bereits Gedanken über die Zeit nach dem "Tatort". Im "Bild"-Interview finden sie auch Vorteile an ihrem Aus bei der ARD-Krimireihe.
"Der 'Tatort' war so dominant"
Nachdem sie 90 Mal für den "Tatort" vor der Kamera gestanden hatten, sei bei Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec der Gedanke ans Aufhören aufgekommen. "Zunächst hatten wir die Idee, dass 99 eine lustige Zahl wäre", verrät Nemec. Der Bayerische Rundfunk habe schließlich den Wunsch geäußert, dass sie die 100 Fälle gerne mit dem Schauspielduo vollmachen würden.
Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec sind gespannt, was die Zeit nach dem "Tatort" für sie bereithält, denn mit der Krimireihe seien auch einige Einschränkungen einhergegangen. "Durch den 'Tatort' sind uns sicher Rollen durch die Lappen gegangen, klar. Ich hätte gerne mal mit Helmut Dietl gedreht oder Joseph Vilsmaier. Aber der 'Tatort' war so dominant und unsere Gesichter dadurch so bekannt, dass man uns bestimmte Rollen nicht anbieten konnte oder wollte", berichtet Nemec.
Doch was passiert mit ihren "Tatort"-Rollen Franz Leitmayr und Ivo Batic? Über das Schicksal der Münchner Kommissare haben sich die Schauspieler bereits Gedanken gemacht – dabei ist ihnen vor allem eine Sache wichtig: "Wir haben über all die Jahre immer darauf geachtet, nicht in der Trübsalssuppe zu versinken. Insofern würde es nicht zu uns passen, dass einer erstochen wird und der andere stürzt sich aus Trauer vom Dach", erläutert Wachtveitl. Nähere Details dürfen die Darsteller noch nicht verraten.
"Tatort" vor dem Aus?
In den vergangenen Monaten kündigten zahlreiche Stars ihren "Tatort"-Rückzug an, darunter Heike Makatsch, Axel Milberg und Dagmar Manzel. Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec sorgen sich trotzdem nicht um die ARD-Krimireihe. "Der 'Tatort' muss frisch gehalten werden. Gleichzeitig darf man sich nicht zu weit von seinem Kern entfernen", meint Wachtveitl. Entscheidend sei seiner Meinung nach, "wie gut die Verantwortlichen den 'Tatort' pflegen".
Am Sonntag, dem 4. Februar, kann sich das ARD-Publikum auf einen neuen Fall mit Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec freuen. Im "Tatort: Das Wunderkind" steht eine sehr einseitige Vater-Sohn-Beziehung im Mittelpunkt. Warum sich das Einschalten lohnt, erfahren Sie hier.
- bild.de: "Gibt es ein Leben nach dem 'Tatort'?"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa