Ernährung Was man bei Divertikulitis essen darf
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bei einer Divertikulitis haben sich Aussackungen im Darm entzündet. Müssen Betroffene die Ernährung anpassen, um zur Genesung beizutragen?
Sind kleine Ausstülpungen (Divertikel) in der Darmwand entzündet, sprechen Fachleute von einer Divertikulitis. Ob sich Divertikel im Darm überhaupt entwickeln, scheint neben Faktoren wie Alter und Veranlagung zu einem gewissen Anteil auch davon abzuhängen, was Betroffene essen: So gilt beispielsweise eine ballaststoffarme Ernährung als Risikofaktor, weil sie zu hartem Stuhl und Verstopfung beiträgt.
Auch bei einer Divertikulitis gibt es Dinge in puncto Ernährung zu beachten. Hier haben sich die Empfehlungen in den letzten Jahren etwas verändert.
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Was darf man bei akuter Divertikulitis essen?
Was Menschen mit akuter Divertikulitis essen dürfen, hängt vor allem davon ab, welcher Schweregrad im Einzelfall vorliegt.
Ernährung bei unkomplizierter Divertikulitis
Ist die Divertikulitis unkompliziert und verursacht sie kaum Beschwerden, muss die Ernährung manchen Fachleuten zufolge im Grunde gar nicht umgestellt werden, sofern Betroffene die gewohnte Kost gut vertragen.
Andere Quellen empfehlen wiederum, zumindest anfangs das Essen anzupassen und etwa auf ballaststoffarme Kost zu achten, rohes Gemüse und Obst zu meiden und fettarme Speisen zu bevorzugen. Ob sich solch eine angepasste Ernährung bei einer unkomplizierten Divertikulitis tatsächlich förderlich auswirkt, ist wissenschaftlich allerdings nicht gut belegt.
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Ernährung bei komplizierter Divertikulitis
Liegt hingegen eine komplizierte Divertikulitis vor, geht die Entzündung im Darm häufig mit Komplikationen wie einer Eiteransammlung (Abszess) oder einem Darmdurchbruch (Perforation) einher. Die Behandlung erfordert üblicherweise einen Aufenthalt im Krankenhaus.
Zu Beginn der Therapie müssen Betroffene mit komplizierter Divertikulitis meist vorübergehend auf feste Nahrung verzichten und sich vor allem flüssig ernähren, um den Darm zu entlasten. Anfangs beispielsweise mit Wasser, Tee und Suppen, später wird nach und nach wieder eine normale Kost aufgenommen. In manchen Fällen erhalten Betroffene Flüssigkeit und Nährstoffe auch erst einmal als Infusion über eine Vene.
Divertikulitis vorbeugen: Worauf bei der Ernährung achten?
Sind bereits Divertikel im Darm vorhanden, lässt sich das Risiko für eine Divertikulitis unter Umständen mithilfe der Ernährung senken. Positiv auf die Erkrankung scheint sich vor allem eine pflanzliche und ballaststoffreiche Kost auszuwirken. Entgegen früheren Empfehlungen müssen Betroffene dabei nicht auf Nüsse, Samen oder kernhaltiges Obst und Gemüse verzichten. Mais und Popcorn stellen ebenfalls kein Problem dar.
Daneben tragen wahrscheinlich auch folgende Tipps dazu bei, einer Divertikulitis vorzubeugen:
- rotes Fleisch möglichst meiden, Geflügel und Fisch bevorzugen
- fettarme Speisen wählen
- Alkohol nur in Maßen
- nicht rauchen
- regelmäßig bewegen
- Übergewicht verringern bzw. Normalgewicht halten
Gut zu wissen
Wer diese Tipps beherzigt und insgesamt auf einen gesunden Lebensstil achtet, kann das Risiko für eine Divertikulitis statistisch gesehen um bis zu 50 Prozent senken.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- "Behandlung der akuten Divertikulitis". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 1.12.2021)
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten: "Divertikelkrankheit/Divertikulitis" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/20 (Stand: November 2021)
- "Divertikulitis, Divertikelkrankheit". Online-Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit: gesund.bund.de (Stand: 28.8.2020)
- Burri, E., et al.: Teil V: "Ernährung bei Divertikelkrankheit" (PDF). Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin, Nr.1, S. 9-10 (2020)