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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Begünstigt Fußpilz Zu viel Fußpflege kann auch schaden
Samtig zarte Füße, ohne Hornhaut, scharfkantige Zehennägel und "Käse"-Geruch: Für gepflegte Sohlen tun wir eine Menge.
Wir schneiden, feilen und hobeln was das Zeug hält. Doch wer zu viel macht, riskiert neben eingewachsenen Nägeln auch Fußpilz, Nagelpilz und Entzündungen. Eine Hautärztin verrät, was zu viel ist.
Auch wenn sie optisch nicht sehr ansprechend ist: Unsere Füße brauchen ein gewisses Maß an Hornhaut. Sie bildet nicht nur einen Schutz gegen Stöße und Reibungen, sondern auch gegen Bakterien, Viren und Pilze. "Hornhaut ist ein wichtiger Bestandteil unseres Körpers", sagt Dr. Uta Schlossberger, Hautärztin aus Köln und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD). "Normalerweise ist es nicht notwendig, sie zu entfernen."
Wer zu viel Hornhaut entfernt, riskiert Fußpilz
Vor allem die Entfernung mit einer Nagelschere oder einem Hobel, birgt Risiken. Wer zu tief schneidet, riskiert neben schmerzhaften Verletzungen auch Entzündungen. Zudem steigt das Risiko, an Fußpilz zu erkranken.
"Die Hornhaut bildet eine stabile Barriere zwischen dem menschlichen Körper und der Außenwelt. Ist diese Barriere weg, ist die Haut äußeren Einflüssen schutzlos ausgeliefert. Bakterien, Viren und Pilze haben dann leichtes Spiel", erklärt Schlossberger.
Fußpilz bleibt lange unbemerkt
Das Tückische: Viele merken zunächst nichts von der Fußpilz-Erkrankung, denn der Pilz verhält sich häufig unauffällig. Meist geben nur kleine Schüppchen in den Zehenzwischenräumen und Juckreiz Hinweise auf einen Befall. Unbehandelt breitet er sich immer weiter aus und wandert schließlich zu den Zehennägeln. Besonders oft sind der große und der kleine Zehennagel betroffen. Er färbt sich gelb und beginnt zu splittern.
Nagelpilz ist besonders hartnäckig
Nagelpilz zu behandeln ist deutlich schwieriger als Fußpilz. Während der Fußpilz mit einer Therapie aus täglichem Cremen oder der Einnahme von Tabletten meist nach zwei bis vier Wochen abgetötet ist, dauert die Behandlung von Nagelpilz im schlimmsten Fall viele Monate.
Da der Nagel nicht durchblutet ist, sondern aus totem Material besteht, nämlich Horn, können die Wirkstoffe, die zum Einsatz kommen, den Pilz nur schwer erreichen. Daher ist es ratsam, die Füße regelmäßig auf Veränderungen zu untersuchen. Bemerkt man Juckreiz, kleine Schüppchen oder Bläschenbildung auf der Haut, bilden sich kleine Risse oder zeigen sich nässende Stellen, sollte man zeitnah zu einem Hautarzt gehen.
Hornhaut nie komplett entfernen
Um nicht zu viel Hornhaut zu entfernen, greift man am besten zu einem Bimsstein. Mit ihm kann man ein Zuviel an Hornhaut sanft wegrubbeln und läuft nicht Gefahr, zu schnell zu viel Haut wegzunehmen. "Vermeiden Sie auf jeden Fall radikale mechanische Instrumente wie Reiben, Hobel und Scheren“, rät Schlossberger. "Eine dünne Schicht Hornhaut sollte immer bestehen bleiben."
Eincremen stärkt die Schutzbarriere der Füße
Wichtig nach der Hornhautbehandlung ist Eincremen. Die Pflege stärkt die Schutzbarriere, hält die Haut elastisch und macht sie widerstandsfähiger. Urea beispielsweise versorgt die Füße mit wertvoller Feuchtigkeit. Panthenol beruhigt wunde Stellen und lindert Trockenheit. Kräuterauszüge, darunter Rosmarin und Salbei, beugen Fußgeruch vor und wirken regulierend auf die Schweißbildung.
Nägel nur gerade schneiden
Verletzungen drohen allerdings nicht nur durch Hobel und Schere. Auch falsches Nägelschneiden verursacht häufig Beschwerden. Dann kann es passieren, dass der Nagel einwächst. Diese reagiert mit Entzündungen und Eiterbildung. Meist sind die beiden großen Zehen betroffen. Podologen empfehlen daher, die Fußnägel im Gegensatz zu den Fingernägeln immer nur gerade zu schneiden und nicht rund zu feilen. Sonst kann es passieren, dass sich der Nagelrand durch den Druck der Schuhe beim Wachsen in das Nagelbett schiebt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.