Kein medizinisches Produkt Hörverstärker: Sinnvolle Alternative zum Hörgerät?
Während Hörgeräte hunderte bis tausende Euro kosten können, sind Hörverstärker bereits für unter 20 Euro erhältlich. Wie die Verstärker funktionieren und ob sie medizinischen Geräten das Wasser reichen können, erfahren Sie hier.
Hörverstärker: Was ist das?
Ein Hörverstärker funktioniert ähnlich wie analoge Hörgeräte. Er besteht aus einem Mikrofon, einem Verstärker und einem Lautsprecher. Die Geräusche aus der Umgebung werden vom Mikrofon aufgenommen und über Verstärker und Lautsprecher lauter an das Ohr weitergeleitet.
Die meisten Hörverstärker sind ähnlich wie ein MP3-Player aufgebaut: Die Technik befindet sich in einem separaten Gehäuse und ist über Kabel mit Kopfhörern verbunden. Es gibt jedoch auch Modelle in Bauform eines Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts. Hörverstärker sind keine medizinischen Geräte und frei verkäuflich. Sie sind im Handel für unter 20 Euro erhältlich.
Vor- und Nachteile von Hörverstärkern
Hörverstärker haben ähnliche Nachteile wie analoge Hörgeräte: Sie verstärken alle Geräusche aus der Umgebung, also auch Wind oder Straßenlärm. Zudem sind sie anfällig für Rauschen oder Störgeräusche. Ein weiterer Nachteil von Hörverstärkern ist, dass sie weder medizinisch geprüft noch vom Hörakustiker an die individuelle Hörschwäche angepasst werden.
Amerikanische Studien belegen Medienberichten zufolge zudem, dass das regelmäßige Tragen minderwertiger Hörverstärker das Hörvermögen zusätzlich schädigen kann. Bei anhaltender Hörschwäche bieten Hörverstärker somit keine sinnvolle Alternative zu Hörgeräten.
Hörverstärker sollten nur bei kurzfristigem Hörverlust gezielt eingesetzt werden, beispielsweise bei einem Gespräch oder im Kino. Dann leisten die günstigen Geräte gute Dienste. Bei langfristigem Hörverlust sollten Sie unbedingt den Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Hörakustiker aufsuchen und sich ein medizinisches Hörgerät anfertigen lassen. Wenn Geld eine Rolle spielt, können Sie auf zuzahlungsfreie Hörgeräte zurückgreifen. Die Kosten hierfür werden vollständig von der Krankenkasse übernommen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.