Von Mücken übertragen Flamingos in deutschem Zoo an West-Nil-Virus gestorben
Im Juli hatte das Robert Koch-Institut bereits vor einer Ausbreitung des West-Nil-Virus in Deutschland gewarnt. Jetzt gab es nach ersten Infektionen von Menschen auch zwei tote Flamingos in Sachsen-Anhalt.
Im Bergzoo Halle (Saale) sind zwei mit dem West-Nil-Virus infizierte Flamingos gestorben. "Bereits 2018 und 2019 wurde das Virus erstmalig bei verschiedenen Vogelarten im Stadtgebiet nachgewiesen", teilte die Stadt Halle mit. Für die Zoobesucher gebe es keine Einschränkungen.
Bisher vier Fälle bei Menschen nachgewiesen
In der vergangenen Woche hatte das Robert Koch-Institut (RKI) über vier Fälle von West-Nil-Fieber bei Menschen berichtet. Es seien die ersten erkannten Infektionen in diesem Sommer. Aufgefallen waren sie demnach erst im Rahmen von Blut- oder Plasmaspenden. Zuvor hatte es in diesem Jahr bereits Nachweise bei Vögeln in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Berlin gegeben.
Da die Krankheit in Deutschland noch weitgehend unbekannt ist, kann es sein, dass Ärzte bei den Symptomen nicht auf eine mögliche Infektion mit dem West-Nil-Virus (WNV) schließen und daher auch keinen Test veranlassen. Das RKI rät Ärzten, in Gebieten mit bekannter WNV-Zirkulation einen Test auf das Virus zu veranlassen, wenn es zu Hirnentzündungen unklarer Ursache oder Häufungen von Fieberpatienten kommt, vor allem im Sommer und Spätsommer.
Infizierte Mücken können Vögel, Säugetiere oder Menschen anstecken
Das West-Nil-Virus ist ein aus Afrika stammender Erreger. Infizierte Mücken können neben Vögeln auch Säugetiere – vor allem Pferde – und den Menschen anstecken. Vor allem in Südeuropa gibt es seit einigen Jahren solche Fälle. Einen Impfstoff für Menschen gibt es bisher nicht.
2019 gab es in Ostdeutschland erstmals fünf diagnostizierte Infektionen beim Menschen, die vermutlich auf eine Übertragung im Inland zurückgingen – in Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Das RKI hält Ansteckungen in Deutschland dauerhaft für möglich.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa