Bloß nicht starten Was tun bei Autoschäden durch Überschwemmung?
Hochwasser oder Unwetter können zu Schäden am Auto führen. Was ist zu tun, wenn die teure Technik nass geworden ist? Es kommt dabei vor allem auf den Wasserstand an.
Autoschäden durch Überflutung sind mittlerweile fast an der Tagesordnung. Doch bevor Sie sich an Ihre Versicherung wenden, gilt es einiges zu beachten. Beispielsweise sollten Sie prüfen, wie hoch die Schäden durch Überflutung ausfallen. Dabei können Sie drei Kategorien als grobe Richtwerte ansehen.
So gehen Sie mit Schäden durch Überflutung um
Schäden durch Überflutung werden in den meisten Fällen von einer Teilkasko-Versicherung übernommen. Es bestehen jedoch erhebliche Unterschiede, je nachdem, ob sich die Schäden durch Überflutung an einem parkenden oder einem fahrenden Autos eingestellt haben. Über die genauen Details bei der Schadensregulierung informieren Sie sich am besten direkt bei Ihrem Versicherer.
Vorsicht beim Prüfen – Auto nicht starten
Generell sollten Fahrzeuge mit Wasserschäden nicht gestartet werden. Das Auto sollte zunächst an einen trockenen Ort geschoben oder geschleppt werden. Dann – wenn möglich – die Fahrzeugbatterie abklemmen, um Schmorbrände infolge eines Kurzschlusses zu vermeiden. Keine Sorge: Gefahr für Menschen besteht bei herkömmlichen Zwölf-Volt-Autobatterien nicht. Danach den Wagen zur Werkstatt bringen lassen.
Gut zu wissen: Laut ADAC macht es dabei keinen Unterschied, ob man ein modernes Elektroauto oder einen klassischen Verbrenner fährt. Alle elektronischen Anschlüsse sowie die Hochvoltbatterie seien wasserdicht verbaut, sodass kein erhöhtes Stromschlagrisiko bestehe.
Wie hoch stand das Wasser?
Wichtig ist zu wissen, wie weit das Wasser am oder ins Auto vorgedrungen ist. Selbst wenn es nur bis unterhalb der Türen reicht, können Schäden nicht ausgeschlossen werden. Falls das Fahrzeug Probleme macht, empfiehlt der ADAC alle Funktionsbauteile im Bodenbereich des Autos in der Werkstatt überprüfen zu lassen.
Ist das Wasser bis in den Innenraum vorgedrungen, seien Schäden sehr wahrscheinlich. Alle Funktionsbauteile, die mit Wasser in Kontakt gekommen sind, sollten in der Werkstatt geprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Schmutz unter den Bodenbelägen und Dämmmatten lassen sich laut dem ADAC selbst mit Nasssaugern normalerweise nicht entfernen, weshalb diese Teile meistens ersetzt werden müssten. Auch Tür- und Seitenverkleidungen sollten entfernt werden, um Hohlräume auf Nässe kontrollieren zu können.
Aber Vorsicht: Betroffene holen sich besser immer einen Kostenvoranschlag von der Werkstatt. Solche Schäden zahlen in der Regel Kaskoversicherungen. Diese sollte man unverzüglich nach dem Schadenfall kontaktieren und auf deren Weisungen eingehen, so der Bund der Versicherten.
Wasser im Auto: Manchmal ist es ein Totalschaden
Steht das Wasser allerdings bis zur Unterkante der Fensterscheiben oder sogar darüber hinaus, muss mit einem wirtschaftlichen Totalschaden gerechnet werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Elektrik einschließlich der Kabelbäume beschädigt wurde, ist nach Angaben des ADAC in einem solchen Fall hoch. Außerdem könne Wasser in den Motor und das Getriebe eingedrungen sein.
Zweifelhaft laut ADAC ist dann, ob sich die Reparatur überhaupt noch lohnt. Wer keine Kaskoversicherung hat und selbst bezahlen muss, sollte sich über den Zeitwert seines Autos informieren. Ein neuer Gebrauchter könnte sinnvoller sein, so der Autoclub. Versicherungen bezahlen dann in der Regel den Wiederbeschaffungswert.
Laut dem ADAC gilt generell: Keinesfalls durch Hochwasser fahren, da nicht immer vorauszusehen ist, wie tief das Wasser wirklich ist. Konventionelle Autos seien nur für eine maximale Wassertiefe von rund 20 bis 25 Zentimetern ausgelegt. Steht das Wasser höher, könne das Fahrzeug liegen bleiben und Schaden nehmen.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa