Vermeidbare Herz-Kreislauf-Erkrankungen WHO warnt: Europäer essen zu viel Salz – mit schweren Folgen
Wurst und Käse auf dem Brot und eine Pizza am Abend: In Fertigprodukten steckt oft eine Menge Salz. Und das ist leider schlecht für das Herz.
In Europa sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jeden Tag zehntausend Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies bedeute rund vier Millionen Todesfälle pro Jahr, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Er rief die Menschen auf, sich unbedingt salzärmer zu ernähren.
Die WHO empfiehlt eine Höchstmenge von fünf Gramm Salz am Tag, also etwa einen Teelöffel. Schätzungen zufolge nehmen Frauen in Deutschland allerdings ungefähr 8,4 Gramm und Männer bei 10 Gramm Salz zu sich. Meist ist das verzehrte Salz in Fertignahrung enthalten.
Weniger Salz könnte Leben retten
Vier von zehn Todesfällen in Europa gingen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück, erklärte Kluge. "Die Umsetzung gezielter Maßnahmen zur Senkung des Salzkonsums um 25 Prozent könnte bis 2030 schätzungsweise 900.000 Menschenleben retten."
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In Europa leide ein Drittel der Menschen zwischen 30 und 79 Jahren an Bluthochdruck, der häufig auf zu hohen Salzkonsum zurückzuführen sei, hieß es weiter. In 51 der 53 zur WHO-Regionaldirektion Europa zählenden Länder liege die durchschnittliche tägliche Salzaufnahme über der empfohlenen Höchstmenge von fünf Gramm. Dies sei vor allem auf verarbeitete Lebensmittel und Snacks zurückzuführen.
"Ein hoher Salzkonsum erhöht den Blutdruck, der ein führender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall ist", erklärte die WHO. Europa habe die höchste Blutdruckprävalenz in der Welt.
Der von der WHO vorgelegte Bericht untersuchte zudem die Unterschiede bei den Geschlechtern. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, für Männer in Europa fast zweieinhalb Mal höher als für Frauen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur afp