Neuer Name Twitter-Umbenennung nimmt Fahrt auf
Twitter-Besitzer Elon Musk versucht, X als den neuen Namen für den Kurznachrichten-Dienst zu etablieren. Am Montag zeichneten sich zunächst nur kleine Schritte ab: Bei dem offiziellen Profil von Twitter wurden Name und Logo zu einem X geändert, überdies wurde der Buchstabe auf die Firmenzentrale in San Francisco projiziert. Trotzdem lautete der Account-Name des Profils nach wie vor "@twitter" und das bekannte Twitter-Logo mit dem blauen Vogel war überall auf der Website sowie in der App zu finden.
Mit einer Namensänderung würde sich der Tech-Milliardär von einer über 15 Jahre alten Marke mit internationaler Bekanntheit und hohem Wiedererkennungswert abwenden. Trotzdem scheint er fest entschlossen, an dem Vorhaben festzuhalten. Als der Youtuber Marques Brownlee ankündigte, dass er den Dienst auch in Zukunft Twitter nennen werde, antwortete Musk: "Nicht mehr lange."
x.com leitet Nutzer zu Twitter weiter
Im vergangenen Oktober hatte Musk den Kurznachrichten-Dienst für etwa 44 Milliarden Dollar erworben. Im Frühjahr brachte er den Online-Dienst bereits in ein neues Unternehmen namens X Corp ein. Seit Sonntag leitet die Internetseite x.com ihre Nutzer zu Twitter weiter. Dies funktioniert auch, wenn man zur Website-Adresse einzelne Profilnamen hinzufügt – und könnte somit der erste Schritt sein, um von twitter.com zu x.com umzuziehen.
Bereits in der Vergangenheit hatte Musk wiederholt angekündigt, Twitter zu einer Plattform mit dem Namen X ausbauen zu wollen, einer Super-App mit vielerlei Funktionen nach dem Vorbild etwa von WeChat in China. Allerdings wurden abgesehen von der Gewährung von Lizenzen für Geldtransfers in drei US-Bundesstaaten bislang kaum Schritte in diese Richtung bekannt.
Elon Musk kündigt Abschied von der Twitter-Marke an
Am Wochenende hatte Musk verkündet, man werde "der Twitter-Marke bald Adieu sagen". Gleichzeitig ist er dafür bekannt, gern zu polarisieren und ließ das Twitter-Logo schon im April wenige Tage lang gegen das Symbol der Digitalwährung Dogecoin austauschen.
Kürzlich gab Musk zu, dass sich die Werbeeinkünfte von Twitter seit der Übernahme um etwa 50 % verringert hätten. Die Anzeigenerlöse stellen allerdings traditionell die zentrale Geldquelle des Dienstes dar. Einige große Werbekunden wendeten sich von Twitter ab, da sie unter Musk ein negativeres Umfeld für ihre Marken befürchten. Er setzt unterdessen vermehrt auf das Abo-Geschäft. Zudem konnte er die erfahrene Managerin Linda Yaccarino für den Chefposten gewinnen, die zuletzt für das Anzeigengeschäft beim Medienkonzern NBCUniversal verantwortlich war. Yaccarino befürwortete die Umbenennung in der Nacht zum Montag in einer Serie von Tweets.
- ella
- dpa