Kein Glück im Zocker-Special Das große Scheitern bei "Wer wird Millionär?"
Beim zweiten Teil der WWM-Sonderausgabe schieben vier Ratefreunde Frust. Lediglich der Übergangskandidat und ein Student haben am Ende Grund zur Freude.
Es ist vielleicht der begehrteste Stuhl der Nation: der Ratestuhl von "Wer wird Millionär?". Wer hier Platz nimmt, der darf von einem Leben in finanzieller Sorglosigkeit träumen. Bisher konnten stolze 16 Kandidaten am Ende der Show mit dem Gewinn von einer Million Euro nach Hause fahren.
Beim aktuellen Zocker-Special geht gar um zwei Millionen Euro im Jackpot. Aber wie es manchmal so ist: Zwischen Traum und Realität liegen bisweilen Welten. Beim gestrigen zweiten Teil des Sonderformats mussten sich gleich vier von insgesamt fünf neuen Kandidaten am Ende ihres Auftritts mit der Erkenntnis anfreunden, dass ein Platz an der TV-Sonne kein Garant für zukünftige Geldfreuden ist.
Nicht viel zu Lachen
Zwar machte Übergangskandidat Jörg Riehemann aus dem Münsterland noch vor, wie man mit der nötigen Fokussierung und dem richtigen Einsetzen der Joker durchaus Großes erreichen kann und erzielte eine Gewinnsumme von 125.000 Euro. Aber das nützte an diesem Abend herzlich wenig. Egal ob Sales-Manager, Feuerwehr-Notarzt, Verwaltungsangestellte oder "Wiesn"-Mitarbeiterin: Am Ende ihrer Sendezeit angelangt, hatten sie alle nicht mehr viel zu Lachen.
So setzte beispielsweise Jeffrey Paulus aus Düsseldorf bei einer Frage rund um die Arbeit am PC statt auf das "Hamburger Menü" auf den "Donut Button". Das führte dazu, dass der 32-Jährige kurz vor dem Zusatz der begehrten vier Joker auf die 1.000-Euro-Marke zurückfiel. Der nachfolgende Jan Ullrich kam nicht mal halb so weit. Das Zählen und Einordnen von Lebensjahren ließ den Kölner schnell an seine Grenzen stoßen. Hier war bereits nach der 2.000-Euro-Frage Schluss.
1.000 Euro für ein neues Trampolin
Die anschließende Kandidatin Anke Haase aus dem Vogtland hingegen schaffte es mühelos über die 16.000-Euro-Hürde. Die Schulverwaltungsangestellte und leidenschaftliche Moped-"Schrauberin" kam erst beim Thema "Rekuperation" ins Schlingern. Hier tippte die zweifache Mutter statt auf "E-Autos" auf "Musikboxen". So löste sich der Traum von mindestens 64.000 Euro urplötzlich in Luft aus. Was blieb war eine gute Nachricht für die Kinder daheim: "Die 1.000 Euro werden wir in ein neues Trampolin investieren", so die Kandidatin.
Kurz vor Feierabend biss sich auch noch "Wiesn"-Mitarbeiterin Carolin Pauli am Format-Fragenkatalog die Zähne aus und nahm 1.000 Euro mit nach Hause. Einzig Tom Starke sorgte zwischendurch für ein Ratelicht am Ende des düsteren Tunnels.
Der Bio-Chemie-Student mit dem Faible für spannende Börsen-Zockereien ("Meine erste Aktie habe ich mir im Alter von 16 Jahren gekauft") brauste ähnlich flott wie Anke Haase durch den Frage-Antwort-Parcours. Im Gegensatz zur Rate-Kollegin aus dem Vogtland behielt der 19-jährige Wiesbadener aber im entscheidenden Moment die Nerven.
Für 125.000 Euro wollte Günther Jauch wissen: "Nach wem benannte der Seefahrer Arthur Phillip 1788 eine Bucht, die er als den "besten Hafen der Welt" bezeichnete?" Da half am Ende auch kein 50/50-Joker mehr weiter. Tom Starke hatte keinen blassen Schimmer und beließ es schließlich dabei. Ein kluger Schachzug, der dem Studenten letztlich 64.000 Euro einbrachte – eine Summe, für die die vier vorangegangenen Rate-Pechvögel wahrscheinlich lange arbeiten gehen müssen.
- RTL: "Wer wird Millionär?" vom 4. Oktober 2022