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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Snoozen kann gesund sein Schlummertaste: Forscher belegen Vorteile
Die Schlummertaste hat einen schlechten Ruf. Eine neue Studie meint nun, dass dieser teilweise zu Unrecht besteht.
Wird der tiefe Schlaf morgens von dem Handy oder dem Wecker unterbrochen, springen wohl nur wenige gleich frisch erholt aus dem Bett. Häufiger wird stattdessen die Schlummerfunktion aktiviert, um erst einmal richtig wach zu werden – oder sich aus Versehen zurück ins Land der Träume zu begeben.
Dass das nicht allzu gesund ist, hatte vor einiger Zeit die Schlafforscherin Reena Mehra erklärt (mehr dazu in diesem Artikel hier). Doch die neueste Studie eines schwedischen Forscher-Teams zeigt nun: Es kann auch deutliche Vorteile haben, die Schlummertaste zu drücken – zumindest für einige.
Studienablauf: Snoozen unter Aufsicht
Die Untersuchung bestand aus zwei einzelnen Studien. Zuerst wurden etwa 1.700 Probanden zu ihrer Morgenroutine befragt. Dabei mussten sie auch angeben, ob sie die Schlummerfunktion ihres Smartphones oder Weckers nutzen – 69 Prozent bejahten diese Frage. Besonders Nachtmenschen und junge Erwachsenen schlummern gerne noch bis zu 3 Stunden, nachdem der Wecker oder das Handy zum ersten Mal geklingelt hat.
Bei der zweiten Studie wurde dann in einem Schlaflabor drei Nächte lang das Schlafverhalten von 31 Freiwilligen untersucht, die sich als wahre Snooze-Fans bekannten. Dabei durften sie so lange snoozen, wie sie es üblicherweise auch zu Hause taten. Anschließend erfolgte ein Durchlauf, bei dem die Probanden umgehend mit dem Weckerklingeln aufstehen mussten. Beim letzten Durchlauf konnten die Freiwilligen wieder Snoozen – allerdings nur für maximal 30 Minuten.
Tagsüber wurden mit den Probanden diverse Tests durchgeführt – sie mussten beispielsweise Mathematik- und Gedächtnis-Aufgaben lösen.
Beeinflusst snoozen das Gehirn negativ?
Das Ergebnis: Die Snooze-Fans schnitten bei den Tests an den Tagen, an denen sie noch etwas im Bett schlummern durften, besser ab als an den Tagen, an denen sie gleich aufstehen mussten. Demnach führt der kurzzeitige Wechsel zwischen Schlaf- und Wachphase, der durch das Schlummern üblich ist, nicht zu einem Abfall der kognitiven Leistung, resümieren die Wissenschaftler. Sie merkten allerdings an, dass das Ergebnis nur für diejenigen gilt, die an das kurzzeitige Schlummern gewohnt sind. Menschen, die gleich mit dem ersten Weckerklingeln aufstehen, sollten sich daher nicht umgewöhnen.
Die Studie und die entsprechenden Ergebnisse veröffentlichte das Team rund um Tina Sundelin, Schlafforscherin an der Universität Stockholm, in dem Fachblatt "Journal of Sleep Research".
- Sudelin, Tina; Landry, Shane; Axelsson, John: "Is snoozing losing? Why intermittent morning alarms are used and how they affect sleep, cognition, cortisol, and mood"