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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Pflegefehler, Pilz oder Nährstoffmangel? Darum hat Ihre Tomatenpflanze gelbe Blätter
Wenn sich die Blätter Ihrer Tomatenpflanze gelb verfärben, stimmt irgendetwas mit ihr nicht. Liegt es an einem Pflegefehler? Ist sie von einem Pilz oder Schädling befallen? So finden Sie heraus, was der Pflanze fehlt.
Grundsätzlich werden Blätter dann gelb, wenn der Farbstoff Chlorophyll nicht ausreichend gebildet werden kann. Das deutet auf einen Nährstoffmangel hin – der wiederum auf falsches Gießen, Krankheiten, Schädlinge oder den falschen Boden zurückzuführen sein kann. Die häufigsten Gründe für gelbe Blätter bei Tomatenpflanzen und was Sie dagegen tun können.
Grund 1: Falsches Gießen
Tomaten sind robuste und pflegeleichte Pflanzen, nur beim Gießen verzeihen sie keine Fehler: Zu viel Wasser, zu wenig Wasser oder nasse Blätter mag die Tomatenpflanze nicht. Diese Gießfehler können zu gelben Blättern führen:
- Zu wenig Wasser: Bei Wassermangel werden die gelben Blätter braun und welk und fallen schließlich ab. Machen Sie den Fingertest: Ist die Erde auch in zwei Zentimetern Tiefe trocken, sollten Sie die Wassermenge erhöhen.
- Zu viel Wasser: Auch zu viel Wasser lässt die Blätter gelb werden. Es entsteht Staunässe, die Wurzeln faulen und können keine Nährstoffe mehr transportieren. Entfernen Sie die gelben Blätter, topfen Sie die Pflanze um und vermeiden Sie künftig zu viel Wasser.
- Nasse Blätter: Die Blätter sollten beim Gießen nicht mit Wasser benetzt werden. Andernfalls können sich hier Pilze bilden, die Krankheiten verursachen.
Übrigens ist nicht nur die Wassermenge wichtig, auch das Tempo spielt beim Gießen eine wichtige Rolle. Wie Sie Tomatenpflanzen richtig gießen, lesen Sie hier.
Grund 2: Tomatenkrankheiten
Werden die unteren, bodennahen Blätter – etwa beim Gießen oder durch Regen – nass, können sich hier Pilze ansiedeln, die die Pflanze krank machen. Zwei häufige Tomatenkrankheiten, die sich durch gelbe Blätter äußern:
- Die Blattfleckenkrankheit: Der Pilz breitet sich von den unteren Blättern her nach oben aus. Auf vergilbten Blättern erscheinen schwarze Flecken und Punkte. Wenn erst wenige Blätter befallen sind, entfernen Sie diese und spritzen Sie mit Magermilch. Ist bereits mehr als die Hälfte der Pflanze befallen, verbrennen Sie die Pflanze am besten, um alle Erreger zu vernichten.
- Die Bakterienwelke: Werden die Blätter von unten her gelb und sind auch die Stängel innen braun, kann das Bakterium Corynebacterium michiganense dahinterstecken. Infizierte Blätter sollten entfernt und vernichtet werden. Auch die Früchte lieber nicht mehr essen. Ist mehr als ein Drittel der Pflanze betroffen, lässt sie sich nicht mehr retten und sollte vernichtet werden. Entfernen Sie im Anschluss die oberste Erdschicht, lockern Sie den Boden auf und düngen Sie .
Grund 3: Schädlingsbefall
Die Tomatenpflanze gilt auch unter Insekten als Leckerbissen. Ein Befall und der daraus resultierende Nährstoffentzug zeigt sich häufig durch gelbe Blätter. Vor allem im Gewächshaus sind die Bedingungen für Schädlinge optimal.
- Die Weiße Fliege befällt Tomatenpflanzen am liebsten in feuchtwarmen Sommern und saugt den Pflanzensaft aus den Blättern. Beim Berühren der Pflanze steigt ein Schwarm winziger weißer Fliegen auf. Hier helfen ein engmaschiges Insektennetz oder Leimfallen, an denen die Tiere kleben bleiben.
- Die Thripse, auch als Gewitterfliege oder Fransenflügler bekannt, saugt der Tomate ebenfalls die Nährstoffe aus den Blättern, während außerdem ihre Larven die Wurzeln befallen. Um die Tiere loszuwerden, sprühen Sie Schmierseifenlösung auf die Pflanze oder stellen Sie Klebefallen auf. Auch natürliche Fressfeinde wie Raubmilben oder Schwebefliegen können die Schädlinge erfolgreich bekämpfen.
Grund 4: Nährstoffmangel
Lassen sich alle oben genannten Ursachen ausschließen, kann ein Mangel von bestimmten Nährstoffen vorliegen – etwa wenn der Boden zu sandig oder lehmig ist. Tomaten wachsen am besten in einer sehr nährstoffreichen Erde, der pH-Wert sollte zwischen 6 und 7 liegen.
- Stickstoffmangel äußert sich in gelblichen Blättern mit braunen Spitzen. Stickstoff ist ein wichtiger Eiweiß- und Chlorophyll-Baustein und fördert das Wachstum der Pflanze. Besonders häufig tritt dieser Nährstoffmangel auf sandigen Böden auf, da die Nährstoffe hier oftmals durch Niederschläge ausgeschwemmt werden.
- Auch ein Mangel an Schwefel kann sich in – vor allem jungen – gelben Blättern äußern.
- Bei einem Eisen- oder Magnesiummangel werden eher die älteren Blätter gelb, während die Blattadern grün bleiben.
Einzelne Nährstoffe können dem Boden gezielt zugeführt werden, etwa durch stickstoffhaltigen Dünger. Um die Bodenqualität insgesamt zu verbessern, hilft vor allem eines: Kompost.
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