Rückenschonende Gartenarbeit So einfach bauen Sie ein praktisches Hochbeet
Gegen Rückenschmerzen bei der Gartenarbeit gibt es ein bewährtes Mittel: das Hochbeet. Es wird in Tischhöhe angelegt, sodass Sie sich bei der Gartenarbeit kaum bücken müssen.
Hochbeete bieten beste Nährstoffe für Pflanzen, deshalb eignen sie sich anfangs besonders gut für den Anbau von stark zehrenden Pflanzen wie Kohlarten, Salat und Lauch.
Zum anderen hat ein Hochbeet auch den Vorteil, dass Sie hier noch bis in den Oktober, oder bei guten Witterungsbedingungen bis Mitte November, hinein Gemüse ernten können. Da die Pflanzen nicht ebenerdig, sondern etwas erhöht wachsen, kühlen ihre Wurzeln nicht zu schnell ab, wie beispielsweise in einem Gemüsebeet.
Die Vorteile eines Hochbeets
Das Hochbeet ermöglicht nicht nur eine bequeme und rückenfreundliche Gartenarbeit. Durch die höhere Bodentemperatur, die hier herrscht, wachsen Gemüse und Kräuter deutlich schneller und können so auch wesentlich früher geerntet werden. Darüber hinaus sind im Beet maximale Nährstoffe enthalten und die hier wachsenden Pflanzen sind ideal vor Schneckenfraß geschützt. Ein Hochbeet bietet somit optimale Anbaubedingungen.
Unser Tipp
Zwar herrschen im Hochbeet ab dem Frühjahr höhere Temperaturen als im tieferliegenden Erdreich, im Winter hingegen friert die Erde hier allerdings eher durch, da die Wärme an allen Seiten entweichen kann. Ein Hochbeet sollte daher nur saisonal bewirtschaftet werden.
Die Maße eines Hochbeets
Wenn Sie ein Hochbeet in Ihrem Garten anlegen möchten, sollten Sie rechtzeitig mit der Planung beginnen. Ideal sind hierfür der Herbst oder das Frühjahr. Zuerst wird der Boden gut 20 bis 30 Zentimeter tief ausgehoben. Das Beet sollte dabei nicht zu breit geplant werden, damit Sie die gesetzten Pflanzen von allen Seiten gut erreichen können. In der Regel sind Hochbeete etwa 120 Zentimeter breit und zwischen 70 bis 80 Zentimeter hoch.
Möchten Sie das Hochbeet nicht selbst bauen, können Sie auch aus Bausätze aus dem Baumarkt zurückgreifen. Hier finden Sie eine breite Auswahl an Materialien, Größen und Formen.
Der richtige Standort
Ideal ist die Ausrichtung Ihres Beetes in Nord-Süd-Richtung. So kann das Sonnenlicht voll ausgenutzt werden. Der Standort sollte daher so ausgewählt werden, dass das Hochbeet nicht all zu lange im Schatten steht. Ideal ist daher eine Freifläche. Wenn Sie Ihr Hochbeet auf der Terrasse oder auf Ihren Balkon bauen möchten, sollten Sie auf den Sonnenstand ebenfalls achten. Gut ist hier ebenfalls die Nord-Süd-Richtung. Noch besser ist, wenn Sie eine längliche Form verwenden, sodass die Bereiche unterschiedlich lange von der Sonne beschienen werden.
Form für ein Hochbeet
Zwei Formen haben sich bei Hochbeeten inzwischen etabliert: mit einem geschlossenen Boden oder einem offenen Boden. Hierbei sind jedoch verschiedene Materialien zu verwenden:
- Mit unten offenem Boden. Als Material für die Einfassung eignen sich Holz, Stein, Weidengeflecht oder Betonplatten, Blech oder Plastik. Um die Wände des Hochbeets zu stabilisieren, rammen Sie im Abstand von einem Meter Pfosten in die Erde. Ein feiner Maschendraht schützt den Boden vor Wühlmäusen. Verlegen Sie diesen unter die erste Erdschicht.
- Mit geschlossenem Boden. Geschlossene Hochbeete eignen sich sehr gut für den Balkon. Möchten Sie diese nicht selbst bauen, können Sie auch Holzkübel oder bepflanzte Fässer hierfür nutzen. Sogar kleine Weinkisten lassen sich bepflanzen.
Verwenden Sie zum Verschrauben am besten Edelstahlschrauben. Sie rosten nicht.
Hochbeet Schritt für Schritt bauen
Sie benötigen:
- Holzlatten
- vier bis sechs Kanthölzer beziehungsweise Pfosten (etwa 1,50 Meter lang)
- vier bis sechs Bodenhülsen für die Pfosten
- Teichfolie
- Kaninchengitter, verzinkt
- Säge
- Hammer
- Bohrmaschine
- Schrauben Nägel
- Leim
- Schnur
- vier Holzpflöcke
- Zollstock
- Holzschutzfarbe
Wenn Sie ein Hochbeet aus Holz selbst bauen möchten, gehen Sie wie folgt vor:
- Damit das Hochbeet witterungsbeständig ist und Sie daran lange Freude habe, sollten Sie das Holz mit der Holzschutzfarbe behandeln.
- Messen Sie den Standort des Hochbeets aus und nehmen Sie die entsprechenden Markierungen vor. Hierfür eignen sich eine Schnur und Holzpflöcke.
- Heben Sie den Boden des Hochbeetstandorts leicht aus. Insgesamt sollte das Hochbeet einen Meter hoch sein. Das sollten Sie bei der Tiefe des Loches beziehungsweise der Länge der Pfosten beachten.
- Setzen Sie an die Kanten der Markierungen die Bodenhülsen und dann die Pfosten ein.
- Bei einem länglichen Hochbeet sollten Sie zusätzlich jeweils einen Stützpfosten mittig der Längsseite positionieren.
- Montieren Sie die erste zwei Holzlatten-Reihen an den Pfosten.
- Legen Sie das Kaninchengitter in das Hochbeet und befestigen Sie es innenliegend an dem nun vorhandenen Rahmen. Das Gitter schützt die Pflanzen im Hochbeet vor Maulwürfen und Wühlmäusen.
- Beplanken Sie die Seiten, bis das Hochbeetgerüst fertig ist.
- Legen Sie es nun mit Teichfolie aus. Der Kunststoff schützt die Latten vor der Feuchtigkeit.
- Drücken Sie die Folie am Boden und in den Ecken leicht an. Dadurch verhindern Sie, dass sie aufgrund des hohen Gewichts der Erde reist.
- Schlagen Sie die oberen Ränder der Teichfolie um und befestigen Sie diese am oberen Rand des Hochbeets.
Nun können Sie das Hochbeet entsprechend befüllen.
Die richtige Befüllung eines Hochbeets
Ein Hochbeet besteht aus mehreren Schichten:
- In der ersten Schicht befinden sich grober Strauch- und Baumschnitt. Diese Schicht sorgt dafür, dass die zweite Schicht gut von unten belüftet wird und sich so gleichmäßig zersetzen kann. Damit die folgenden Schichten nicht durchrieseln können, werden Rasensonden mit dem Gras nach oben aufgebracht und fest angedrückt.
- Die zweite Schicht besteht aus Laub sowie mit Erde vermischter Kompost wie gehäckseltem Strauchschnitt und Grünabfällen.
- Anschließend kommt die dritte Schicht, die sich aus Garten- oder Blumenerde zusammensetzt. Die oberste Schicht sollte immer ungefähr 15 Zentimeter hoch sein.
Unser Tipp
Je nachdem, welche Höhe das Hochbeet insgesamt haben soll, planen Sie die Höhen der einzelnen Schichten gleichmäßig.
Legen Sie sich ein kleines Hochbeet für den Balkon zu, lässt sich die Schichtung meist nicht durchführen. In diesem Fall genügt auch einfaches Substrat. Der Nachteil hiervon ist allerdings, dass die unteren Schichten nicht verrotten und so für Nährstoffe sorgen. Bei diesem Hochbeet müssen Sie also stets nachdüngen.
Muss das Hochbeet neu befüllt werden?
Nach etwa sechs Jahren sollten Sie das Hochbeet komplett neu beschichten. Die Starkzehrer und andere Gemüsepflanzen haben die meisten Nährstoffe bis dahin herausgezogen. Zudem sind nach sechs Jahren viele Bestandteile bereits verrottet. Durch das erneute befüllen mit neuen Schichten, bringen Sie wieder Energie in Ihr Hochbeet.
Die geeigneten Pflanzen
Hochbeete bieten beste Nährstoffe für Pflanzen, deshalb eignen sie sich anfangs besonders gut für den Anbau von stark zehrenden Pflanzen wie Kohlarten, Salat und Lauch. In den ersten beiden Jahren müssen Sie meist nicht düngen, reichlich wässern genügt. Im Laufe der Zeit verrotten die Pflanzenreste im Hochbeet. Deshalb ist es empfehlenswert, vor dem erneuten Bepflanzen das Beet mit Kompost aufzufüllen. Nach etwa sechs Jahren sollten Sie das Hochbeet komplett neu aufschichten.
Wenn Sie überwiegend Kräuter anbauen möchten, können Sie sich auch eine Kräuterschnecke zulegen. Welche Vorteile diese gegenüber einem Hochbeet hat, erfahren Sie hier.
Obst und Gemüse im Hochbeet anbauen
In einem Hochbeet können Sie auch Gemüse anbauen. Hierfür eignen sich vor allem
- Gurken,
- Zucchini,
- Spinat,
- Sellerie,
- Zwiebeln,
- Kartoffeln,
- Rettich,
- Radieschen,
- Stangenbohnen, Buschbohnen,
- Erbsen.
Auch Erdbeeren oder mediterrane Kräuter lassen sich in diesem kleinen Gebiet ideal anpflanzen.
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