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Schon Kinder können Dehnungsstreifen haben


Schwaches Bindegewebe
Schon Kinder können Dehnungsstreifen haben

t-online, Simone Blaß

Aktualisiert am 29.04.2015Lesedauer: 3 Min.
Dehnstreifen auf der Haut können für Heranwachsende sehr belastend sein.Vergrößern des Bildes
Dehnstreifen auf der Haut können für Heranwachsende sehr belastend sein. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Es scheint, als kämen sie von einem Tag auf den anderen. Plötzlich zeigen sich bläulich-rote, etwas erhabene, leicht juckende Striche auf der Haut. Sie "verzieren" bei rund 70 Prozent der Mädchen und immerhin 40 Prozent der Jungs ab etwa zehn Jahren Bauch, Beine oder Po. Diese Dehnungsstreifen zeigen, dass die jugendliche Haut überfordert ist. Die Pubertät mit ihren Hormonschüben und dem plötzlichen Wachstumsschüben machen ihr genauso zu schaffen wie starke Gewichtsschwankungen. Das Bindegewebe streikt und die unschönen Risse entstehen.

Ein Netz aus Kollagenen und Fasern sorgt dafür, dass unsere Haut elastisch ist und einiges aushält. Wird sie aber überdehnt und geschieht dies zu schnell, dann reißen die Bindegewebsfasern in der Lederhaut. Diese Risse nennt man Striae. Sie sind harmlos, ein kosmetisches und kein medizinisches Problem. Aber eben ein Problem. Vor allem dann, wenn man noch jung ist und sich schämt, gemeinsam mit den anderen in die Umkleidekabine zu gehen oder im Schwimmbad herumzutoben.

Dehnungsstreifen kann man gegensteuern

Bei Mädchen können sich diese Risse in der Haut, die man sich wie Narben vorstellen muss, an Bauch, Oberschenkeln, Po, Hüfte und Busen zeigen. Bei Jungs eher im Pobereich und im Bereich der Lendenwirbel. Jeder kann betroffen sein, selbst die Zierlichsten. Denn die Veranlagung ist vererbt: Die Qualität der Haut und der Unterhaut bekommt man sozusagen in die Wiege gelegt. Was nicht heißt, dass man den unschönen Streifen auf immer und ewig ausliefert sein muss.

Neues Bindegewebe durch Laserbehandlung

"Schon mit einfachen Methoden kann man das Hautbild entscheidend verbessern", bestätigt der Hautarzt Andreas Jesper gegenüber t-online.de. "Rückgängig machen allerdings kann man die ungeliebten Streifen nicht mehr." Auch nicht mit teuren Methoden wie Ultraschall-Hochfrequenz, Microneedling im Radiowellenbereich, Vakuum-Saugdruckmassage oder dem Laser. "Wobei der Laser zum Beispiel dadurch, dass er dafür sorgt, dass neues Bindegewebe gebildet wird, bereits nach vier bis fünf Behandlungen tolle Erfolge vorweisen kann." Allerdings ist er auch ziemlich teuer. Zwischen 300 und 500 Euro muss man rechnen - pro Sitzung.

Dehnungsstreifen: Die Scham ist groß

Das ist in der Regel unerschwinglich für Jugendliche. Dabei sind sie es, die am meisten unter den Streifen leiden. Sind die Veränderungen, die der junge Körper in der Pubertät durchmacht, doch schon gravierend genug. Jeder weitere kleine Schönheitsfehler kann da ziemliche Besorgnis auslösen. Auch bei den Eltern. "Ich bin schon erschrocken, als ich bei meiner elfjährigen Tochter das erste Mal diese Streifen an den Oberschenkeln entdeckte", erinnert sich Susanne. "Man fragt sich dann natürlich automatisch, ob man es hätte verhindern können oder was man zumindest jetzt noch tun kann."

Mit dem Noppenball gegen Dehnungsstreifen

Jesper kennt das Problem gut: "Ich versuche immer erst einmal, die jungen Leute zu beruhigen. Denn auch wenn die Streifen anfangs relativ dunkel sind, sie verblassen im Lauf der Zeit und verlieren damit schon einen Großteil ihres Schreckens." Der Lüdenscheider Hautarzt rät in solchen Fällen zu den herkömmlichen Methoden, die auch für den jugendlichen Geldbeutel erschwinglich sind.

"Am besten, man besorgt sich erst einmal einen Noppenball. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass man damit tolle Erfolge erzielen kann. Denn durch den mechanischen Reiz, den eine Massage mit einem solchen Ball auslöst, werden die Durchblutungsvoraussetzungen verbessert. Je mehr Durchblutung, desto mehr Nährstoffe und desto eher hält man den Prozess auch auf."

Man muss dranbleiben

Fünf Minuten morgens und fünf Minuten abends die betroffenen Stellen mit dem Ball massieren - das klingt einfach, erfordert aber mehr Disziplin als man glauben mag. Genau wie die tägliche Zupfmassage, bei der man die Haut immer wieder zwischen Zeigefinger und Daumen nimmt und hochhebt. Kaltes Abbrausen, Massagen mit einem rauen Luffa-Handschuh und diverse Öle beziehungsweise Cremes, die durchblutungsfördernd wirken und so den Massageeffekt verstärken, versprechen ebenfalls einen kleinen Erfolg. Zumindest dann, wenn sie mit Ausdauersport und gesunder Ernährung kombiniert werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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