McLaren verliert Teamchef Personalbeben in der Formel 1
Fred Vasseur verlässt Sauber und wechselt zu Ferrari. Bei der Nachfolgersuche wird der Rennstall bei McLaren fündig und holt einen Deutschen.
Das Stühlerücken unter den Formel-1-Teamchefs geht weiter. Der Franzose Fred Vasseur verlässt Alfa Romeo und tritt bei Rekordweltmeister Ferrari die Nachfolge von Mattia Binotto an. Der 54-Jährige übernimmt bei der Scuderia neben der Funktion des Teamchefs auch die Rolle des General Managers, wie das Team aus Maranello mitteilte. Amtsantritt für Vasseur ist am 9. Januar.
Die Nachfolge Vasseurs beim Sauber-Rennstall – Alfa Romeo ist lediglich Namenssponsor – bleibt vorerst offen. Der gehandelte Andreas Seidl, bislang Teamchef bei McLaren, kommt als neuer Geschäftsführer und soll in dieser Funktion bei der Ernennung des Teamchefs helfen. Diese wird laut Sauber-Mitteilung "zu gegebener Zeit kommuniziert". Seidls Nachfolger bei McLaren wird der Italiener Andrea Stella.
"Beeindruckende Bilanz im Motorsport"
Der 46-jährige Bayer Seidl ist in Hinwil kein Unbekannter. Zwischen 2000 und 2009 war er für BMW in der Formel 1 tätig, im damaligen BMW-Sauber-Team war er im Test- und Rennteam beschäftigt. Sauber sei "ein Team mit einer reichen Geschichte in der Formel 1 und eine Organisation, die ich aus meiner Zeit, in der ich in Hinwil gearbeitet und gelebt habe, sehr gut kenne", so Seidl.
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Sauber geht ab 2026 als Audi-Werksteam an den Start. Der deutsche Hersteller begrüßte am Dienstag Seidls Ernennung zum CEO. "Andreas Seidl hat eine breite Führungserfahrung aus verschiedenen Motorsportprogrammen auf Hersteller- und Formel-1-Teamseite ‒ eine beeindruckende Bilanz im Motorsport", teilte Audi mit.
"Ferrari war für mich immer der Gipfel"
Auch Vasseur zeigte sich begeistert vom eigenen Rollenwechsel: "Als jemand, der schon immer eine große Leidenschaft für den Motorsport hegte, war Ferrari für mich immer der Gipfel der Rennsportwelt." Er wolle "die Geschichte und das Erbe der Scuderia ehren und für unsere Tifosi auf der ganzen Welt Großes erreichen".
Der Italiener Binotto hatte die Scuderia Ende November nach 28 Jahren im Team und vier Saisons an dessen Spitze verlassen. Vasseur zeigte sich zugleich "stolz" auf das Erreichte beim Alfa-Romeo-Team. 2017 hatte er von Monisha Kaltenborn übernommen und den Rennstall ins Mittelfeld der Formel 1 zurückgeführt.
Derzeit ist auch der Posten des Teamchefs bei Williams neu zu besetzen. Am Montag verkündete das britische Traditionsteam die Trennung vom Siegerländer Jost Capito (64) nach knapp zwei Jahren.
- Nachrichtenagentur SID