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Bösartige Krebszellen: Darum kommt der Krebs oft wieder


Bösartige Zellen
Darum kommt der Krebs oft wieder

Von t-online
Aktualisiert am 24.10.2022Lesedauer: 3 Min.
Bildschirmdarstellung einer Magnetresonanz-Mammographie: Hier ist ein winziger Tumor in der Brust einer Patientin zu sehen.Vergrößern des BildesBildschirmdarstellung einer Magnetresonanz-Mammographie: Hier ist ein winziger Tumor in der Brust einer Patientin zu sehen. (Quelle: Jan-Peter Kasper/Archiv/dpa)

Krebszellen sind Meister im Verstecken. Manchmal können sie schon in einem frühen Stadium in andere Gewebe oder Organe streuen und dort zum Teil lange Zeit unentdeckt überdauern. Doch warum ist Krebs für das Immunsystem so schwer zu entdecken und warum kommt der Krebs nach einer erfolgreichen Therapie häufig wieder?

Das Abwehrsystem des Körpers vollbringt jeden Tag Höchstleistungen. Es bekämpft Eindringlinge, repariert Schäden und entsorgt kranke und tote Zellen. In Bezug auf Krebszellen steht das Immunsystem vor einer besonders schwierigen Aufgabe. Denn Krebszellen sind körpereigene, lebende Zellen – und das Verteidigungssystem ist nicht darauf ausgelegt, den eigenen Körper zu bekämpfen. Zudem ist bei Krebszellen oft der sogenannte programmierte Zelltodmechanismus außer Kraft gesetzt. Normalerweise töten sich kranke Zellen selbst.

Krebszellen können sich unsichtbar machen

Zudem besitzen die bösartigen Zellen eine Vielzahl verschiedener Strategien, um sich vor dem Immunsystem zu verstecken. Krebszellen können sich quasi unsichtbar machen. Hinzu kommt, dass Krebszellen Immunreaktionen hemmen und so schlechter angreifbar sind.

Ein besonderes Problem sind sogenannte Tumorstammzellen. Diese besitzen die Fähigkeit, sich unendlich zu teilen und immer wieder neue Zellen zu bilden. So kann eine einzelne Krebsstammzelle prinzipiell einen kompletten Tumor herstellen. Tumorstammzellen mit Krebstherapien zu bekämpfen, ist schwer. Krebsstammzellen verfügen über gute Reparaturmechanismen und haben sogar die Fähigkeit, Zellgifte, wie sie etwa im Zuge einer Chemotherapie zum Einsatz kommen, auszuleiten.

Warum Krebs oft wiederkommt

Es kann passieren, dass eine Chemo- oder Strahlentherapie den Tumor erfolgreich bekämpft, aber eine Krebsstammzelle überlebt. Diese kann lange Zeit, manchmal über Jahre hinweg, im Ruhemodus sein und irgendwann plötzlich wieder aktiv werden. Der Krebs kommt zurück. Aus diesem Grund handelt es sich bei wiederkehrendem Krebs in den meisten Fällen um einen Rückfall, also ein Wiederaufflammen derselben Krebsart. Außerdem kann es passieren, dass eine erneute Krebserkrankung auf die vorangegangene Krebstherapie zurückzuführen ist. In diesen Fällen sprechen Experten von einer "Zweitkrebserkrankung".

Um Krebs zu bekämpfen, werden in der Behandlung oft verschiedene Therapien miteinander kombiniert. Dadurch erhöht sich die Chance, möglichst viele Krebszellen zu erreichen und zu töten. Die Herausforderung ist, die Therapie so zu gestalten, dass sie möglichst aggressiv gegen den Krebs ist, aber gesunde Zellen möglichst wenig schädigt.

Jede Krebstherapie hat ihre Stärken

Wie die verschiedenen Therapiemaßnahmen kombiniert werden, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Abhängig ist das unter anderem vom Gesundheitszustand des Patienten, von der Krebsart und von der Aggressivität des Tumors. Die Operation kommt vor allem für örtlich begrenzte Tumoren zum Einsatz. Eine im ganzen Körper wirksame sogenannte systemische Therapie wie die Chemotherapie kann vor einer Operation Anwendung finden, etwa um einen Tumor zuerst zu verkleinern.

Sowohl vor als auch nach einer Operation kann die Chemotherapie außerdem im Körper einen großflächigen Angriff gegen mögliche verbliebene Krebszellen starten – auch solche, die bereits in weiter entfernte Gewebe gestreut haben. Die Strahlentherapie kommt meist örtlich zum Einsatz, um gezielt das umliegende Gewebe mit zu behandeln, etwa bei Brustkrebs das Brustgewebe und die in den Achseln befindlichen Lymphknoten.

Metastasen: Bereits winzige Tumoren können manchmal streuen

Meist wird nicht nur der Primärkrebs behandelt. Wenn man nicht sicher weiß, ob der Krebs bereits gestreut hat, wird die Therapie oft ausgeweitet. Denn nicht nur größere Tumore können Tochtergeschwülste bilden. Bei schwarzem Hautkrebs zum Beispiel kann es passieren, dass bereits winzige Tumore Metastasen bilden, die zuerst klein und deshalb unentdeckt bleiben.

Es ist sogar möglich, dass ein im Zuge einer Untersuchung entdeckter Tumor eine Tochtergeschwulst ist und sich der Primärtumor irgendwo im Körper versteckt. Hinweise darauf gibt eine Gewebeuntersuchung. Passt das gefundene Gewebe nicht zum Fundort, wissen die Ärzte, dass auch an anderer Stelle Krebs vorhanden ist: Es kann zum Beispiel vorkommen, dass jemand einen Knochentumor hat, der aber aus Leberkrebszellen besteht, weil die Ursache (der Primärkrebs) ein Tumor in der Leber ist, der bereits in den Knochen gestreut hat.

Heilungschancen sind für viele Krebsarten gut

Auch wenn die Fakten bisher wenig optimistisch klingen: Die Heilungschancen von Krebs sind heute deutlich besser als noch vor ein paar Jahren. Schätzungsweise 50 Prozent aller an Krebs Erkrankten überleben die Krebserkrankung. Vor allem Brustkrebs und Prostatakrebs, die zu den häufigen Krebsarten zählen, sind meist gut behandelbar.

Noch besser wäre natürlich, wenn man dafür sorgen könnte, dass Krebs gar nicht erst entsteht. Hier ist Darmkrebs ein Beispiel: Im Zuge der Vorsorgeuntersuchung lassen sich bereits Krebsvorstufen erkennen und entfernen, sodass sich Krebs oft gar nicht erst entwickelt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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