Neue ADAC-Untersuchung Nach zwei Jahren abgefahren: Sommerreifen fällt im Test durch
Der ADAC hat 16 Sommerreifen der beliebten Größe 215/55 R17 unter die Lupe genommen. Zwar schneiden viele gut ab, doch ein Modell enttäuscht.
Ein guter Reifen sollte einige Zehntausende Kilometer halten, bevor sein Profil abgefahren oder die Gummimischung so hart geworden ist, dass er nicht mehr ausreichend Sicherheit bietet. Im ADAC-Sommerreifentest hat ein Kandidat jedoch nicht überzeugen können.
Der Vredestein Ultrac schaffte im Test eine Laufleistung von nur 27.000 Kilometern. Nimmt man die vom Kraftfahrtbundesamt berechnete durchschnittliche Jahresfahrleistung eines Autos in Deutschland von 12.545 Kilometern im Jahr 2022 als Grundlage, bedeutet das: Nach zwei bis vier Jahren (je nachdem, wie viel und über wie viele Monate im Sommer der Reifen jährlich genutzt wird) ist ein Reifenwechsel fällig. Andere Modelle im Test schafften mit circa 70.000 Kilometern fast das Dreifache. Trotz insgesamt guter Fahreigenschaftswerte urteilt der Verkehrsclub deshalb: Die geringe Laufleistung sei nicht nur wirtschaftlich inakzeptabel, sondern auch ökologisch. Endnote für den Ultrac: "ausreichend" (3,8).
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Insgesamt hatte der ADAC 16 Sommerreifen der Dimension 215/55 R17 unter die Lupe genommen – also ein Format, das bei kleinen SUVs und Autos der unteren Mittelklasse häufig zum Einsatz kommt. Drei erhielten die Gesamtnote "gut", zwölf weitere die Bewertung "befriedigend".
Das bedeuten die Zahlen bei den Reifendimensionen
Die erste Zahl gibt die Reifenbreite in Millimetern an (215 Millimeter), die 15 verweist auf das prozentuale Verhältnis von Reifenhöhe zu Reifenbreite, die 17 nach dem R gibt den Reifeninnen- beziehungsweise den Nenndurchmesser der Felge in Zoll an.
Sommerreifen der Dimension 215/55 R17: Die Testsieger
Topnoten erhielten die Modelle Continental PremiumContact 7 (Gesamtnote 2,0), Michelin Primacy 4+ (2,1) und der Kumho Ecsta HS52 (2,3). Dem Testsieger von Continental attestieren die Prüfer in Sachen Fahrsicherheit Topleistungen; jedoch ist die Umweltbilanz bei ihm und vielen anderen Pneus im Test eher durchschnittlich. Nur der zweitplatzierte Sommerreifen von Michelin sticht hier mit einem geringen Abrieb, Gewicht und Kraftstoffverbrauch positiv hervor. Der Drittplatzierte von Kumho hingegen überzeugt mit guten Fahreigenschaften für wenig Geld – für eine bessere Gesamtnote stehen ihm aber die durchschnittlichen Umwelteigenschaften im Weg, die zu 30 Prozent in die Wertung einfließen.
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So teuer sind gute Sommerreifen
Zwar sind die beiden Spitzenreiter mit 174 bis 182 Euro pro Reifen recht teuer. Der ADAC betont aber, dass gute Reifen auch preisgünstiger sein können, und verweist auf das Modell von Kumho. Grundsätzlich sollten Sie immer abwägen, wie Ihr eigenes Fahrprofil aussieht: Wer viel fährt, kann mit einem teureren, aber dafür langlebigeren Reifen teils günstiger fahren als mit einem günstigen Modell, das Sie schnell wieder austauschen müssen.
- ADAC-Pressemitteilung
- kba.de: "Inländerfahrleistung", Stand 2022