Eurovision Song Contest TV-Sender protestiert gegen Israel
In Belgien hat ein öffentlich-rechtlicher Sender die Übertragung des zweiten ESC-Halbfinales am Donnerstagabend mit einer Anti-Israel-Botschaft versehen.
Israels Teilnahme beim zweiten Halbfinale des Eurovision Song Contests ist im belgischen Fernsehen am Donnerstagabend von einer Protestaktion begleitet worden. Am Anfang und Ende der Übertragung der Show wurde eine schwarz-weiße Texttafel eingeblendet, auf der Gewerkschaften ihren Unmut über die Politik Israels zum Ausdruck brachten.
In der Einblendung wurde dem Staat Israel im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg unter anderem vorgeworfen, Menschenrechte zu verletzen und die Pressefreiheit zu zerstören. "Deshalb unterbrechen wir das Bild für einen Moment", hieß es.
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Der Sender, der zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk Belgiens gehört, wies darauf hin, dass VRT die Aktion nicht genehmigt habe. Die Gewerkschaften bräuchten für solche Maßnahmen nicht die Erlaubnis des Senders. Israels Botschafterin in Belgien, Idit Rosenzweig-Abu, kritisierte den Protest scharf und sprach von "israelfeindlichen Lügen".
Das Halbfinale am Donnerstag in Malmö war von Protesten gegen die Teilnahme Israels begleitet worden. Etwa 10.000 bis 12.000 Demonstranten füllten die Straßen der Stadt und forderten den Ausschluss Israels vom Wettbewerb. Ausschreitungen blieben aus, doch die Polizei erwartete für das Finale am Samstag weitreichende Proteste. Der Veranstalter des ESC, die Europäische Rundfunkunion (EBU), ließ Israel mit der Begründung teilnehmen, dass die internationale Musikshow eine unpolitische Veranstaltung sei.
Eden Golan von Sicherheitspersonal begleitet
Eden Golan trat am Donnerstag im zweiten Halbfinale auf. Die 20-Jährige performte in einem weißen Kleid ihren Song "Hurricane". Auf dem Weg zur Halle wurde die Musikerin von Sicherheitspersonal begleitet. Während ihres Auftritts gab es jede Menge Buhrufe, aber auch Jubel und Applaus. Eden Golan konnte die Zuschauer von sich begeistern und ergatterte sich damit einen Platz im Finale.
Eden Golan interessiert sich nicht für den Wirbel um ihren Auftritt. "Ich konzentriere mich auf die Musik, auf die gute Energie, und es gibt so viele Menschen, die mich unterstützen", sagte die Musikerin vor Beginn der Show. "Ich empfinde es als eine große Ehre, mein Land zu vertreten, besonders in diesen Zeiten." Israel bekam genügend Stimmen und steht nun am Samstag im Finale.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1.200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Angesichts Tausender ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international immer stärker in der Kritik.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- ONE: Eurovision Song Contest vom 9. Mai 2024