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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Ziemlich verheerend" ADAC-Test: Wie gefährlich ist ein Wohnmobil-Unfall?
Nie waren mehr Wohnmobile auf unseren Straßen unterwegs als heute. Aber wie sicher sind die rollenden Ferienwohnungen? Der ADAC hat es in einem Crashtest geprüft. Das Fazit des Verkehrsclubs: "erschreckend".
Es geschieht Tag für Tag auf unseren Straßen: Zwei Fahrzeuge prallen aufeinander. Was aber, wenn eines davon ein Wohnmobil ist? Der ADAC hat die Folgen untersucht. In seinem neuesten Crashtest ließ der Verkehrsclub ein Wohnmobil versetzt gegen einen Kombi prallen. Beide fuhren nur 56 km/h, also nicht einmal Landstraßentempo.
Das Ergebnis: "Leider ziemlich verheerend", sagt ADAC-Projektleiter Andreas Ratzek. "Die Insassen wären vermutlich alle schwer verletzt." Von den Knautschzonen beider Autos bleibe nicht viel übrig, so der ADAC – die Wucht des Aufpralls geht bis in ihre Fahrgastzellen hinein. Und damit in den Überlebensraum der Passagiere. Auch die Pedale werden weit ins Innere geschoben und verletzen die Fahrer schwer.
Gefahr auch auf der Rückbank
Für die hinteren Passagiere im Wohnmobil wird es ebenfalls gefährlich. Im Test hielt die Rückbank dem Aufprall nicht stand. Die Folge: Der Beckengurt, der das Leben schützen soll, verrutscht und führt zu inneren Verletzungen. Auch die komplette Küchenzeile löst sich beim Aufprall und fliegt samt der Töpfe und Pfannen durch den Fahrgastraum. Damit bestätigt der Crashtest: Die richtige Sicherung der Ladung ist überlebenswichtig.
- Die schweren Gegenstände verstauen Sie unten und sichern sie mit Spanngurten.
- In die oberen Schränke gehören nur leichte Dinge.
- Gläser und Porzellan sollten zu Hause bleiben.
Der ADAC empfiehlt Einsteigern außerdem: Wer sich ein Wohnmobil zulegen will, sollte eines mit Spurhalte- und Notbremsassistenten wählen. Sie können natürlich nicht jeden Unfall verhindern. Trotzdem würden sie das Risiko deutlich senken.
ADAC: Hersteller sollen nachbessern
Auch die Hersteller nimmt der Verkehrsclub in die Pflicht:
- Sie sollen die Knautschzonen ihrer Autos verbessern, sodass den Fahrgästen der nötige Überlebensraum erhalten bleibt.
- Schränke müssen mit der Karosserie verbunden werden, damit sie bei einem Aufprall nicht durch den Innenraum fliegen.
- Sitzbänke müssen stabiler werden und dürfen nicht einfach beim Unfall zusammenbrechen.
Bis dahin gilt das klare Fazit des ADAC-Experten: "In einem normalen Pkw ist man deutlich sicherer unterwegs."
- Verkehrsclub ADAC