Große Leinwand zur WM Stiftung Warentest: Gute Beamer gibt es ab 500 Euro
Über sieben Meter Bilddiagonale erreichen gute Beamer im Test. Die Stiftung Warentest zeigt, welche Modelle das beste Bild liefern und worauf man achten sollte.
Mit einem Beamer wird das Wohnzimmer zum Kinosaal. Filme, Serien oder die Fußball-WM zeigen die Geräte auf mehreren Metern Projektionsfläche. Die Testsieger schaffen auch 4K-Bildqualität. In der "test"-Ausgabe 11/2022 prüft die Stiftung Warentest insgesamt 15 Beamer. Gute Modelle gibt es ab 500 Euro. Vor allem Hersteller wie BenQ und Epson liegen vorn. Tipp der Tester: Für ein gutes Bild reicht in aller Regel schon eine weiße Wand – auch ohne Leinwand. Das sind vier Empfehlungen.
Stiftung Warentest prüft Beamer: Full-HD oder 4K?
Für die "test"-Ausgabe 11/2022 hat die Stiftung Warentest 15 Beamer getestet. Darunter 10 mit 4K-Auflösung, auch UHD genannt, und fünf mit Full-HD. Wobei die Geräte mit 4K die Auflösung nicht nativ anzeigen, sondern nur hochrechnen. Die Technik wird "Upscaling" genannt und kommt recht nah an native 4K-Beamer heran.
Die Tester erklären dazu: "Beamer mit echtem UHD kosten meist mehr als 5.000 Euro und haben wenig Marktbedeutung." Untersucht wurden die Beamer im Hinblick auf die Bildqualität, die Handhabung und die Umwelteigenschaften.
Bei der Wahl der Auflösung kommt es darauf an, welche Inhalte der Beamer zeigen soll. Ein Modell mit 4K ist zukunftssicherer und kann bei Serien und Filmen auch Inhalte in HDR anzeigen. Das bringt neben der höheren Auflösung auch mehr Kontrast und sattere Farben. Wer überwiegend das TV-Programm schaut, ist mit einem Full-HD-Beamer gut ausgestattet. In den meisten Fällen reicht ein Beamer mit Full-HD aus, führt die Stiftung Warentest an. Der Aufpreis für 4K liegt bei rund 400 Euro.
Die Testsieger: BenQ und Epson liegen vorn
Insgesamt schneiden 13 Beamer mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut" ab. Der Epson EH-TW 7000 holt zusammen mit dem Optoma UHZ50 den Gesamtsieg. Beide erreichen die Endnote "gut (1,9)" und zeigen Inhalte in 4K (hochgerechnet).
Bei den Full-HD-Beamern liegt der BenQ TH585P mit der Note "gut (2,3)" an der Spitze. Er überzeugt mit der Teilnote "gut" beim Bild und "sehr guter" Handhabung. Der Preistipp der Stiftung Warentest ist der Acer H6542ABDi für rund 500 Euro. Er erreicht die Endnote gut (2,4)".
Alle Ergebnisse des Beamer-Tests lesen Sie in der "test"-Ausgabe 11/2022 der Stiftung Warentest.
Der Testsieger: Epson EH-TW7000
Das Testergebnis: Der Beamer von Epson erreicht bei der Stiftung Warentest die Gesamtnote "gut (2,1)". Damit ist er zusammen mit dem Modell von Optoma der aktuelle Testsieger. Bei der Bildqualität bekommt er die Bestnote "sehr gut".
Produktdetails: Mit dem Epson sind theoretisch bis zu 500 Zoll (12,7 Meter) Bilddiagonale möglich. Ein gutes Bild und einen optimalen Abstand erreicht er im Test mit bis zu fünf Metern Diagonale. Das Modell ist ein LCD-Beamer mit nativer Full-HD-Auflösung. Über sogenanntes Upscaling simuliert der Beamer 4K-Qualität mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel.
Der Epson EH-TW7000 überzeugt vor allem mit seiner hohen Helligkeit: Mit 3.000 ANSI-Lumen zeigt er ein helles Bild. Das Kontrastverhältnis ist mit einem Wert von 40.000:1 ebenfalls im guten Bereich. Zwei HDMI-Anschlüsse sind verfügbar. Praktisch: Über Bluetooth lässt sich der Sound kabellos an einen AV-Receiver oder eine Soundbar übertragen.
Zweiter Testsieger: Optoma UHZ50
Das Testergebnis: Ebenfalls mit "gut (1,9)" ausgezeichnet ist der Beamer von Optoma. Er überzeugt durchweg mit guten Noten, kostet jedoch auch fast dreimal so viel wie das Modell von Epson.
Produktdetails: Mit Laser-Technik soll der Beamer von Optoma noch mehr Helligkeit auf die Wand bringen. Das ist vor allem bei einem hellen Wohnzimmer von Vorteil. Er erreicht 3.600 ANSI-Lumen. Auch dieses Modell rechnet das Full-HD-Bild in die hohe 4K-Auflösung hoch.
Bei den Anschlüssen bietet er mehr Auswahl als der Testsieger von Epson: 3x HDMI, USB, VGA, LAN und Audio Out sind vorhanden. Der Beamer erreicht zudem bis zu 240 Hertz Bildwiederholungsrate. Das sorgt für flüssige Bewegungen und ist zum Beispiel für schnelle Bewegungen wie bei Fußballspielen ein Vorteil. Apps wie Netflix und Amazon Prime können direkt auf dem Beamer installiert werden. Fotos und Videos übertragen Sie kabellos vom Handy.
Bester Beamer mit Full-HD: BenQ TH585P
Das Testergebnis: Mit dem Testurteil "gut (2,3)" ist der BenQ der beste Full-HD-Beamer im Test. Die Bildqualität ist "gut", bei der Handhabung schneidet er "sehr gut" ab.
Produktdetails: Das Bild löst in Full-HD auf und besitzt damit eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln. Anders als die Geräte von Epson und Optoma wird das Bild nicht hochgerechnet auf 4K. Die Helligkeit liegt bei 3.500 ANSI-Lumen.
Das Modell ist auch für Gamer interessant, weil es eine sehr geringe Verzögerung aufweist. Profis nennen das Input-Lag. Es beschreibt die Zeit zwischen dem Empfang des Videosignals und dem Zeitpunkt, an dem es tatsächlich auf die Wand projiziert wird. Normalerweise haben Beamer einen deutlich höheren Wert als Fernseher. Der BenQ hat ein Input-Lag von rund 16 Millisekunden und reagiert damit sehr flott.
Der Preistipp: Acer H6542 ABDi
Das Testergebnis: Die Stiftung Warentest vergibt das Urteil "gut (2,4)" und kürt das Modell von Acer als Preistipp im Test. Bis auf einen etwas hohen Stromverbrauch leistet sich der Beamer keine Schwächen.
Produktdetails: Der Beamer zeigt Filme und Serien in Full-HD-Auflösung mit 1.920 x 1.080 Pixeln. Die Helligkeit liegt bei 4.000 ANSI-Lumen. Das Kontrastverhältnis liegt etwas unter der Konkurrenz mit 10.000:1.
Bei den Anschlüssen stehen 2x HDMI, 1x VGA, 1x Composite Video, 1x Audio In, 2x USB Typ A und Audio Out zur Verfügung. Über die Geometrie-Korrektur stellen Sie das Bild ideal auf die Leinwand im Wohnzimmer ein.
Unser Fazit: Beamer bei Stiftung Warentest
Viele Modelle schneiden gut ab und sind damit für die Fußball-WM oder lange Kinoabende eine gute Wahl. Full-HD-Beamer reichen meist aus – da auch die teureren Modelle im Test keine native 4K-Auflösung zeigen.
Der Epson EH-TW7000 ist bei den Modellen mit 4K der Testsieger und deutlich günstiger als der ebenfalls "gut" getestete Optoma. Bei den Geräten mit Full-HD liegt der BenQ TH585P ganz vorn. Noch etwas günstiger ist der Preistipp von Acer, der ebenfalls die Endnote "gut" erreicht.
Wissenswertes zu Beamern
Was sind ANSI-Lumen?
Mit dem Wert ANSI-Lumen wird die Helligkeit vom Beamer angegeben. ANSI steht für "American National Standards Institute". Gemessen wird die Lichtmenge, die auf die Projektionsfläche trifft. Je höher der Wert, desto heller ist das Bild.
DLP oder LED: Welcher Beamer ist besser?
Bei DLP-Beamern wird das Licht über einen Chip und Spiegel Richtung Objektiv geleitet. Die Lampe projiziert das Bild dann an die Wand. Die Geräte sind sehr kompakt und langlebig.
Bei LED- und LCD-Beamern wird das Licht der Lampe mit einem Prisma in den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau aufgespaltet und durch Spiegel geworfen. Das Grundprinzip ist ähnlich zum Dia-Projektor.
Eine grundsätzlich bessere Technik gibt es nicht. LCD-Beamer können dunkle und hellere Bereiche feiner abstufen, allerdings ist der maximale Kontrast niedriger. DLP-Beamer zeigen echtes Schwarz und sind meist günstiger.
In unserer Auswahl ist nur der Testsieger von Epson ein LCD-Beamer. Die anderen Modelle nutzen die DLP-Technik.
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