Sucht So erkennen Sie Alkoholabhängigkeit
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.An den Weihnachtstagen und an Silvester fließt der Alkohol wieder in Strömen. Doch auch im Alltag gehört das abendliche Gläschen Wein oder Bier für viele dazu. Nicht wenige rutschen so in die Abhängigkeit, ohne es zu merken. Doch wo beginnt die Sucht? Lesen Sie hier, was die Anzeichen einer Alkoholsucht sind und testen Sie, ob Sie betroffen sind.
Gedanken an Feierabendbier sind Anzeichen
"Drei bis viermal pro Woche am Abend ein kleines Glas Wein zu trinken, ist noch in Ordnung", sagt Anette Wahl-Wachendorf vom Verband der Betriebs- und Werksärzte. Dabei trete in der Regel noch kein Gewöhnungseffekt ein. Ein Alarmzeichen sei es aber beispielsweise, wenn die Gedanken schon vor Dienstschluss um das Feierabendbier oder den Wein kreisen. Das deute darauf hin, dass Arbeitnehmern der Alkoholkonsum übermäßig wichtig ist und sie in eine Abhängigkeit rutschen können.
Deutlich mehr Alkohol als andere
Ebenfalls bedenklich sei, wenn Beschäftigte auf einer Feier bemerken, dass sie in kürzester Zeit viel trinken - und deutlich mehr als die anderen. "Das zeigt, dass jemand sehr gewöhnt ist an Alkohol und bewusst darauf zusteuert auf Pegel zu kommen", sagt Wahl-Wachendorf. Der Gedanke an Alkoholmissbrauch liegt hier ebenfalls nicht fern.
Wer an sich selbst bemerkt, dass er in letzter Zeit viel trinkt, kann als ersten Schritt den Alkohol eine Woche lang weglassen. Wer merkt, dass ihm das über die Maßen schwerfällt, sollte einen Arzt aufsuchen.
Alkohol wird zum Lebensmittelpunkt
Typische Anzeichen für eine Alkoholsucht ist auch, dass Betroffene die tägliche Alkoholdosis allmählich steigern. Sie brauchen immer mehr, um ihr Verlangen zu befriedigen. So wird das Suchtmittel allmählich zum Lebensmittelpunkt. Andere Interessen und soziale Kontakte werden vernachlässigt. Das ganze Leben dreht sich um den Alkohol. Dabei verheimlichen die Süchtigen dies vor ihren Freunden und Angehörigen.
Zu diesen Entzugserscheinungen kann es kommen
Durch die Gewöhnung an das Suchmittel erhöhen Süchtige Stück für Stück die Dosis. Das Ziel ist, durch den Konsum des Suchtmittels die gewünschte psychische Wirkung zu erreichen. Kommen Süchtige wie Alkoholiker über längere Zeit nicht an ihr Suchtmittel, reagieren sie mit Entzugserscheinungen wie Nervosität, Unwohlsein, Händezittern, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Unruhe, schlechter Laune. Im fortgeschrittenen Stadium geht es Süchtigen oft darum, solche Entzugserscheinungen zu vermeiden.
Körperliche und psychische Abhängigkeit
Man unterscheidet zwischen körperlicher und psychischer Abhängigkeit. Körperliche Abhängigkeit entsteht dann, wenn sich der Körper an eine bestimmte Substanz gewöhnt und mit der Zeit immer mehr davon verlangt - wie das bei Alkohol- und Zigarettensucht der Fall ist. Somit verändert sich der Körper, es kann etwa zu einem starken Gewichtsverlust oder anderen Symptomen einer Alkoholsucht kommen. Bei einer psychischen Abhängigkeit braucht der Betroffene das Suchtmittel, um das seelische Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Oft treffen körperliche und psychische Abhängigkeit zusammen.
Riskantes Konsumverhalten nimmt zu
Die Sucht nach Alkohol, Tabak, und Schlafmitteln hält Millionen Menschen fest im Griff. Insgesamt haben etwa 9,5 Millionen Menschen in Deutschland einen riskanten Alkoholkonsum und sind so gefährdet, in eine Abhängigkeit zu rutschen. Fast jeder dritte Mann und eine von fünf Frauen rauchen. Testen Sie Ihr Risiko mit dem Alkoholsuchttest, dem Rauchsuchttest sowie dem Tablettensuchttest.
Verhalten kann nicht kontrolliert werden
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Abhängigkeit als einen seelischen oder körperlichen Zustand, bei dem der Betroffene ein unüberwindbares Verlangen nach einer bestimmten Substanz oder einem bestimmten Verhalten hat. So verspürt beispielsweise ein Alkoholkranker einen starken Wunsch oder gar eine Art Zwang Alkohol zu trinken. Er findet kein Ende beim Trinken und trinkt sehr große Mengen. Der Betroffene weiß, dass sein Suchtverhalten ihm selbst und anderen schadet, kann es aber nicht kontrollieren.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.