Altersvorsorge Wie stelle ich meinen Rentenantrag?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hunderttausende Deutsche gehen jedes Jahr in Rente. Doch die Zahlungen der Rentenversicherung kommen nicht automatisch auf Ihr Konto.
Wenn Sie am Ende Ihres Berufsleben stehen, freuen Sie sich womöglich auf Ihre Rente: Sie haben mehr Zeit für Ihre Enkelkinder, den Garten oder Hobbys – und beziehen derweil Einkünfte aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Automatisch aber erhalten Sie Ihre Altersrente nicht.
Um die Rente ausgezahlt zu bekommen, müssen Sie einen Rentenantrag stellen. Das geht, sobald Sie die zwei Voraussetzungen für die Altersrente erreicht haben. Sie müssen einerseits eine bestimmte Altersgrenze überschritten, das sogenannte Renteneintrittsalter, erreicht haben. Andererseits müssen Sie mindestens fünf Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben.
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Damit die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Ihren Rentenantrag bearbeiten kann, müssen Sie einige Unterlagen einreichen und verschiedene Formulare ausfüllen. Worauf Sie dabei achten sollten, erfahren Sie in diesem Überblick.
Wie stelle ich den Rentenantrag?
Wenn Sie in Rente gehen möchten, müssen Sie einen Rentenantrag bei Ihrem Träger der Deutschen Rentenversicherung (DRV) stellen. Das geht über verschiedene Wege.
- Online: Auf der Internetseite der DRV können Sie den Rentenantrag online stellen. Möglicherweise müssen Sie einige Formulare per Post an Ihren Träger der Rentenversicherung senden.
- Per Post: Sie können die entsprechenden Formulare hier herunterladen. Diese erhalten Sie auch bei den Auskunfts- und Beratungsstellen in Ihrer Nähe.
- Persönlich: Die dritte Möglichkeit ist, dass Sie sich direkt beraten lassen und gemeinsam mit den Mitarbeitern der Deutschen Rentenversicherung den Rentenantrag ausfüllen. Dazu müssen Sie vorher einen Termin vereinbaren. Die Kontaktdaten der Rentenversicherungsträger finden Sie hier.
Die DRV empfiehlt, dass Sie Ihren Rentenantrag etwa drei Monate vor dem geplanten Renteneintritt stellen. So haben Sie genug Zeit, Unterlagen, die möglicherweise noch fehlen, nachzureichen. Wenn Sie den Rentenantrag zu spät stellen, kann es sein, dass Sie für eine kurze Zeit weder Lohn noch die Rentenzahlungen erhalten.
Renteneintritt
Ihr Renteneintrittsalter ist der Zeitpunkt, wenn Sie tatsächlich in Rente gehen. Das Rentenalter ist aber nicht mit der Regelaltersgrenze gleichzusetzen. Das ist der Zeitpunkt, ab dem Sie ohne Abschläge in Rente gehen können. Für alle ab 1964 Geborenen gilt die etwa eine Regelaltersgrenze von 67 Jahren.
Welche Unterlagen benötige ich?
Um den Rentenantrag zu stellen, müssen Sie eine Reihe von Unterlagen an die Deutsche Rentenversicherung schicken. Dazu zählen:
- Ihre Rentenversicherungsnummer
- Ausweisdokument in Kopie (Personalausweis, Reisepass, Geburtsurkunde oder Stammbuch)
- Informationen über Ihre Kranken- und Pflegeversicherung
- Ihre Steueridentifikationsnummer
- Ihre Kontodaten: also die internationale Kontonummer IBAN sowie die internationale Bankleitzahl BIC
- Geburtsurkunden Ihrer Kinder – das gilt sowohl bei Mann und Frau
- Nachweise über Ausbildungen
Prüfen Sie auch, ob Ihr Versicherungsverlauf vollständig ist. Der Verlauf zeigt an, wie viel Sie bis zu zum Zeitpunkt des Antrags in die gesetzliche Rente eingezahlt haben. Sie sollten deshalb Nachweise über Zeiten, in denen Sie arbeitslos oder schwer erkrankt waren, ebenfalls mit dem Rentenantrag einreichen. Denn alle Angaben, die Sie machen, fließen in den sogenannten Rentenbescheid hinein.
- Rente sichern: Prüfen Sie den Versicherungsverlauf
- Wichtige Informationen: Deshalb sollten Sie Ihren Rentenbescheid prüfen
Wenn Sie schwerbehindert, arbeitslos oder in Altersteilzeit sind, sollten Sie entsprechende Nachweise ebenfalls an die Rentenversicherung senden. Weitere Informationen finden Sie hier.
Bei wem bekomme ich Hilfe?
Wenn Sie Fragen zu Ihrer Rente haben, scheuen Sie sich nicht, bei der Deutschen Rentenversicherung nachzufragen. Die Kontaktdaten finden Sie hier. Auch bei den Auskunfts- und Beratungsstellen in Ihrer Nähe bekommen Sie Informationen. Kontaktdaten finden Sie hier.
Wie hoch ist meine Rente überhaupt?
Die genaue Höhe Ihrer Rente hängt vor allem davon ab, wie viel Sie verdient haben – und wie viel Sie dementsprechend in die gesetzliche Rente eingezahlt haben.
Informationen über die voraussichtliche Höhe finden Sie in der Renteninformation oder der Rentenauskunft. Die endgültige Höhe Ihrer Rente erfahren Sie mit Erhalt des Rentenbescheids – nachdem Sie den Antrag auf Rente gestellt haben.
Tipp: Wenn Sie Fragen zu der Rentenhöhe haben, wenden Sie sich an die Deutsche Rentenversicherung. Dort bekommen Sie Einsicht in Ihr Rentenkonto. Das ist die Sammlung der Rentenpunkte, die Sie im Laufe Ihres Erwerbslebens durch Ihre Beitragszahlungen erhalten haben. Diese bestimmen über die Höhe Ihrer Rente.
Was muss ich noch beachten?
Nicht nur für die Altersrente müssen Sie einen Antrag stellen. Auch für die Erwerbsminderungsrente oder die Hinterbliebenenrente müssen Sie dies tun.
Informationen darüber, welche Unterlagen Sie bei diesen Rentenanträgen einreichen müssen sowie die Fristen, finden Sie hier auf der Internetseite der Deutschen Rentenversicherung.
Kann ich den Rentenantrag auch zurücknehmen?
Ja, das geht – allerdings nur unter einer bestimmten Voraussetzung. Denn der Rentenbescheid, den Sie nach Abschicken des Rentenantrags erhalten, darf noch nicht bindend sein. Bindend ist der Rentenbescheid erst nach einem Monat, nachdem Sie ihn erhalten haben.
Das heißt: In dieser Zeit können Sie den Rentenantrag noch zurückziehen, wenn Sie beispielsweise doch erst etwas später in Rente gehen möchten. Doch beachten Sie: Wenn Sie aber dann wirklich in Rente gehen möchten, müssen Sie den Rentenantrag nochmals einreichen.
- Eigene Recherche
- Deutsche Rentenversicherung
- rentenbescheid24.de
- ihre-vorsorge.de