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Commerzbank erzielt 2023 Rekordgewinn: Bester Gewinn seit 15 Jahren


Dank Zinswende
Commerzbank 2023 mit Rekordgewinn

Von dpa
Aktualisiert am 15.02.2024Lesedauer: 3 Min.
CommerzbankVergrößern des BildesBankentower in Frankfurt am Main: Die Commerzbank hat 2023 ihr bestes Ergebnis seit 15 Jahren erwirtschaftet. (Quelle: Helmut Fricke/dpa/dpa)

Beflügelt von der Zinswende legt die Commerzbank Rekordzahlen vor. Der Vorstand verspricht weiter steigende Gewinne.

Beflügelt von der Zinswende strebt die Commerzbank nach einem Rekordjahr ein weiteres Gewinnplus an. "Das Geschäftsjahr 2023 ist für die Commerzbank hervorragend gelaufen", bilanzierte Konzernchef Manfred Knof in Frankfurt. "Auf dieser Basis werden wir das Konzernergebnis im laufenden Jahr erneut steigern."

Von 2022 auf 2023 kletterte der Überschuss des vor knapp einem Jahr in den Dax zurückgekehrten Geldhauses von gut 1,4 Milliarden Euro auf etwas mehr als 2,2 Milliarden Euro. Damit habe die Bank ihr bestes Ergebnis seit 15 Jahren erwirtschaftet.

Ära der Null- und Negativzinsen beendet

Der Zinsüberschuss legte um fast 30 Prozent auf rund 8,4 Milliarden Euro zu. Für das laufende Jahr erwartet der Vorstand rund 7,9 Milliarden Euro. Seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli 2022 die Ära der Null- und Negativzinsen beendet und die Leitzinsen zehnmal in Folge erhöht hat, müssen Banken und Sparkassen keine Zinsen mehr zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken, sondern verdienen daran.

Die Erträge der Commerzbank – also die gesamten Einnahmen – erhöhten sich binnen Jahresfrist um knapp elf Prozent auf rund 10,5 Milliarden Euro. Die Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle lag aufgrund von Auflösungen mit 618 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert (876 Mio. Euro). Für das Gesamtjahr 2024 erwartet der Vorstand hierbei derzeit einen Wert unter 800 Millionen Euro.

Stellenabbau und kleineres Filialnetz

Knof hatte nach seinem Antritt bei der Commerzbank Anfang 2021 den Sparkurs verschärft. Die Bank baute Tausende Stellen ab und verkleinerte ihr Filialnetz in Deutschland deutlich. In den nächsten Jahren sollen mehr Geschäft mit vermögenden Privatkunden und zusätzliche digitale Angebote für Firmenkunden dem Institut steigende Gewinne bescheren. Bis 2027 will der Vorstand das Nettoergebnis auf rund 3,4 Milliarden Euro steigern.

Allerdings hätte der Gewinn der Commerzbank schon 2022 erheblich höher ausfallen können, wären seinerzeit nicht die mehr als eine Milliarde Euro Belastungen durch die polnische Tochter mBank unter anderem im Zusammenhang mit Schweizer-Franken-Krediten gewesen. Auch 2023 drückten Sonderbelastungen in Polen in Höhe von fast 1,1 Milliarden Euro das Ergebnis.

Aktionäre sollen profitieren

Den Aktionärinnen und Aktionären verspricht der Commerzbank-Vorstand lukrativere Zeiten: Für die Geschäftsjahre 2022 bis 2024 hat die Bank in Summe drei Milliarden Euro für Dividenden und Aktienrückkäufe vorgesehen. Für das Geschäftsjahr 2023 soll es 35 Cent je Aktie geben und damit 15 Cent mehr als ein Jahr zuvor. Es wäre die vierte Gewinnausschüttung seit dem Einstieg des Staates 2008/2009. Insgesamt will die Bank ihren Anteilseignern für das Geschäftsjahr 2023 rund eine Milliarde Euro zugutekommen lassen.

"Wir haben jetzt so viel Wasser unter dem Kiel und genug Spielraum, dass wir sowohl investieren können, wie eben auch die Aktionäre bedienen können, die ja nun zugegebenermaßen in den letzten Jahren nicht so besonders viel Spaß hatten an der Aktie", sagte Konzernchef Knof.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) wird diese Botschaft gerne vernehmen: Der Staat ist seit der Rettung mit Steuermilliarden in der Finanzkrise 2008/2009 größter Anteilseigner der Commerzbank. Einem "Handelsblatt"-Bericht zufolge könnte der Anteil des Bundes noch leicht steigen, weil der Bund im Rahmen des seit 10. Januar laufenden Aktienrückkaufprogramms der Bank keine Papiere veräußere. Da nach Abschluss des Programms weniger Commerzbank-Aktien im Umlauf sind, steigt der Anteil des Bundes automatisch: dem Bericht zufolge voraussichtlich von 15,75 Prozent auf rund 16,5 Prozent.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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