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Verzicht auf Frühstück kann Diabetesrisiko erhöhen


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Überraschende Überblicksstudie
Verzicht auf Frühstück kann Diabetesrisiko erhöhen


Aktualisiert am 02.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Übergewichtige Frau mit KaffeetasseVergrößern des Bildes
Frühstück entfällt: Genau das scheint bei vielen negative Effekte zu haben. Ausgerechnet Übergewicht und Diabetes können die Folgen sein. (Quelle: Motortion/getty-images-bilder)

Kaiser, König, Bettelmann. Gemäß dieser Volksweisheit soll man seine Mahlzeiten einnehmen. Der Verzicht auf das Frühstück soll das Diabetesrisiko erhöhen.

Für manche Menschen ist frühstücken eine Qual. Sie bekommen nur ein Tässchen Kaffee herunter – das wars. Das Überspringen der ersten Mahlzeit ist für Frühstücksmuffel daher Normalität. Nicht gut, konstatieren Forscher des Deutschen Diabetes-Zentrums in Düsseldorf. Demnach steigt dadurch das Risiko, Typ-2-Diabetes zu bekommen.

Das Team um Dr. Sabrina Schlesinger hatte sechs Langzeitstudien ausgewertet. Insgesamt haben sie damit das Frühstücksverhalten von knapp 100.000 Männern und Frauen analysiert. Dabei haben sie auch geprüft, welchen Body-Mass-Index die Teilnehmer hatten, also ob Übergewicht vorlag.

Es zeigte sich erstens, dass Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) häufiger auf das Frühstück verzichten, als das bei Normalgewichtigen der Fall ist. Und zweitens stellte sich heraus, dass diejenigen, die morgens nicht essen, ein erhöhtes Risiko haben, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Auf den ersten Blick klingt das höchst widersprüchlich. Ausgerechnet diejenigen, die weniger essen, sollen in die Diabetes-Falle tappen?

Ausgelassenes Frühstück führt zu ungesundem Essverhalten

Die Forscher vermuten folgendes: Die Nichtfrühstücker holen ihre versäumte Mahlzeit im Tagesverlauf nach –aber nicht gerade auf ideale Art: "Teilnehmer, die auf ihr Frühstück verzichten, könnten generell eine ungünstigere Ernährungsweise, beispielsweise durch den Konsum von kalorienhaltigen Snacks und Getränken, aufweisen, weniger körperlich aktiv sein, oder mehr rauchen", heißt es in der Erklärung des Deutschen Diabetes-Zentrums.

Dadurch werden sie adipös und mit dem Übergewicht steigt wiederum das Diabetesrisiko, so der vorsichtige Rückschluss der Forscher. Es seien jedoch noch weitere Studien notwendig, um die genauen Zusammenhänge zu klären. "Grundsätzlich ist ein regelmäßiges und ausgewogenes Frühstück allen Menschen – mit und ohne Diabetes – zu empfehlen", erklärt Hauptautorin der Studie Dr. Schlesinger.

Beim Frühstücksverzicht zeigte sich eine Dosis-Wirkungs-Beziehung: Mit wachsender Zahl der Tage ohne Frühstück stieg zunächst auch das Diabetes-Risiko. Allerdings wuchs dieses nur bis zu Tag fünf in der Woche. Wer auch am sechsten und siebten Tag die erste Mahlzeit des Tages mied, hatte kein noch höheres Risiko, die Zuckerkrankheit zu erwerben. Am höchsten war das Diabetesrisiko demnach bei vier bis fünf Tagen Frühstücksverzicht in der Woche.

Nichtfrühstücken hat auch Vorteile

Der Trend des Intervallfastens, bei dem man beispielsweise 12 oder 16 Stunden nichts isst, indem man beispielsweise das Frühstück weglässt, zeigt hingegen viele positive Effekte, die auch wissenschaftlich belegt werden konnten. Denn der Körper braucht Fastenzeiten. Wer abends nach üppiger Mahlzeit ins Bett fällt und morgens gleich wie ein Kaiser weiterfuttert, gibt dem Organismus kaum Zeit zum Verschnaufen. Die Regeneration unserer Zellen funktioniert jedoch besser, wenn sie nicht mit Nährstoffen überschüttet werden. Nahrungspausen gelten daher als nachgewiesenermaßen lebensverlängernd.

Der Körper braucht Nahrungspausen zum Regenerieren

Vier bis sechs Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten gelten als sinnvoll. Insbesondere nachts laufen in unserem Körper Reparatur- und Umbauprozesse. Die Zellen bewältigen Lebensmittel schlechter als am Tag. So sind wir programmiert. Wer die "Nacht" verlängert und das Frühstück weglässt, kann damit dem Zellerneuerungsprozess mehr Zeit geben und das ist gut. Zu dem Schluss zu kommen, das Frühstück wieder einzuführen oder überhaupt einzuführen, ist daher nicht unbedingt die Lösung.

Andere Forscher, andere Ergebnisse

So hat zuletzt das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke mitgeteilt, dass eine Nahrungspause durch Intervallfasten den Energiestoffwechsel optimiert und das Typ-2-Diabetes-Risiko senkt. Insofern kommen die Wissenschaftler zum gegenteiligen Ergebnis wie ihre Kollegen am Deutschen Diabetes Zentrum.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsches Diabetes-Zentrum
  • Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam - Rehbrücke
  • eigene Recherche
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