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Topps statt Panini: Kahn im DFB-Team – EM-Stickeralbum sorgt für Lacher


Topps statt Panini
Kahn im DFB-Team: EM-Stickeralbum sorgt für Lacher

Von dpa, dd

05.04.2024Lesedauer: 3 Min.
Oliver Kahn: Der langjährige DFB-Torwart war 2006 aus der deutschen Nationalmannschaft zurückgetreten.Vergrößern des Bildes
Oliver Kahn: Der langjährige DFB-Torwart war 2006 aus der deutschen Nationalmannschaft zurückgetreten. (Quelle: IMAGO/Anke Waelischmiller/Sven Simon/imago-images-bilder)

Der US-Hersteller Topps hatte die legendäre Marke Panini bei der Herstellung der offiziellen Klebebildchen abgelöst. Das sorgt nun für kuriose Auswüchse.

Für Fußballfans ein Muss zu jedem großen Turnier: Das offizielle Stickeralbum mit allen Mannschaften und allen großen Stars. Tütchen mit Aufklebern werden vorfreudig gekauft, Doppelte eifrig getauscht. Vor der Europameisterschaft 2024 aber sorgt das Album von Hersteller Topps für Diskussionen – und Lacher. Denn der US-Firma droht ein PR-Desaster.

Der Grund: Kein Manuel Neuer, kein Toni Kroos und auch kein Kylian Mbappé – die Sammler der beliebten Klebebildchen müssen bei der EM auf einige prominente Kicker verzichten. Denn Topps, das die Lizenz vom langjährigen Uefa-Partner Panini übernommen hatte, fehlen die Bildrechte an Profis wie Neuer, Kroos oder auch Florian Wirtz.

Auch aussortierte Spieler dabei

Die Folge: Als "Ersatz" für den einen oder anderen Star stehen sogenannte "Legenden" bereit. Das führt im deutschen EM-Aufgebot zu einer kuriosen Situation. Kurzerhand stehen plötzlich die Alt-Internationalen Oliver Kahn, Lothar Matthäus und Bastian Schweinsteiger "im Kader". Auch feste Größen wie Antonio Rüdiger, Kai Havertz oder Jonathan Tah sowie Ersatztorwart Marc-André ter Stegen oder der Kroos-Partner im Mittelfeld, Robert Andrich, sind im deutschen Team.

Dass gerade Kahn nicht gerade EM-Legendenstatus hat, merkte direkt "Tagesspiegel"-Nationalmannschaftsreporter Stefan Hermanns an:

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Stattdessen können die Sammler Bilder von Spielern einkleben, die unter Bundestrainer Julian Nagelsmann längst keine Rolle mehr spielen: Darunter sind etwa der ewige WM-Held Mario Götze, Malick Thiaw oder Thilo Kehrer. Borussia Dortmund, im jüngsten Länderspielkader einzig von Niclas Füllkrug repräsentiert, ist mit gleich sechs Profis vertreten.

Alle vorher qualifizierten Mannschaften haben jeweils eine Doppelseite mit 18 Spielerporträts. Dazu kommen jeweils der Kapitän und ein "Künstler" mit eigenem Sticker sowie auf einer Gruppen-Übersichtsseite ein "Star Player", ein "Player to Watch" und zwei "Top-11-Spieler".

Der deutsche Topps-EM-Kader sieht daher so aus:

  • Kapitän: İlkay Gündoğan
  • Künstler: Julian Brandt
  • Weiterer Kader: Thilo Kehrer, Nico Schlotterbeck, Benjamin Henrichs, Malick Thiaw, Matthias Ginter, Robin Gosens, Niklas Süle, Joshua Kimmich, Jamal Musiala, Mario Götze, Emre Can, Timo Werner, Leroy Sané, Thomas Müller, Niclas Füllkrug, Karim Adeyemi, Youssoufa Moukoko
  • Legenden: Oliver Kahn, Bastian Schweinsteiger, Lothar Matthäus

Der größte EM-Star fehlt

Auch bei anderen Nationen fehlen Top-Stars. Frankreich muss bei Topps auf Mbappé verzichten, den wohl prominentesten europäischen Fußballer. Bei England fehlen die Offensivstars Phil Foden und Bukayo Saka. Außerdem gibt es wegen fehlender Lizenzen bei Top(ps)-Teams wie Deutschland, Frankreich, England oder Italien weder die sonst üblichen Verbandslogos noch die jeweiligen Spieler im Nationaltrikot zu sehen.

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Und auch hier gibt es Grund zur Kritik: Das Album ist einfach nicht aktuell. So steht bei Italiens Leonardo Bonucci noch "1. FC Union Berlin" als Klub, dabei spielt der Verteidiger bereits seit Anfang Januar für den türkischen Spitzenverein Fenerbahçe.

Die Sticker sind seit Donnerstag im Handel, je Album müssen mehr als 700 Bildchen eingeklebt werden. Ein Tütchen mit sechs Stickern kostet einen Euro. Weil die letzten drei Turnierteilnehmer erst Ende März über die Play-offs bestimmt wurden, sind auch alle anderen zu diesem Zeitpunkt noch in der Qualifikation vertretenen Nationen dabei – unter anderem gibt es deshalb Bildchen von Luxemburg, Estland oder Israel.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Reaktionen bei X
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