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Auto: So schneidet der Elektro-Mercedes A250e im Test ab


A-Klasse unter Strom
So schneidet der Mercedes A250e im Test ab

Von dpa
Aktualisiert am 02.10.2019Lesedauer: 3 Min.
Mercedes A250e: Dank eines DC-Laders kommen die A-Klasse-Akkus an einer Gleichstromsäule in 25 Minuten von zehn auf 80 Prozent.Vergrößern des BildesMercedes A250e: Dank eines DC-Laders kommen die A-Klasse-Akkus an einer Gleichstromsäule in 25 Minuten von zehn auf 80 Prozent. (Quelle: Rheinmainfoto/imago-images-bilder)

Der Stern steht unter Strom. Im Ringen um einen niedrigen Flottenverbrauch elektrifiziert Mercedes jetzt auch die A-Klasse. Für die Kunden könnte das neue Modell ein goldener Mittelweg sein.

Mercedes bringt jetzt auch seine Kompakten an die Steckdose. Zwar lassen die ersten reinen Elektroautos unter den Stuttgarter Einstiegsmodellen noch ein wenig auf sich warten. Doch dafür gibt es zumindest in der A-Klasse schon mal einen Plug-In-Hybriden.

Zum Jahreswechsel beginnt die Auslieferung des A250e mit Steilheck zu Preisen ab 36.944 Euro. Die Stufenheck-Variante kostet ab 37.301 Euro. Auch in der B-Klasse erscheint ein Hybridmodell, das für mindestens 37.664 Euro verkauft wird. Später folgen noch weitere Mitglieder der so genannten MFA-Familie.

Der Verbrenner hat zunächst Pause

Bei der ersten Testfahrt mit dem A250e fühlt sich die A-Klasse fast an wie ein richtiges Elektroauto. Denn beim Starten bleibt der Verbrenner erst einmal aus, und wer auch nur einen halbwegs sanften Gasfuß hat, der wird den Benziner so schnell nicht hören. Dafür sorgen ein in der achtstufigen Doppelkupplung integrierter Elektromotor mit immerhin 75 kW/102 PS und 300 Nm sowie ein Akku mit einer Kapazität von 15,6 kWh. Ersterer ermöglicht eine rein elektrische Spitzengeschwindigkeit von 140 km/h, und zweiterer reicht nach der WLTP-Norm für bis zu 68 Kilometer und bringt so die meisten Großstädter locker über den Tag.

Damit die A-Klasse in der Praxis möglichst nahe an den Wert vom Prüfstand kommt, steuert Mercedes die Rekuperation mit Navigation und Abstandsradar. So weiß die A-Klasse vorher, wann sie verzögern muss, und nutzt dafür lieber den E-Motor als Generator anstelle der konventionellen Bremsen. Wer das selbst regeln möchte, kann auch von Hand zwischen fünf Stufen der Rekuperation wählen: Dann segelt die A-Klasse wahlweise mehrere Hundert Meter im Leerlauf. Oder Sie nehmen den Fuß so sehr vom Gas, dass Sie auch ohne Bremse an der Ampel stehen bleiben.

Benziner verschiebt das Limit

Damit der Plug-In-Antrieb so oft wie möglich genutzt wird, hat Mercedes auch das Laden so einfach wie möglich gemacht – und einen DC-Lader eingebaut. Damit kommen die A-Klasse-Akkus an einer Gleichstromsäule in 25 Minuten von zehn auf 80 Prozent. Weil die Schwaben ihre Kunden aber weder auf 140 km/h noch auf weniger als 100 Kilometer Reichweite beschränken wollen, haben sie zudem einen 1,3 Liter großen Benziner mit 118 kW/160 PS und einen auf 35 Liter geschrumpften Benzintank eingebaut.

Der Verbrenner schaltet sich immer dann zu, wenn der Akku leer ist, Sie den Ladestand für später einfrieren wollen oder wenn Sie das Pedal ganz durchtreten. Im Speed-Modus ändert die A-Klasse ihren Charakter. Aus dem Sparer wird plötzlich ein Sportler, der bei zusammen 160 kW/218 PS und 450 Nm die Reifen kräftig rotieren lässt und in 6,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Und wer es eilig hat, jagt mit bis zu 235 km/h über die linke Spur. Vom Normverbrauch von 1,4 Litern und dem CO2-Ausstoß von 33 g/km ist man dann allerdings auch schnell entfernt.

Gleiches Design, Update für MB UX

Neben dem Antrieb ändert sich kaum etwas an der A-Klasse. Am Design gibt es nur minimale Retuschen, und selbst die markanten Endrohre bleiben erhalten. Der Auspuff endet jedoch nun schon mittig unter dem Wagen. Und weil die Ingenieure alle Bauteile des Triebstrangs geschickt gepackt haben, leidet auch der Kofferraum nur wenig: Statt 420 bietet die A-Klasse künftig noch 345 Liter Stauraum.

Neu sind allerdings ein paar Menüpunkte im Bediensystem MB UX, das mit seinem Online-Zugang und der Smartphone-Vernetzung dem Plug-In-Antrieb besonders entgegenkommt. Weniger, weil Sie auf bunten Grafiken den Kraftfluss verfolgen oder Ihren Fahrstil analysieren können. Sondern vor allem, weil Sie wahlweise im Auto oder am Handy das Laden organisieren und kontrollieren. Außerdem können Sie so die Klimaanlage oder die Heizung starten, solange das Auto noch am Netz hängt, und somit etwas Stromladung sparen.

Fazit:

Klar, zwei Motoren sind teurer als einer. Doch was Mercedes beim Antrieb draufsattelt, sparen die Schwaben mit den kleineren Akkus und kommen so auf einen konkurrenzfähigen Preis – sowohl im Vergleich zu anderen Verbrennern als zu anderen Elektroautos. Für den Kunden ist die A-Klasse mit Plug-In-Antrieb damit vielleicht der goldene Mittelweg. Denn die allermeiste Zeit fährt der Wagen tatsächlich elektrisch. Doch wenn es drauf ankommt, können Sie auch mit leerem Akku munter weiter fahren. Doppelt genäht hält eben doch besser.

Datenblatt: Mercedes A A250e

Motor und Antrieb Plug-In-Hybridantrieb
E-Motor:
Max. Leistung: 75 kW/102 PS
Max. Drehmoment: 300 Nm
Vierzylinder-Benziner:
Hubraum: 1332 ccm
Max. Leistung: 118 kW/160 PS 5500 U/min
Max. Drehmoment: 250 Nm bei 1620 U/min
Systemleistung: 160 kW/218 PS
Systemdrehmoment: 450 Nm
Antrieb: Frontradantrieb
Getriebe: Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe
Maße und Gewichte
Länge: 4419 mm
Breite: 1796 mm
Höhe: 1440 mm
Radstand: 2729 mm
Leergewicht: 1700 kg
Zuladung: 475 kg
Kofferraumvolumen: 345 Liter
Fahrdaten
Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 6,6 s
Durchschnittsverbrauch: 1,4 Liter/100 km
Elektrische Reichweite: 68 km
CO2-Emission: 33 g/km
Kraftstoff: Super/Strom
Schadstoffklasse: Eu6d
Energieeffizienzklasse: A+
Kosten
Basispreis des Mercedes A 160: 26.555 Euro
Basispreis des Merceds A 250e: 36.944 Euro
Typklassen: k.A.
Kfz-Steuer: k.A.
Wichtige Serienausstattung:
Sicherheit: Sieben Airbags, Spurhalte-Assistent, Bremsassistent
Komfort: Klimaautomatik, Keyless-Go, MBUX User Experience
Spritspartechnik: Plugin-Hybrid
Verwendete Quellen
  • Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke
  • Nachrichtenagentur dpa
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