Schritt-für-Schritt-Anleitung Es werde Licht: Wie Sie eine Lampe sicher anschließen
Ob bei Neukauf oder Umzug: Wenn Sie Ihre Lampe an der Decke oder Wand anschließen möchten, sollten Sie auf einiges achten. Wir zeigen, wie es richtig und gefahrlos funktioniert.
"Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht." Wer kennt das Bibelzitat nicht. Und wirklich: Wenn Sie eine Decken- oder Wandlampe in Haus und Wohnung anschließen möchten, ist das kein Zauberwerk.
Allerdings dürfen Sie nicht alles, was Sie sich zutrauen, auch tatsächlich selbst ausführen. Denn: Das Anschließen einer Lampe ist Laien eigentlich nicht erlaubt. Die sogenannte Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) schreibt das in Paragraph 13 vor.
Es droht zwar keinem Heimwerker ein Bußgeld, wenn er selbst eine Lampe anbringt, weil niemand das "Vergehen" ahndet. Wenn jedoch durch den Fehler eines Laien ein Schaden verursacht wird, muss man damit rechnen, dass die Versicherung nicht zahlt.
Info
Zwar wird die Bezeichnung Lampe umgangssprachlich häufig verwendet, aber in der Fachsprache heißt sie eigentlich Leuchte. Fachleute bezeichnen als Lampe nur das Leuchtmittel wie Glühlampe, LED oder Halogen-Lampe.
Dieses Werkzeug brauchen Sie
Wenn Sie dennoch eine Lampe anschließen möchten, sollten Sie folgendes Werkzeug zur Hand haben:
- Schraubendreher
Auch: Schraubenzieher. - Spannungsprüfer
Auch: Phasenprüfer. Ein elektrisches Prüfmittel, mit dem Spannung gecheckt wird. Manchmal bereits im Schraubendreher integriert. Beachten Sie, dass die elektrische Leitfähigkeit beispielsweise durch den jeweiligen Untergrund beeinträchtigt sein kann. Wenn Sie auf einem nicht leitenden Untergrund stehen, leuchtet das Lämpchen des Spannungsprüfers gar nicht oder nur gering – und gibt ein falsches Prüfergebnis wieder, das gefährliche Folgen haben kann. - Lüsterklemme
Die Bezeichnung kommt von Lüster (Kronleuchter). Sie verbindet das Lampenkabel mit dem Anschlusskabel, das aus der Decke oder der Wand kommt. Wichtig: Die Enden der Litzenadern (auch: Kabellitzen) sollten immer mit Aderendhülsen versehen werden. Der Grund: Somit werden sie nicht beschädigt, zum Beispiel durch die sich drehenden Klemmschrauben der Lüsterklemme. Heute gibt es allerdings Lüsterklemmen mit Drahtschutz, für die keine Aderendhülsen notwendig sind.
Möchten Sie eine Deckenleuchte anbringen, brauchen Sie zudem eine standsichere Leiter.
Wand und Decke: Lampe befestigen
Egal, ob Sie Ihre Lampe an Wand oder Decke befestigen möchten, sollten Sie zuvor die entsprechenden Löcher für die Lampenhalterung bohren. Achten Sie dabei darauf, dass Sie nicht zu nah an den – durch Putz verdeckten – Elektroleitungen ansetzen oder zu tief bohren.
Info
Sollten Sie trotzdem eine Elektroleitung beschädigt haben, rufen Sie umgehend einen Elektriker und lassen das Problem fachgerecht beheben.
Kabel, Farben und Kürzel unterscheiden
Aus der Decke oder Wand hängen zumeist drei Stromkabel bzw. -drähte heraus, die sich anhand ihrer Farben gut unterscheiden lassen. Sie haben ganz verschiedene Funktionen:
- Der Schutzleiter (Erdung) ist in der Regel gelb-grün, eher selten rot ummantelt. Er trägt das Kürzel PE. Dieses Kabel sorgt für Sicherheit, gerade wenn die Lampe aus einem elektrisch leitenden Metall besteht.
- Der spannungsführende Außenleiter (Phase) ist entweder braun oder schwarz ummantelt. Dieses Kabel trägt das Kürzel L und liefert den Strom.
- Der Nullleiter (N) ist meistens blau, manchmal auch grau – besonders in Altbauten. Er führt den Strom von der Lampe weg und schließt den Stromkreis.
Info
In Wohnungen von Altbauten ragen manchmal auch nur zwei Drähte aus Wand oder Decke heraus: der Außenleiter und der Nullleiter.
Lampe anschließen: Schritt für Schritt
Wenn Sie eine Lampe anschließen möchten, sollten Sie wie folgt vorgehen:
- Schalten Sie in Ihrem Sicherungskasten, auch Stromverteilerkasten genannt, zuerst die Sicherung für die Lampe ab. Wichtig: Nur den Lichtschalter ausschalten genügt nicht.
- Überprüfen Sie jetzt, ob Sie die richtige Sicherung ausgeschaltet haben. Dafür halten Sie den Phasenprüfer an die Drähte und drücken an dessen Griff auf den Knopf. Achtung: Sollte ein rotes Lämpchen leuchten, haben Sie die falsche Sicherung abgeschaltet.
- Wenn Sie die richtige Sicherung ausgeschaltet haben, lösen Sie die Schrauben an der Lüsterklemme leicht, sodass die drei Kabel der Lampe hineinpassen.
- Verbinden Sie jetzt mithilfe der Lüsterklemme die drei Kabel aus Wand oder Decke mit den gleichfarbigen Kabeln der Lampe. Achten Sie auf diese Reihenfolge: erst Schutzleiter (gelb-grün), dann Nullleiter (blau/grau), zuletzt Außenleiter (braun/schwarz).
- Sollten aus Wand oder Decke nur zwei Kabel hinausragen, dann sind es der Null- und Außenleiter. Wichtig: Wenn der Schutzleiter (Erdung) fehlt, sollten generell nur sogenannte schutzisolierte Lampen angeschlossen werden. Diese erkennen Sie an einem bestimmten Symbol: quadratischer Rahmen, in dem sich ein weiteres Quadrat befindet.
- Ziehen Sie abschließend die Schrauben der Lüsterklemme fest und schalten Sie die Sicherung wieder ein, um zu prüfen, ob die Lampe ein- und ausgeschaltet werden kann.
Wenn Sie eine Lampe abschließen beziehungsweise abmontieren möchten, gehen Sie umgekehrt vor: erst Außenleiter (braun/schwarz), dann Nullleiter (blau/grau), zuletzt Schutzleiter (gelb-grün). Achten Sie darauf, dass die Lüsterklemme an der stromführenden Seite – hier: Decke oder Wand – verbleibt und nicht mit dem Lampenkabel demontiert wird. Andernfalls führt das klemmenlose Stromkabel, zum Beispiel beim Anschalten des Lichts, elektrische Spannung und kann beim Berühren gefährlich werden.
- Eigene Recherchen
- Chip.de: "Lampe anschließen – so geht's"
- Das Haus: "Lampe anschließen – So geht's"