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Forscher diskutieren: Das Für und Wider von E-Zigaretten


Gesundheitsschädlich oder nicht?
Das Für und Wider von E-Zigaretten

Von dpa
Aktualisiert am 14.10.2021Lesedauer: 2 Min.
E-Zigarette: Sie gilt in der Wissenschaft als weniger schädlich als Tabak-Zigaretten. Sie sei jedoch nicht harmlos.Vergrößern des BildesE-Zigarette: Sie gilt in der Wissenschaft als weniger schädlich als Tabak-Zigaretten. Sie sei jedoch nicht harmlos. (Quelle: Manfred Segerer/imago-images-bilder)

Ob E-Zigaretten der Gesundheit einen erheblichen Schaden zufügen ist nach wie vor umstritten. Gibt es trotz möglicher Risiken, auch ungeahnte Chancen für Raucher? Experten diskutieren.

Ist die E-zigarette gesünder als normale Zigaretten oder nicht? Dieser Frage haben sich Forscher gestellt und über Vor- und Nachteile der elektronischen Dampfer debattiert.

Helfen E-Zigaretten gegen die Nikotinsucht?

E-Zigaretten sind weniger schädlich als Tabakzigaretten. Das Dampfen könne helfen, Menschen vom Rauchen zu entwöhnen, sagte Heino Stöver, Leiter des Instituts für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences.

Der Dampfer behalte gewohnte Rituale des Rauchens bei, mindere aber den gesundheitlichen Schaden erheblich. Dem widerspricht die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP): Wer von der herkömmlichen Tabakzigarette auf die E-Zigarette umsteige, ersetze lediglich eine Sucht durch eine andere, betont sie in einer Erklärung.

Stöver bemängelte, der Übergang zur weniger schädlichen E-Zigarette werde nicht ausreichend von der Politik unterstützt. Der Umstieg vom Rauchen auf das Dampfen müsse gefördert werden, etwa durch eine deutliche Erhöhung der Tabaksteuer. Zudem plädierte er für ein – in anderen EU-Staaten gängiges – Werbeverbot für Tabakwaren.

Sind die Liquids gesundheitsschädlich?

Harmlos seien E-Zigaretten trotz der Vorteile im Vergleich zur Tabakzigarette nicht, sagte dagegen Frank Henkler-Stephani vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Pauschale Aussagen über E-Zigaretten seien schwierig, da es zwischen den Geräten erhebliche Unterschiede gebe.

Henkler-Stephanie warnte insbesondere vor Schwarzmarkt-Produkten. Sie könnten etwa gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthalten. Aber auch im Fachhandel erhältliche leistungsstarke Verdampfer bedeuteten Risiken, die noch nicht ausreichend untersucht seien.

Henkler-Stephani bemängelte zudem die unterschiedlichen rechtlichen Anforderungen an die Liquids, also die Trägerflüssigkeiten. Während nikotinhaltige Liquids vom strengeren Tabakrecht erfasst würden, gelte für nikotinfreie Liquids nur die weniger strenge CLP-Verordnung der Europäischen Union. Für alle Liquids sollten jedoch die gleichen Qualitätsstandards und Regelungen zum Gesundheitsschutz gelten, forderte er.

Gesünder als Tabak: Stimmt der Mythos?

Die DGP betont, ein langfristiger Nutzen von E-Zigaretten bei der Entwöhnung von Tabak lasse sich nicht belegen. Elektronische Verdampfer stünden fälschlicherweise im Ruf, deutlich weniger gesundheitsschädlich zu sein als herkömmliche Tabakzigaretten. Verschwiegen werde, dass je nach E-Zigarettentyp und Zusammensetzung der Liquids durchaus schädliche Substanzen inhaliert würden, darunter atemwegsreizende Stoffe wie Propylenglykol, krebserzeugende Substanzen wie Formaldehyd und gesundheitsschädigende Metalle wie Blei und Chrom.

"Wer E-Zigaretten zur Rauchentwöhnung empfiehlt, verkennt die Studienlage", erklärt der Pneumologen Tobias Welte von der Medizinischen Hochschule Hannover. "Auch E-Zigaretten sind gesundheitsschädlich und daher als Entwöhnungshilfe vollkommen ungeeignet."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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