Ohne Medikamente Fünf sanfte Helfer gegen Husten und Schnupfen
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kaum hat die nasskalte Jahreszeit begonnen, lassen Schnupfen und Halskratzen nicht lange auf sich warten. Doch es gibt Hausmittel, die die Symptome sanft und wirkungsvoll lindern. Die meisten Zutaten hat jeder bereits zu Hause.
Nasentropfen und -sprays mit abschwellenden Wirkstoffen sollte man nie länger als sieben Tage anwenden. Dann droht der Gewöhnungseffekt. Die Nasenschleimhaut verlernt, sich selbst zu regenerieren und schwillt an, sobald der Wirkstoff ausbleibt. Es kann sich eine regelrechte Sucht entwickeln. Eine sanftere und trotzdem wirkungsvolle Alternative für die Nase ist Salz.
Salz lindert Schnupfen
Ob als Nasendusche oder in Form von Tropfen und Sprays angewendet: Eine Mischung aus Wasser und Salz befeuchtet die Schleimhäute, lässt diese abschwellen und wirkt zudem leicht desinfizierend. Die Nasendusche ist zudem ideal, um Erreger aus der Nase zu spülen. Erkältungen kann so vorgebeugt werden. Am besten jeden Abend anwenden. Hierfür einen halben gestrichenen Teelöffel Salz in einem halben Liter lauwarmem Wasser auflösen.
Ist die Nase bereits komplett verstopft, greift man allerdings besser zu Tropfen statt zur Nasendusche. Sonst können die Bakterien und Viren noch tiefer in die Nasennebenhöhlen gelangen. Für selbstgemachte Nasentropfen eine leeres Nasentropfen-Fläschchen mit Wasser auffüllen und eine kleine Messerspitze Salz ohne Jod hinzugeben.
Zwiebelsirup hilft gegen Halsschmerzen und Husten
Zwiebeln haben sich im Kampf gegen Erkältungsbeschwerden ebenfalls bewährt. Sie sind reich an wertvollen ätherischen Ölen, schwefelhaltigen Verbindungen, Essigsäure und senfölähnlichen Glykosiden. Dadurch wirken sie desinfizierend, entzündungshemmend und schleimlösend. Als Sirup zubereitet, wirkt die Zwiebel gegen Halsschmerzen, Husten und Heiserkeit. Hierfür eine Zwiebel in kleine Würfel schneiden, in ein Schraubglas füllen, mit drei bis vier Esslöffeln Honig bedecken und über Nacht ziehen lassen. Dreimal täglich einen Teelöffel voll einnehmen.
Auch bei Ohrenschmerzen kann die Zwiebel wertvolle Dienste leisten. Die Anwendung ist ebenfalls einfach: Eine halbe Zwiebel in kleine Würfel schneiden, in ein Küchen- oder Stofftuch einschlagen und das entstandene Päckchen etwas drücken, damit die ätherischen Öle besser austreten können. Dann zwei Mal am Tag für eine halbe Stunde auf das Ohr legen. Vorsicht, dass kein Zwiebelsaft ins Ohr läuft, sonst kann es zu Reizungen kommen.
Warmes Bier bekämpft Erkältungskeime
Viele schwören bei Erkältungen zudem auf warmes Bier. Ganz so falsch liegen sie damit nicht. Zwar ist das Gebräu geschmacklich kein Hochgenuss. Doch die im Hopfen enthaltenen ätherischen Öle und Bitterstoffe entfalten bei warmen Temperaturen besonders gut ihre antibakterielle Wirkung und fördern zudem den Schlaf. Außerdem gerät man durch das warme Bier ins Schwitzen. Das bekämpft die Erkältungskeime zusätzlich.
Aber: Weniger gut ist der enthaltene Alkohol. Daher immer nur ein Glas trinken und eine Biersorte mit möglichst niedrigem Alkoholgehalt wählen. Bei Fieber ist Alkohol tabu. Und: Das Bier nicht über 40 Grad erhitzen, sonst verflüchtigen sich die hilfreichen Inhaltsstoffe.
Ingwer wirkt desinfizierend und wärmt von innen
Scharfe Gewürze wie Ingwer, Chili und Meerrettich haben sich im Kampf gegen Bakterien und Viren ebenfalls als hilfreich erwiesen. Auch sie wirken Dank der ätherischen Öle entzündungshemmend und antibakteriell. Außerdem sind sie gute Vitamin C-Lieferanten. Bei Erkältungen sind die Gewürze eine ideale Ergänzung zu Suppen. Sie fördern das heilsame Schwitzen und regen auch die Durchblutung der Schleimhäute an, damit diese besser gegen Keime gerüstet sind.
Ingwer kann man zudem gut als Tee trinken. Einfach ein paar dünne Scheiben abschneiden, in eine Tasse geben und mit heißem Wasser übergießen. Um die Schärfe zu mildern, einen Teelöffel Honig hinzugeben. Dieser schmeckt nicht nur gut, sondern wirkt ebenfalls leicht desinfizierend und legt sich im Hals wie ein schützender Film über die gereizten Schleimhäute. Am besten mehrmals täglich trinken.
Knoblauch stärkt das Immunsystem
Auch Knoblauch unterstützt das Immunsystem. Es sind die schwefelhaltigen Wirkstoffe, darunter Allicin, die die Knolle so effektiv machen. Dadurch wirkt das Zwiebelgewächs antibakteriell und desinfizierend. Wer regelmäßig Knoblauch isst – am besten roh – stärkt seine körpereigene Abwehr. Hat die Erkältung doch zugeschlagen, hilft die Knolle, Bakterien und Viren zu bekämpfen. Egal ob gepresst auf einer Scheibe Brot, als Zaziki oder Aioli – alles ist erlaubt. Am besten isst der Partner kräftig mit. Dann wird der intensive Geruch nicht zu sehr zum Problem.
Damit der Körper ausreichend mit wichtigen Vitaminen versorgt ist, lohnt es sich in der Erkältungszeit, auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit viel Gemüse und Obst zu achten. Auch sollte man jeden Tag etwa zwei Liter trinken, damit die Schleimhäute feucht bleiben.
Händewaschen beugt Infektionen effektiv vor
Auch regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife ist ein Muss. Laut Hygieneexperten ist das sogar die effektivste Maßnahme im Kampf gegen Infektionen. Schließlich fasst man im Alltag eine Menge an und streift so auch die Erreger ab, die sich dort tummeln. Auf Geldscheinen sollen diese sogar bis zu 17 Tage überleben können.
Zudem sollte man die Hände möglichst aus dem Gesicht lassen. Greift man sich ständig an Mund und Nase, bietet das den Viren eine ideale Eintrittspforte. Regelmäßiges Lüften ist ebenfalls wichtig. Es beugt trockener Heizungsluft vor und sorgt dafür, dass die Virenzahl in der Luft gering bleibt. Am besten drei Mal am Tag für etwa fünf bis zehn Minuten die Fenster öffnen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- stiftung-gesundheitswissen.de: "So können Sie Erkältung und Grippe vorbeugen". Online-Information der Stiftung Gesundheitswissen. (Stand: 17. Oktober 2022)
- infektionsschutz.de: "Tröpfcheninfektion". Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen am 18. Oktober 2022)