Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Systemkameras im Test: Gute Modelle gibt es in allen Preisklassen
Systemkameras sind ideal für Hobby- und Profifotografen. Die Kameras sind leicht, besitzen einen starken Bildsensor und durch die Möglichkeit des Objektivwechsels können sie flexibel eingesetzt werden. Die Stiftung Warentest stellt in der "test"-Ausgabe von Januar 2021 insgesamt 29 getestete Systemkameras vor.
Inhaltsverzeichnis
- Systemkameras im Test – was wurde untersucht?
- Wie sind die Ergebnisse der Untersuchung?
- Systemkameras der Einstiegsklasse – der Testsieger: Nikon Z50 Kit
- Systemkameras der Mittelklasse – die Testsieger von Canon und Nikon
- Systemkameras der Profiklasse – die Testsieger von Fujifilm und Nikon
- Wichtige Fragen und Antworten rund um Systemkameras
Systemkameras haben viele Vorteile. Sie sind in der Regel leichter als Spiegelreflexkameras, verfügen aber über Wechselobjektive, die je nach Anlass genutzt werden können. So sind sie besonders vielseitig einsetzbar, sei es für Landschafts- oder Naturfotografie, Portraitaufnahmen oder Makrofotos. Zudem sind die Ergebnisse besser als die Bilder, die mit Smartphones geschossen werden. Für ambitionierte Hobby- und Profifotografen führt längst kein Weg mehr an Systemkameras vorbei.
Systemkameras im Test – was wurde untersucht?
In einem internationalen Gemeinschaftstest unter der Federführung der Stiftung Warentest wurden 2019 und 2020 mehr als 50 Kameras getestet. 29 Systemkameras aus diesen Tests werden im "test"-Artikel vorgestellt. Alle mit einem Standard-Zoom-Objektiv mit bis zu neunfachem Zoomfaktor. Untersucht wurden Systemkameras in drei Preisklassen: bis 1.000 Euro, von 1.000 bis 2.000 Euro und Kameras über 2.000 Euro. Im Test waren Modelle namhafter Hersteller wie Canon, Fujifilm, Nikon, Olympus, Panasonic oder Sony.
Für den Test wurden jeweils Bilder mit automatischen Einstellungen (40 Prozent des Gesamturteils) und mit manuellen Einstellungen (10 Prozent) gemacht. Zudem eine Videoaufnahme (10 Prozent). Untersucht wurden des Weiteren Sucher und Monitor (10 Prozent) und die Handhabung (30 Prozent) der Systemkameras.
Wie sind die Ergebnisse der Untersuchung?
Fast alle in der "test"-Ausgabe vorgestellten Systemkameras bekamen entweder eine gute oder sehr gute Gesamtnote. Lediglich ein Oberklasse-Modell von Nikon bekam ein befriedigendes Testurteil. Im Bereich der Kameras ab 1.000 Euro zeigte sich, dass nicht nur Vollformatkameras gute Ergebnisse abliefern können. Allerdings liegen sie in den Testergebnissen im Bereich Bildqualität bei manuellen Aufnahmen klar vorn. Ambitionierte Fotografen können so aus ihren Bildern etwas mehr rausholen.
Die Testergebnisse im Detail
Wir zeigen die besten Systemkameras aus den Bereichen Einstiegsklasse (bis 1.000 Euro), Mittelklasse (von 1.000 bis 2.000 Euro) und Profiklasse (für mehr als 2.000 Euro).
Systemkameras der Einstiegsklasse – der Testsieger: Nikon Z50 Kit
Das Nikon Z50 Kit mit Nikkor Z DX 16-50 VR ist mit dem test-Qualitätsurteil "Gut (1,7)" der Testsieger der Kameras unter 1.000 Euro. In den Testpunkten Video sowie Sucher und Monitor bekam die Systemkamera jeweils eine sehr gute Teilnote, bei Bildern mit automatischer oder manueller Einstellung und bei Handhabung eine gute. Die Kamera mit 20,9 Megapixeln verfügt über einen elektronischen Sucher, ein Bildstabilisator findet sich in den Objektiven. Sie kann bis zu elf Bilder pro Sekunde aufnehmen.
Der Iso-Wert der Nikon Z50 reicht von 100 bis 51.200. Das Gewicht liegt bei etwa 640 Gramm. Kleines Manko: Der Kamera-Body ist nicht spritzwassergeschützt.
Systemkameras der Mittelklasse – die Testsieger von Canon und Nikon
Zwei Kameras liegen gemeinsam auf Platz eins der Systemkameras der Mittelklasse: die Canon EOS 90D mit optischem Sucher und dem Objektiv EF-S 18:55 und die Nikon Z5 mit dem Objektiv Nikkor Z 24-.50. Beide Modelle kamen auf das test-Qualitätsurteil "Gut (1,8)".
Canon EOS 90D Kit
Die Canon EOS 90D ist eine Spiegelreflexkamera und gehört zu den seltenen Systemkameras mit optischem Sucher. Dadurch ist ist sie etwas größer als vergleichbare Modelle. Sie bekam in den Testpunkten Bilder mit automatischer oder manueller Einstellung, Video und bei der Handhabung gute Teilnoten, bei dem Testpunkt Sucher und Monitor eine sehr gute Note. Sie ist mit 32,5 Megapixeln ausgestattet und verfügt über einen optischen Sucher und einen in den Objektiven verbauten Bildstabilisator. GPS-Anbindung ist optional. Die Kamera kann bis zu elf Bilder pro Sekunde aufnehmen.
Der Iso-Wert der 90D liegt bei 100 bis 25.600, das Gewicht bei etwa 700 Gramm. Das Modell ist eingeschränkt spritzwassergeschützt.
Nikon Z5 Kit
Die Vollformatkamera Nikon Z5 bekam in den Testpunkten Bilder mit automatischer Einstellung, Video und bei Handhabung gute Teilnoten. Bei den Testpunkten Sucher und Monitor sowie Bilder mit manuellen Einstellungen vergaben die Tester ein Sehr Gut. Sie ist mit 24,3 Megapixeln und einem elektronischen Sucher ausgestattet. Der Bildstabilisator ist im Gehäuse verbaut. GPS-Anbietung ist nicht vorhanden, dafür aber die Möglichkeit, eine zweite Speicherkarte (SD) zu nutzen.
Der Iso-Wert der Z5 liegt bei 100 bis 25.600, das Gewicht bei etwa 870 Gramm. Das Modell ist eingeschränkt spritzwassergeschützt.
Systemkameras der Profiklasse – die Testsieger von Fujifilm und Nikon
Auch bei den teureren Profikameras gingen zwei Modelle mit der gleichen Note durchs Ziel. Der Fujifilm X-T4 18-55 Kit und die Vollfrontkamera Nikon Z 6 14-30 bekamen beide das test-Qualitätsurteil "Sehr Gut (1,4)". Der Nachfolger des Nikon-Modells, die Z 6II, ist ganz neu im Test und erreicht das Endurteil "Sehr Gut (1,5)".
Fujifilm X-T4 18-55 Kit
Die Fujifilm X-T4 bekam in den Testpunkten Bilder mit manueller Einstellung und Video gute Teilnoten. Bei den Testpunkten Handhabung, Sucher und Monitor sowie Bilder mit automatischen Einstellungen vergaben die Tester sehr gute Teilnoten. Das Modell hat 26,1 Megapixel und einen elektronischen Sucher. Bildstabilisatoren finden sich sowohl im Gehäuse als auch in den Objektiven. GPS-Anbietung ist nicht vorhanden, dafür aber die Möglichkeit, eine zweite Speicherkarte (SD) zu nutzen.
Der Iso-Wert der X-T4 liegt bei 160 bis 12.800, das Gewicht bei etwa einem Kilogramm. Die Kamera ist eingeschränkt spritzwassergeschützt.
Nikon Z 6 14-30 Kit
Die Nikon-Z-6-Systemkamera bekam im Testpunkt Bilder mit automatischer Einstellung eine gute Teilnoten. Bei den Testpunkten Handhabung, Sucher und Monitor, Video sowie Bilder mit automatischen Einstellungen konnte das Modell mit sehr gute Noten glänzen. Das Modell hat 24,5 Megapixel und einen elektronischen Sucher. Der Bildstabilisator liegt im Kameragehäuse. Eine GPS-Anbietung ist optional, die Möglichkeit, eine zweite Speicherkarte (SD) zu nutzen, gibt es nicht.
Der Iso-Wert der Z6 reicht von 100 bis 25.600 (bei manueller Einstellung von 50 bis 204.800), das Gewicht liegt bei etwa 1,25 Kilogramm. Die Kamera ist spritzwassergeschützt.
Gut zu wissen: Ganz neu im Januar 2021 hat die Stiftung Warentest mit der Nikon Z 6II auch den Nachfolger getestet. Das Modell mit 24-70 Objektiv erreicht das Testurteil "Sehr Gut (1,5)". Die neue Systemkamera bietet kleine Verbesserungen beim Autofokus und einen weiteren Bildprozessor.
Fazit: Der Systemkameratest der Stiftung Warentest
Der Test der Stiftung Warentest zeigt, dass es in allen Preisklassen gute und empfehlenswerte Produkte gibt. Besonders gut hat uns die Canon Systemkamera 90D gefallen. Sie ist in ihrer Preisklasse eine der wenigen Kameras mit optischem Sucher und optionalem GPS. Zudem ist sie mit rund 700 Gramm recht leicht.
Besonders überzeugen uns die einfache, intuitive Bedienung der Kamera und die exzellente und natürliche Farbwiedergabe. Dank hoher Sensorauflösung gelingen besonders detaillierte Bilder. Da der Bildschirm in alle Richtungen schwenkbar ist, gelingen auch Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven. 4K-Video ist ebenfalls an Bord.
Wichtige Fragen und Antworten rund um Systemkameras
Worauf achten, bevor Sie sich eine neue Systemkamera zulegen, und welche Speicherkarte nutzen? Wir haben wichtige Fragen zusammengestellt und erklären Begriffe.
Worauf sollten Sie beim Kauf einer Systemkamera achten?
Wenn Sie sich eine Systemkamera kaufen wollen, ist es natürlich zuerst wichtig, dass sie sich darüber Gedanken machen, wozu und wie oft Sie solch eine Kamera nutzen wollen. Ein Profimodell, dass in der Regel mehr als 2.000 Euro kostet, ist für Menschen, die Ihre Kamera nur im Urlaub und zu wenigen Anlässen nutzen, mitunter nicht empfehlenswert. Ein gutes Mittelklasse- oder Einsteigermodell reicht dann vollkommen aus.
Wer schon eine Digitalkamera besitzt, eventuell eine Spiegelreflexkamera, und für diese Objektive hat, sollte ein Kamerasystem des gleichen Herstellers in Betracht ziehen, denn so können die meist kostspieligen Objektive oft weiterverwendet werden. Manche Hersteller wie Olympus und Panasonic nutzen denselben Standard. Hier können Objektive ausgetauscht werden. Manchmal kann ein Objektiv auch mittels Adapter weitergenutzt werden. Angaben dazu finden Sie bei den Herstellern.
Folgende Eigenschaften sollte eine gute Systemkamera mitbringen: optischer Sucher, Vollformatsensor, lichtstarke Objektive, schwenkbarer und verschließbarer Monitor, GPS-Anbindung, Platz für eine zweite Speicherkarte. In der Regel sind alle Merkmale gleichzeitig aber nur bei hochpreisigen Modellen vorhanden.
Bedenken Sie, dass sich das Gewicht der Kamera erhöht, je mehr Ausstattungsmerkmale sie hat. Wenn sie dann so schwer ist, dass Sie davor zurückscheuen, sie mitzunehmen, ist Ihnen auch nicht geholfen.
Was bedeutet eingeschränkt spritzwassergeschützt?
Gerade wer mit seiner Kamera viel im Outdoor-Bereich unterwegs ist, sollte darauf achten, dass seine Kamera spritzwassergeschützt ist. So kann ein kleiner Regenschauer keinen Schaden an der empfindlichen Elektronik im Inneren der Kamera anrichten. Die hier vorgestellten und von der Stiftung Warentest untersuchten Kameramodelle werden von den Testern als spritzwassergeschützt, nicht spritzwassergeschützt oder eingeschränkt spritzwassergeschützt kategorisiert.
Aber was bedeutet eingeschränkt spritzwassergeschützt eigentlich? Diese Bezeichnung wird verwendet, wenn das Kameragehäuse, der Body, spritzwassergeschützt ist, das Objektiv jedoch nicht. Es hängt in dem Fall also von dem verwendeten Objektiv ab, ob ein kompletter Spritzwasserschutz besteht oder nicht.
Worauf sollten Sie beim Kauf einer Speicherkarte für Ihre Systemkamera achten?
Wenn sie eine Speicherkarte für Ihre Systemkamera kaufen, sollten Sie sich zuerst informieren, welches System die Kamera nutzt. Heutzutage sind die meisten Kameras mit Slots für SD-Karten ausgerüstet. Um auch in anspruchsvollen Situationen gute Bilder zu schießen, sollten Sie eine schnelle Karte kaufen. Auch bei Videoaufnahmen ist es wichtig, dass die SD-Karte leistungsstark ist, damit sie die Daten schnell verarbeiten kann.
Achten Sie beim Kauf darauf, eine Karte zu wählen, die die Geschwindigkeitsklasse 10 hat. Dies ist auf den Karten vermerkt. Entweder steht dort "Class 10" oder "C10". Karten aus niedrigeren Klassen können Daten nicht schnell genug abspeichern und Aufnahmen misslingen so. Wenn Sie Video-Aufnahmen in 4K-Qualität machen wollen, sollte auf der Karte zusätzlich noch die UHS-Klasse 3 vermerkt sein. Die Kennzeichnung zeigt die Zahl 3 in einer Art Becher an und ist mit "Class 3" oder "U3" beschriftet.
Was die Größe der Karte angeht, ist es sinnvoller, nicht auf SD-Karten mit riesigem Speicher zu setzen. Besser ist es, für den Fall der Fälle eine Reservekarte dabei zu haben. Die Karten werden bei der Nutzung heiß und können durchaus auch mal Schaden nehmen. Karten bis 128 Gigabyte sind sinnvoll. Sie sollten SD-XC-Karten Micro-SD-Karten vorziehen. Diese Karte von SanDisc ist empfehlenswert. Sie kann auch mit der von uns empfohlenen Systemkamera von Canon verwendet werden.
Was bedeutet der ISO-Wert?
Der ISO-Wert gibt die Lichtempfindlichkeit an. Ursprünglich für Filmplatten und Filme wie Kleinbildfilme entwickelt, wurde die Maßeinheit auch auf digitale Kameras übertragen. Eine höhere Lichtempfindlichkeit kann bei gleicher Belichtungszeit in einer dunkleren Umgebung genutzt werden, der niedrige ISO-Wert bei einer helleren Umgebung.
- Unsere Redaktion wählt Produkte unabhängig aus und erhält ggf. eine Provision bei Käufen über verlinkte Online-Shops.