Stiftung Warentest Diese Mesh-Sets stopfen im Test WLAN-Löcher
Bei großen Wohnungen stößt ein einzelner WLAN-Router schnell an seine Grenzen. Kleine WLAN-Würfel mit Mesh können die Lösung sein und sollen alle Räume mit Internet versorgen. Was die Geräte bringen und welche im Test überzeugen, lesen Sie hier.
Ohne stabiles WLAN läuft im heimischen Netzwerk nichts mehr. Das Handy, Tablet, der Fernseher und mittlerweile auch Lautsprecher oder der Kühlschrank wollen ins Internet. Bei großen Wohnungen oder mehreren Etagen kann der Empfang jedoch schnell nachlassen. Dann ist man mit einem Mesh-System besser beraten. Die Geräte vernetzen sich untereinander und sollen WLAN in jede Ecke bringen.
Die Stiftung Warentest prüft in der "test"-Ausgabe 02/2023 acht Mesh-WLAN-Sets zwischen 200 und 670 Euro. Drei schneiden mit dem Urteil "gut" ab und gehören zu den günstigeren Geräten im Test. Wir erklären die Technik und zeigen die besten Modelle.
Die Ergebnisse des Mesh-Sets-Tests: Schnelles WLAN schaffen alle Systeme
Testsieger bei der Stiftung Warentest ist das Mesh-Set von Netgear. Das Orbi-Set besteht aus einer Basis und zwei Netzknoten, die das Signal im Haus verteilen. Es erreicht die Gesamtnote "gut (2,1)" und lässt sich auch mit weiteren Knotenpunkten ausbauen.
Ebenfalls "gut" ist ein Mesh-System von Asus. Das Modell ZenWifi AX Mini XD4 liegt knapp hinter dem Testsieger mit dem Urteil "gut (2,3)". Der Hersteller TP-Link liegt mit dem Deco X50 mit der Note "gut (2,4)" auf dem dritten Platz.
Ebenfalls im Test dabei sind Mesh-fähige Repeater von AVM. Wenn Sie eine aktuelle Fritz!Box besitzen, die Mesh-fähig ist, können Sie mit den Geräten das Netzwerk ebenfalls erweitern und noch etwas Geld sparen. Der FritzRepeater 1200 AX erreicht im Test die Endnote "gut (2,0)".
Die Testkriterien umfassten die Datenübertragung, die Handhabung, die Sicherheit und den Stromverbrauch.
Alle Ergebnisse des Mesh-WLAN-Tests lesen Sie in der Ausgabe 02/2023.
Der Testsieger: Mesh-Set von Netgear
Das Testergebnis: Das Mesh-Set schneidet mit dem Gesamturteil "gut (2,1)" ab und erreicht in allen untersuchten Testkriterien "gute" Noten. Im Test sorgt es für eine schnelle und weitreichende Versorgung.
Produktdetails: Die Mesh-Systeme von Netgear gelten als leistungsstark und zuverlässig. Das Modell aus dem Test punktet mit schnellem Wifi 6 und Dualband-Betrieb. Das bedeutet, dass die Geräte auf der 2,4- und der 5-Gigahertz-Frequenz senden. Maximal sind bis zu 1.200 Megabit pro Sekunde drin. An der Basisstation stehen drei LAN-Anschlüsse zur Verfügung, die kleinen Satelliten besitzen zwei LAN-Ports.
Die Einrichtung funktioniert über die App des Herstellers mit dem Handy. Alternativ hilft auch eine Anleitung im Browser. Der Stromverbrauch liegt mit fünf Watt im sehr niedrigen Bereich.
Das Modell gehört zu den Einstiegsvarianten von Netgear. Das zeigt sich im Datenblatt beim Punkt "2x2 MIMO". Dieses Kürzel steht für "Multiple Input Multiple Output" und gibt an, wie viele Antennen gleichzeitig genutzt werden können. Je mehr Antennen, desto höher die Stabilität und der Datendurchsatz im WLAN. Wenn sich sehr viele Geräte im WLAN befinden, sollten Sie auf ein Gerät mit "4x4 MIMO" setzen.
Kompakte Funkstelle: Mesh-Set von Asus
Das Testergebnis: Im Test liegt das Mesh-Set von Asus auf dem zweiten Platz und erreicht das Urteil "gut (2,3)". Es punktet mit schneller Datenübertragung und dem kompakten Gehäuse.
Produktdetails: Die Ausstattung der kleinen WLAN-Würfel ist ganz ähnlich zum Testsieger. Es ist Wifi 6 verbaut und die Geräte senden über Dualband in beiden Frequenzen (2,4 und 5 GHz). Maximal sind Geschwindigkeiten bis 1.201 Megabit pro Sekunde möglich. Es stehen jeweils ein Gigabit-Ethernet-Anschluss an der Basis und den Satelliten zur Verfügung.
Ein großer Vorteil sind die geringen Abmessungen. So verstecken Sie das Mesh-System in so ziemlich jeder Ecke des Hauses. Es stören keine Antennen oder meterlange Kabel. Die Einrichtung funktioniert per Smartphone-App und führt Sie durch alle wichtigen Einstellungen. Das System soll laut Hersteller bis zu 420 Quadratmeter mit WLAN versorgen.
Für bis zu 600 Quadratmeter: Mesh-Set von TP-Link
Das Testergebnis: Das Mesh-Set von TP-Link schneidet mit der Endnote "gut (2,4)" ab. Es überzeugt vor allem mit der großen Reichweite von bis zu 600 Quadratmetern.
Produktdetails: Die theoretische Datenrate im Netzwerk liegt beim TP-System am höchsten. Bis zu 3000 Megabit pro Sekunde (2402 Mbit/s bei 5 GHz und 574 Mbit/s bei 2,4 GHz) sind möglich. In beiden Frequenzen kommt wie bei den anderen Modellen 2x2 MIMO zum Einsatz. So werden in jedem Frequenzband zwei Datenströme gleichzeitig genutzt. Pro Satellit gibt der Hersteller eine Reichweite von rund 200 Quadratmetern an.
Der Stromverbrauch liegt im Betrieb bei niedrigen sieben Watt. Auch hier kommt wieder eine Smartphone-App zum Einsatz, die durch die Einrichtung führt.
Der Preistipp: AVM Fritz!Repeater 1200 AX
Das Testergebnis: Als eigenständige Kategorie testet die Stiftung Warentest auch zwei Repeater mit Mesh-Technik. Der Fritz!Repeater von AVM ist Testsieger und erreicht die Note "gut (2,0)". Im Test ist diese Lösung sogar am besten, was vor allem am guten Router liegt.
Produktdetails: Voraussetzung für den Einsatz des Repeaters als Mesh-Gerät ist eine aktuelle Fritz!Box, die ebenfalls Mesh unterstützt. Das kann zum Beispiel die Fritz!Box 7530 AX. So erweitern Sie den Router mit mehreren Repeatern zum Mesh-System.
Der Repeater erreicht über Wifi 6 eine maximale Geschwindigkeit von bis zu 3.000 Megabit pro Sekunde. Bis zu 2.400 Megabit pro Sekunde im 5-Gigahertz-Band und 600 Megabit pro Sekunde im 2,4-Gigahertz-Netz. Für kleine Funklöcher reicht bereits ein Modell. Der Repeater überzeugt zudem auch mit einem geringen Stromverbrauch.
Fazit zum Mesh-Sets-Test
Mit WLAN-Routern beschäftigt man sich eigentlich nur, wenn es Probleme gibt: Wenn einer der unzähligen LEDs blinkt und ein leichtes Zucken im Auge auslöst. Und die Einrichtung ist oft so sexy wie die Grundsteuererklärung. Mesh-Systeme sollen das Problem mit Funklöchern lösen und auch bei der Einrichtung dank Smartphone-Apps überzeugen. Das Optimieren der Datenübertragung übernehmen die kleinen Boxen intelligent von selbst.
Bei großen Wohnungen und Häusern kann ein Mesh-Set hilfreich sein. Der Testsieger überzeugt in allen getesteten Kriterien. Besonders kompakt ist das System von Asus, am meisten Fläche decken die Geräte von TP-Link ab.
Je nach Wohnsituation kann man mit einem Repeater das Problem ebenfalls lösen – für einen Bruchteil des Geldes. Aber: Wenn Sie eine große und verwinkelte Wohnung oder ein Eigenheim mit mehreren Etagen besitzen, sollte Sie sich die Mesh-Sets genauer anschauen.
Wissenswertes zu Mesh-Sets
Was sind die Vorteile von Mesh-WLAN?
Mesh-WLAN wird in vielen Artikeln und Foren als Heilsbringer für alle WLAN-Probleme gehandelt. Die Technik hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Einer davon ist sicherlich der hohe Preis der Sets.
Zu den klaren Vorteilen zählen jedoch die lückenlose Versorgung mit WLAN in der Wohnung. Und das, ohne dabei an Geschwindigkeit einzubüßen. Bei normalen Repeatern wird das Signal des Routers verwendet und weitergeleitet, das funktioniert in vielen Fällen auch ganz gut.
Problem daran ist nur, dass ein Kanal für alle kommenden und ausgehenden Signale genutzt wird. So reduziert sich bereits beim Einsatz von nur einem Repeater die Geschwindigkeit um die Hälfte. Je größer die Wohnung ist, desto mehr Repeater braucht man und desto langsamer wird das WLAN-Netz.
Mesh-Geräte sind dagegen schlauer als ein normaler Repeater. Sie legen ihr "WLAN-Netz" intelligenter aus und bieten mehrere Zugangspunkte an, die alle miteinander verbunden sind. Egal wo man sich befindet, das Handy oder das Tablet haben immer die optimale Versorgung mit WLAN.
Es können auch einzelne Endgeräte priorisiert werden, die dann immer am meisten Geschwindigkeit im Netz erhalten. Solche Einstellungen und auch die Überwachung erfolgt bei Mesh-Systemen oft über eine App fürs Handy.
Wann ist der Einsatz von Mesh-WLAN sinnvoll?
Vor allem, wenn die Leistung des Routers nicht mehr ausreicht und das WLAN-Signal nicht in alle Räume reicht, schafft ein Mesh-System Abhilfe und reduziert dabei nicht die Geschwindigkeit wie normale Repeater. Bei großen Wohnungen und Eigenheimen mit mehreren Etagen. Bei normalen und kleinen Wohnungen reicht ein Router und ein Repeater aus.
Was müssen Sie bei der Verwendung von einem Mesh-Set beachten?
Ein Mesh-System versorgt das Haus mit WLAN. Für den Zugang zum Internet benötigen Sie weiterhin ein Modem oder einen Router. Oft stellt der Anbieter des Internetanschlusses bereits ein einfaches Modem zur Verfügung.
Tipp: Das WLAN des Routers müssen Sie deaktivieren, wenn Sie ein Mesh-System installieren. Der Router wird anschließend mit der Mesh-Basisstation per Kabel verbunden. Und diese Basisstation kümmert sich dann um das WLAN-Netz. Einzige Ausnahme: Sie nutzen den WLAN-Repeater von AVM. Im Gegensatz zu den anderen Mesh-Systemen im Test hat die Fritz!Box ein Modem integriert und das WLAN muss nicht deaktiviert werden.
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