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Radunfälle: Tödlicher Unfall entfacht Debatte über Radwege


Fataler Denkfehler?
Verein warnt vor tödlichen Radwegen

Von t-online, mab

Aktualisiert am 21.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Radfahrstreifen in Mittellage: Er führt zwischen Geradeaus- und Rechtsabbiegerspur entlang.Vergrößern des BildesRadfahrstreifen in Mittellage: Er führt zwischen Geradeaus- und Rechtsabbiegerspur entlang. (Quelle: Ruediger Woelk via www.imago-images.de)
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Ein spezieller Radweg soll eigentlich mehr Sicherheit für Radler bringen. Experten befürchten das Gegenteil – und sehen sich durch einen Unfall bestätigt.

Ein tragischer Unfall hat erneut eine hitzige Diskussion befeuert. In ihrem Zentrum steht der sogenannte Radfahrstreifen in Mittellage. Eigentlich soll er Radlern mehr Sicherheit bieten. Kritiker bezweifeln aber, dass diese sogenannten Radfahrweichen ihr Ziel erreichen. Im Gegenteil: Radfahrstreifen zwischen den Fahrbahnen könnten sogar eine zusätzliche Gefahrenquelle sein.

Was ist ein Radfahrstreifen in Mittellage?

Bei Radfahrstreifen in Mittellage (RiM) verläuft ein Radweg zwischen der Geradeaus- und der Rechtsabbiegespur für den Kfz-Verkehr. Der Radfahrer wird also zwischen zwei Fahrstreifen geführt. Rechtsabbieger müssen den Radfahrstreifen kreuzen, um auf die Abbiegespur zu gelangen.

Umstritten ist, ob es für Radler durch RiM wirklich gefährlicher wird. Kritiker wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) warnen seit Langem vor den Risiken dieser Wege: Radler seien dort massiv gefährdet, da sie zahlreiche Konfliktpunkte mit dem Autoverkehr kreuzen müssten und für Rechtsabbieger schlechter sichtbar seien. Auch das Überfahren der Radstreifen durch Autos sei gefährlich. Hinzu kommt die Befürchtung, dass verunsicherte Radler solche Wege meiden und stattdessen den Gehweg nutzen könnten.

Eine aktuelle Analyse für den Münchner Verkehrsverbund zeigt hingegen: Der Radstreifen kann die Zahl der Unfälle an Kreuzungen senken. Allerdings ergab eine Studie der TU Berlin aus dem Jahr 2019, dass es dabei mehr Schwerverletzte gibt. Es kracht also seltener – aber dafür mit drastischeren Folgen für die Radler. Deshalb rückten Städte wie Berlin und Hamburg inzwischen wieder von Radwegen in Mittellage ab.

Tödlicher Unfall bringt Radfahrstreifen erneut in die Kritik

Ein tödlicher Unfall Ende April im Münchener Stadtteil Trudering hat die Diskussion über die Sicherheit von Radwegen in Mittellage neu entfacht. Dabei wurde eine 65-jährige Radfahrerin von einem Lkw überrollt.

"Wer so etwas baut, stellt den möglichst schnellen Verkehrsfluss von Kraftfahrzeugen über die Verkehrssicherheit von Radfahrenden", kritisierte Andreas Schön, Vorsitzender des ADFC München, nach der Tragödie. "Die Stadt riskiert Tote, wie sich jetzt leider gezeigt hat."

Bereits beim Bau des Radstreifens hatte der Verein Bedenken geäußert. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat eine Überprüfung der RiM in München angekündigt.

Verwendete Quellen
  • spiegel.de: Radfahren in der Stadt: Bringt der Mittelweg den Tod? (Bezahl-Inhalt)
  • muenchen.adfc.de: Tödlicher Unfall mit Radfahrerin: ADFC München fordert Ad-hoc-Maßnahme
  • sueddeutsche.de: Nach tödlichem Unfall: Oberbürgermeister lässt Radwege überprüfen
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