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Venengymnastik gegen Gefäßverengung: Diese Übungen helfen


Tipps und Übungen
Venen stärken und Gefäßkrankheiten vorbeugen

dpa, t-online, ses/Christina Bachmann

Aktualisiert am 12.03.2019Lesedauer: 3 Min.
Frauenbeine mit Krampfadern: Bewegung und fettarme Ernährung können helfen, Krampfadern vorzubeugen.Vergrößern des Bildes
Frauenbeine mit Krampfadern: Bewegung und fettarme Ernährung können helfen, Krampfadern vorzubeugen. (Quelle: Fertnig/getty-images-bilder)

Schwere und müde Beine: Dahinter können Venenerkrankungen stecken. Ernsthaften Krankheiten können Sie mit Übungen vorbeugen – einige davon sogar im Sitzen.

Venen pumpen etwa 7.000 Liter Blut am Tag zum Herzen, damit es dort mit Sauerstoff angereichert werden kann. Eine Schwächung der Venen äußert sich meist in schweren oder geschwollenen Beinen. Es gilt daher, insbesondere mit zunehmendem Alter, Ihre Venen fit und aktiv zu halten. Mit verschiedenen Methoden können Sie Krankheiten vorbeugen und beispielsweise die Bildung von Krampfadern verhindern.

Venenschwäche nicht unterschätzen

Etwa 90 Prozent der Erwachsenen in Deutschland weisen Venenveränderungen auf. Allerdings lassen sich lediglich zehn Prozent ärztlich behandeln. Dabei bergen unbehandelte Symptome die Gefahr von Krampfadern oder gar die Bildung eines Blutgerinsels (Thrombose).

Müde, schwere und geschwollene Beine, besonders nach langem Sitzen oder Stehen, können schmerzen und hängen meist mit einer Schwächung der Venen zusammen. Die Venen schaffen es nicht mehr, das verbrauchte Blut aus den Beinen zurück zum Herzen zu pumpen. Das Blut staut sich in den Blutgefäßen und die Venen werden überlastet. Die Folge: Flüssigkeit tritt ins umliegende Gewebe aus. Es kommt zu Verkrampfungen und Schwellungen. Wärme und Bewegungsmangel begünstigen diesen Effekt zusätzlich.

Warum kommt es zu Gefäßverengungen?

Es gibt viele Gründe, warum die Venenfunktion in den Beinen nachlässt. Neben einer erblichen Veranlagung ist es vor allem die alltägliche Lebensweise, welche die Schwächung der Venenfunktion bedingt.

Eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit im Alltag, beispielsweise das Zurücklegen kleinster Strecken mit dem Auto, begünstigen eine Venenschwäche. Belastungen im Beruf, wie langes Stehen oder Sitzen in ein und derselben Position, bedingen ebenfalls einen Blutstau in den Beinen. Ein Schweregefühl, ein Ziehen oder eine Schwellung sind Anzeichen für eine Überlastung der Venen.

Aber auch fettreiches Essen und das damit einhergehende Übergewicht verlangsamen die Fließgeschwindigkeit des Blutes durch den Körper. Versuchen Sie daher, sich so oft wie möglich zu bewegen, um die Venen-Muskel-Pumpe in Gang zu halten und verzichten Sie auf fettes, cholesterinreiches Essen.

Bewegung und Venengymnastik gegen schwere Beine

Bewegung ist der beste Schutz vor Venenschwäche. Um Blut aus den Beinen zurück zum Herzen zu transportieren, ist das Herz auf die Unterstützung der Waden- und Oberschenkelmuskeln angewiesen. Durch eine aktivierte Beinmuskulatur wird die Arbeit der Venenklappen unterstützt und diese ständig aktiv gehalten. Werden die Beinmuskeln angespannt, pressen sie die Venen zusammen und auf diese Weise Blut in Richtung Herzen. Trainieren Sie daher Ihre Beinmuskulatur, um Ihre Venen fit zu halten.

Was ist Venengymnastik ?

Eine Möglichkeit ist Venengymnastik. Durch Dehnen und Anspannen bringen Sie Ihren Blutfluss in Schwung. Zehn Minuten täglich genügen. Achten Sie beim Training vor allem auf eine korrekte Ausführung. Bauen Sie Ihre Gymnastik wie folgt auf:



Vorbereitung: Breiten Sie eine Matte oder ein großes Handtuch auf dem Boden aus.

1. Aufwärmen: Treten Sie etwa eine Minute auf der Stelle. Ziehen Sie dabei Ihre Oberschenkel waagerecht nach oben. Schwingen Sie Ihre Arme. Sie werden merken, wie Ihr Kreislauf langsam in Schwung kommt.

2. Mobilisieren: Legen Sie sich anschließend auf die Gymnastikmatte. Um die Beine zu mobilisieren, beugen und strecken Sie in drei Durchgängen à 20 Wiederholungen beide Beine. Atmen Sie in der Muskelanspannungsphase aus – und in der Entspannungsphase ein.

3. Dehnen: Wichtig bei der Übung ist vor allem die langsame und kontrollierte Streckung, bis Sie ein angenehmes Ziehen spüren.

4. Übung 1: Ziehen Sie ein Knie soweit es geht in Richtung Bauch, bis Sie ein angenehmes Ziehen spüren. Halten Sie diese Position für 20 Sekunden. Anschließend wechseln Sie das Bein und halten die Position erneut für 20 Sekunden.

5. Übung 2: Legen Sie sich auf den Rücken und halten Sie mit beiden Händen das zu dehnende Bein auf Kniehöhe fest, um es bis zur Decke zu strecken. Dabei bleibt das nicht zu dehnende Bein gestreckt am Boden liegen. Sie sollten ein angenehmes Ziehen im hinteren Oberschenkel verspüren. Halten Sie auch diese Position für 20 Sekunden. Anschließend wechseln Sie das Bein.

6. Übung 3: Um Ihre Oberschenkelmuskulatur zu stärken, setzen Sie sich mit gestreckten Beinen auf den Boden. Stützen Sie sich mit den Händen hinter dem Rücken ab – die Finger zeigen dabei in Richtung Gesäß, die Ellenbogen sind leicht gebeugt. Schreiben Sie nun mit Ihrem Fuß die Zahlen von eins bis zehn in die Luft. Die Bewegung kommt dabei aus dem Fußgelenk. Die Knie sollten möglichst gestreckt bleiben, damit die Übung effektiv ist. Machen Sie auch hier drei Durchgänge von je 20 Wiederholungen.

7. Übung 4: Beim Fußkreiseln wird nur ein Bein angehoben, der Fuß kreist aus dem Sprunggelenk heraus nach außen und innen. Führen Sie die Übung zweimal für je 30 Sekunden aus.

Venenübungen im Sitzen

Weitere Übungen bestehen im "Radfahren", während Sie auf dem Rücken liegen und die Beine in der Luft kreisen lassen, als würden Sie in die Pedale treten. In Rückenlage werden dabei die Beine im rechten Winkel angehoben. Dann zeichnet man mit ihnen große Kreise in die Luft.

Venenübungen im Sitzen lassen sich auch gut in den Büroalltag integrieren. So kann man zum Beispiel – abwechselnd links und rechts – mit dem großen Zeh eine liegende Acht auf den Boden schreiben. Bei einer anderen Übung stellt man die Füße auf die Zehenspitzen und hält diese Position einige Sekunden. Dann senkt man die Fersen ab und zieht stattdessen die Zehen nach oben. Oder man streckt nacheinander ein Bein gerade von sich, beugt und streckt abwechselnd das Fußgelenk und schwenkt anschließend die Fußspitze nach innen und nach außen.

Nutzen Sie beim Duschen oder Baden einen Massagehandschuh, um die Durchblutung in den Beinen anzuregen. Anschließendes kaltes Abduschen der Beine bewirkt ein Verengen der Venen und wirkt vorbeugend. Auch Schwimmen oder Spazierengehen wirken sich positiv auf Ihren Blutfluss aus. Eine vorbeugende Wirkung haben außerdem Kompressionsstrümpfe.

Gefäßkrankheiten vorbeugen – Naturheilmittel helfen

Neben den zahlreichen Übungen, mit denen Sie Ihre Venen stärken können, gibt es auch Maßnahmen aus dem Bereich der Naturheilmittel. Extrakte aus rotem Weinlaub oder Rosskastanien enthalten wirksame Inhaltsstoffe (Flavonoide). Diese Substanzen stärken die Gefäßwände und verhindern auf diese Weise schwere Beine und Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme).

Bei starken Beschwerden ist ärztliche Beratung nötig

Bei stärkeren Problemen müssen Sie durch die Einnahme von einem Blutverdünner, Heparin, der auch in Salben enthalten ist, oder anderen sogenannten Antikoagulantien (Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung) vorbeugen. Hierdurch reduzieren Sie die Blutgerinnung und verhindern die Entstehung von Thrombosen. Sprechen Sie solche Maßnahmen aber immer mit Ihrem behandelnden Arzt ab.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Bonner Venenstudie
  • Eigene Recherche
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