Brustschmerzen Druck auf der Brust: Herzinfarkt und andere Ursachen
Druck auf der Brust und ein Engegefühl im Brustkorb: Da denkt jeder sofort an einen Herzinfarkt. Doch es gibt noch andere Ursachen, die hinter Brustschmerzen stecken können.
Druck auf der Brust: Mögliche Ursachen
Viele Menschen, die Druck auf der Brust verspüren, denken sofort, dass etwas mit dem Herzen nicht stimmt. Zwar kann tatsächlich eine Herzerkrankung oder ein Herzinfarkt die Ursache sein – aber auch Organe des Verdauungstrakts, wie die Speiseröhre, oder eine Erkrankung der Atemwege, wie Lunge oder Bronchien, können hinter den Beschwerden stecken.
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Manchmal ist das Druckgefühl im Brustkorb auch nur die Folge von verspannten Muskeln, einem eingeklemmten Nerv oder blockierten Wirbel im Brustbereich.
Mögliche Ursachen für ein Druckgefühl in der Brust sind:
- Einschränkungen des Bewegungsapparats (Verspannungen der Muskulatur im Brustkorb, eingeklemmter Nerv, Wirbelblockade, Rippenprellung)
- Atemwegserkrankungen (Erkältung, Bronchitis, Lungenentzündung, Grippe)
- Herzerkrankungen (Angina pectoris, Herzbeutelentzündung, Herzstolpern)
- Erkrankungen der Lunge (Lungenembolie, Pneumothorax, Lungenkrebs)
- Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gallenblasenentzündung
- Sodbrennen, Refluxkrankheit, Entzündung der Speiseröhre
- Rippenfellentzündung
- psychische Probleme (Angstgefühl, Stress, Herzneurose)
Herzinfarkt erkennen: Erste Anzeichen treten schon früh auf
Ein Druckgefühl hinter dem Brustbein kann ein erstes Anzeichen für einen Herzinfarkt sein. Es kann sich bereits Tage und Wochen vor dem eigentlichen Anfall bemerkbar machen. Vor allem, wenn zusätzlich Brustschmerzen oder auch Atemnot auftreten, etwa beim Sport oder Treppensteigen, ist Vorsicht geboten. Zwar gehen die Beschwerden meist nach einer Ruhephase wieder zurück, doch sollten Sie solche Anzeichen ernst nehmen und sich besser von einem Arzt untersuchen lassen. So können Sie einem drohenden Herzinfarkt unter Umständen rechtzeitig vorbeugen.
Was ist ein Herzinfarkt?
Ein Herzinfarkt ensteht, wenn eines der Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Blut versorgen, "verstopft". In diesem Fall sterben nach spätestens zwei bis vier Stunden Herzmuskelzellen ab, was lebensgefährlich ist. Daher ist es wichtig, erste Anzeichen für einen Herzinfarkt zu erkennen und sofort den Notarzt zu rufen.
Druck auf der Brust und weitere Herzinfarkt-Symptome
Zu den typischen Symptomen bei einem akuten Herzinfarkt, vor allem bei Männern, zählen etwa Brustschmerzen, die länger als fünf Minuten andauern und bis in die Arme, Schultern, in den Oberbauch oder in Kiefer und Hals ausstrahlen können. Auch Atemlosigkeit und ein starkes Enge- und Druckgefühl im Brustkorb sind wichtige Anzeichen. "Viele Menschen mit einem Herzinfarkt haben das Gefühl, dass ihnen ein Elefant auf der Brust steht", erklärt Prof. Hans Jürgen Becker, Ehrenvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, auf deren Internetseite. Daher sind Unruhe, Schweißausbruch und Blässe weitere typische Symptome.
Vor allem bei Frauen können sich die Herzinfarkt-Anzeichen aber auch durch unspezifische Symptome, wie Schmerzen im Oberbauch, Atemnot, Übelkeit und Erbrechen, bemerkbar machen. Zwar können solche Beschwerden häufig auch andere Ursachen haben, doch gerade wenn Übelkeit und Schmerzen Sie in einem ungewöhnlich großen Ausmaß plagen, sollten Sie nicht zögern und einen Notarzt alarmieren.
Symptome eines Herzinfarkts im Überblick:
- anhaltende Schmerzen in der Brust (mindestens 5 Minuten)
- Druckgefühl und Engegefühl in der Brust
- Brennen hinterm Brustbein
- Schmerzen strahlen in Arme, Schultern, Oberbauch, Kiefer und Hals aus
- Atemlosigkeit, Atemnot
- starke Unruhe, Angstgefühle
- Schweißausbrüche
- Blässe
- Übelkeit, Erbrechen
Ursache Angina pectoris
Ähnliche Symptome wie bei einem Herzinfarkt treten bei der koronaren Herzkrankheit Angina pectoris (Brustenge) auf, bei der es sich ebenfalls um eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels in Folge verengter Herzkranzgefäße handelt. Im Gegensatz zum Herzinfarkt sind die Gefäße jedoch noch nicht vollständig verschlossen.
Auslöser für einen Anfall sind meistens Situationen, die den Blutdruck steigern, wie körperliche oder physische Belastung. Die Schmerzen in der Brust sind nicht ganz so stark wie bei einem Infarkt und verschwinden in der Regel nach der Belastung wieder. Allerdings ist ein Herzinfarkt oft die Folge der Angina pectoris und der Gang zum Arzt daher dringend erforderlich.
Was tun bei Druck auf der Brust?
Bei Druck auf der Brust sollten Sie schnellstmöglich zum Arzt gehen, um eine ernste Erkrankung auszuschließen. Er kann der Ursache auf den Grund gehen und eine entsprechende Behandlung einleiten. Krankheiten, wie eine Bronchitis oder Sodbrennen, lassen sich in der Regel mit Hausmitteln behandeln. Bei Beschwerden des Bewegungsapparats können eine Physiotherapie, bei psychischen Problemen eine Psychotherapie gegen das Druckgefühl in der Brust helfen. Je nach Ursache kann der Arzt ergänzende Medikamente und Therapien verordnen.
Wenn zum Druckgefühl weitere Symptome wie Atemnot und starke Schmerzen in der Brust dazukommen, ist es ratsam, direkt den Notarzt (112) zu alarmieren. Ist eine Durchblutungsstörung des Herzens Ursache für das Druckgefühl besteht die Therapie darin, die betroffenen Herzkranzgefäße mit Hilfe von Medikamenten oder einem operativen Eingriff wieder zu öffnen.
Wenn bei Ihnen oder einer anderen Person Herzinfarkt-Anzeichen auftreten, sollten Sie diese unbedingt ernst nehmen und möglichst schnell reagieren, denn die Früherkennung ist für eine erfolgreiche Behandlung äußerst wichtig. Auch wenn die Symptome nicht eindeutig sind, was vor allem bei Frauen häufig der Fall ist, sollten Sie sie nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Je früher die betroffene Person behandelt wird, desto besser stehen die Überlebenschancen bei einem Infarkt. Noch immer zögern viele Menschen zu lange, ehe sie den Rettungswagen rufen. Laut dem Gesundheitsportal "gesundheit.de" sterben in Deutschland nicht zuletzt aus diesem Grund von insgesamt 288.000 Herzinfarkt-Patienten rund 183.000 an den Folgen oder sogar noch vor dem Eintreffen im Krankenhaus. Das sind nur etwas weniger als zwei Drittel aller Betroffenen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Deutsche Herzstiftung
- gesundheit.de