Bauruine in der Hafencity Elbtower: Hamburg will mitentscheiden – oder selbst kaufen
Am Elbtower-Rohbau herrscht seit Monaten Stillstand. Es soll mehrere Interessenten geben. Die Stadt hat derweil beim Insolvenzverwalter Wiederkaufsrecht angemeldet.
Für den Elbtower-Rohbau in der Hamburger Hafencity gibt es mehrere Interessenten. Dies haben Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) und Hafencity-Chef Andreas Kleinau nach Angaben des NDR am Dienstag im Haushaltsausschuss der Bürgerschaft bekannt gegeben. Zudem hat die Stadt demnach zum 1. Mai dem Insolvenzverwalter der Signa-Gruppe ihr Wiederkaufsrecht angemeldet.
Pein sagte dem Bericht zufolge im Ausschuss, dieser Schritt sei nötig geworden, weil die Stadt im aktuellen Verkaufsverfahren keinerlei Mitspracherecht habe. Sie wisse noch nicht einmal, wer sich beim Insolvenzverwalter um den Weiterbau des Elbtowers beworben hat. Die vertraglich festgelegte Frist, um die Option des Wiederkaufes zu ziehen, beträgt neun Monate.
Der Rückkauf des Grundstückes kommt beispielsweise dann infrage, wenn der Insolvenzverwalter einen Investor bevorzugen würde, der für die Stadt nicht infrage kommt. Damit droht dem NDR zufolge eine Situation, die die Stadt immer vermeiden wollte: Sie wäre faktisch der neue Bauherr des Milliardenprojektes.
Investorensuche läuft bis Ende Januar 2025
Entweder es gibt bis Ende Januar nächsten Jahres einen Investor, mit dem die Stadt leben kann, oder sie muss vor Ablauf der neun Monate kaufen, wenn sie Herr des Verfahrens bleiben will. Entscheiden werde man, wenn es so weit ist, sagte Pein dem Bericht zufolge.
Der Elbtower soll der krönende Abschluss der Hamburger Hafencity werden. Seit Ende Oktober herrscht auf der Baustelle jedoch Stillstand. Bei 100 Metern Höhe hatte das beauftragte Bauunternehmen die Arbeiten eingestellt, weil die Signa Gruppe des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko Rechnungen nicht bezahlt hatte. Die Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG meldete im Januar dieses Jahres Insolvenz an. Sie ist eine mittelbare Tochter der ebenfalls bereits insolventen Signa Prime Selection AG.
- Nachrichtenagentur dpa