Vorwurf der sexuellen Belästigung Ermittlungen gegen Topkandidaten der schwedischen Rechten
Gegen Peter Lundgren von den Schwedendemokraten sind Ermittlungen wegen mutmaßlicher sexueller Belästigung eingeleitet worden. Der Poltiker ist Spitzenkandidat der Rechtspopulisten in der Europawahl.
Vor der Europawahl sind in Schweden vorläufige Ermittlungen gegen den Spitzenkandidaten der Rechtspopulisten eingeleitet worden. Die zuständige Staatsanwaltschaft teilte mit, sie habe eine Voruntersuchung wegen mutmaßlicher sexueller Belästigung aufgenommen. Chefanklägerin Maria Sterup bestätigte der Zeitung "Expressen", dass es sich um den Fall des Spitzenkandidaten der Schwedendemokraten, Peter Lundgren, handele. Nach Informationen der Zeitung, die den Fall ins Laufen gebracht hatte, hat eine Privatperson den Mann am Dienstag angezeigt.
Der "Expressen" hatte Anfang der Woche enthüllt, dass Lundgren eine Parteikollegin im vergangenen Jahr auf einem Parteitreffen an die Brust gefasst habe. Lundgren räumte dies ein, bezeichnete den Bericht aber als übertrieben. Er habe sich unter Alkoholeinfluss tölpelhaft verhalten und seine Hand auf die Brust gelegt, sie aber nicht begrapscht. Parteichef Jimmie Åkesson sprach Lundgren sein Vertrauen aus.
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Einen Tag vor dem Bekanntwerden des Vorfalls wurde eine EU-Politikerin von der Kandidatenliste der Schwedendemokraten gestrichen. Sie soll die Informationen zu dem Zwischenfall durchgestochen haben. Lundgren dementierte, dass die Streichung etwas mit dem Fall zu tun habe. Zur Entkräftung der Vorwürfe hatte seine Partei am Dienstag ein Video veröffentlicht, in dem Lundgren mit der Frau spricht. Sie sagt in der Aufnahme, die Sache sei ernsthaft gewesen, sie habe aber gedacht, sie sei längst vorüber.
- Nachrichtenagentur AFP