Fünf Modelle im Vergleich Diese Beamer bringen Kinofeeling ins Wohnzimmer
Kinofeeling pur oder körnige Pixelwüste? Der Kauf eines Beamers kann beides bedeuten – denn Projektoren gibt es in allen Qualitäts- und Preiskategorien. t-online.de vergleicht fünf empfehlenswerte Modelle für jeden Anspruch und Geldbeutel.
Auf diese Punkte sollten Sie bei der Auswahl eines Beamers fürs Heimkino achten:
- Bildqualität: Für Kino-Fans sind eine Full-HD-Auflösung sowie ordentliche Kontrastwerte von 10.000:1 besonders wichtig. High-End-Modelle lösen inzwischen auch in 4K beziehungsweise in Ultra-HD auf.
- 3D-Kompatibilität: Mit einem 3D-kompatiblen Beamer erleben Sie Blockbuster genau wie im Kino mit 3D-Effekten.
- Anschlüsse: Ihr zukünftiger Beamer sollte die passenden Anschlüsse für Ihre Bildquellen besitzen – etwa für Blu-ray-Player, Laptop oder Tablet. Mit einem HDCP-fähigen HDMI-Anschluss, VGA-, und DVI- und USB-C-Ports sind Sie derzeit für die meisten Einsatzszenarien gut gerüstet. Viele Modelle verfügen zudem über LAN- und WLAN-Schnittstellen.
- Lüfterlautstärke: Laute Lüfter können leise Filmszenen kaputt machen. Daher liegt der Geräuschpegel im besten Fall unter 40 Dezibel.
- Helligkeit: Falls Sie Ihren Beamer in einer helleren Umgebung – zum Beispiel für Präsentationen im Büro – nutzen möchten, sollten Sie auch auf die Leuchtstärke der Lampe achten. Deren Helligkeit beträgt idealerweise mehr als 1000 Lumen.
Schwachpunkte wie ein zu dunkles Bild, nervige Betriebsgeräusche oder eine zu grobe Darstellung machen Filme, Games oder Fotovorführungen schnell zunichte. Gerade im sehr günstigen Einstiegssegment finden sich viele Modelle mit mehreren dieser Makel. Dass ein günstiger Beamer aber nicht schlecht sein muss, zeigt das gelungene Einstiegsmodell von BenQ.
BenQ TH530: Geringer Energieverbrauch und Full HD zum Einstiegspreis
Der BenQ-Beamer TH530 trumpft für den geringen Preis mit einer sehr ordentlichen Lichtleistung von 3200 ANSI-Lumen, einer Full-HD-Auflösung (1920×1080 Pixel) sowie mit der führenden Projektionstechnologie DLP (Digital Light Processing) auf. Diese von Texas Instruments entwickelte Technologie wird weltweit in vielen professionellen Digitalkinos eingesetzt und sorgt auch im TH530 für hohe Kontrast- und satte Schwarzwerte. Das Kontrastverhältnis gibt der Hersteller mit 10.000:1 an. Somit eignet sich der Beamer nicht nur zu Präsentationszwecken, sondern auch bestens für Gaming, heimische Kinovorführungen und genüssliches Fußballgucken im Wohnzimmer.
In puncto Einstellungsmöglichkeiten lässt der BenQ-Beamer im Alltagstest auch kaum Wünsche übrig: Dank unterschiedlicher Bildmodi wie „Kino“, „Präsentation“ oder „Dynamisch“ lässt sich die Darstellung über intuitiv bedienbare Menüs den Lichtverhältnissen anpassen. Dadurch ist der Beamer auch tagsüber gut zu gebrauchen, wenngleich er seine Stärken vor allem in abgedunkelten Räumen ausspielt. Ebenfalls einstellbar ist die Lampenleistung: Im Spar-Modus wird die Leistungsaufnahme gesenkt. Dadurch wird das Bild zwar dunkler, aber die Lebensdauer der Lampe wird verlängert und die Geräuschemission geringer. Dieser als „Smart-Eco“ bezeichnete Modus soll den Herstellerangaben zufolge die Lebensdauer der Lampe um 80 Prozent steigern. Dank des Eco-Modus senken Sie Herstellerangaben zufolge auch die Lüftergeräusche von etwa 33 Dezibel auf leise 28 Dezibel. Sogar auf 3D-Kompatibilität müssen Sie mit diesem Beamer zum Einstiegspreis nicht verzichten.
Abstriche müssen Sie lediglich beim integrierten Sound machen, der bei Beamern aber zumeist ohnehin nur als Backup-Lösung gedacht ist. Besser ist es, den Sound über die heimische Anlage, eine Soundbar oder über klassische Stereo-Lautsprecher zu beziehen. Zudem erhalten Sie leider nur einen HDMI-Anschluss, was für Nutzer, die mehrere HDMI-Quellgeräte anschließen wollen, ungünstig ist.
Epson EH-TW6700: Allround-Beamer für 3D-Fans
Fans von 3D-Filmen und -Games, die mehr HDMI-Anschlüsse benötigen, können guten Gewissens den Epson EH-TW6700 ins Auge fassen: Dieses Modell basiert auf Epsons 3LCD-Technologie. Hierbei werden drei LCD-Panels in den Grundfarben Rot, Grün und Blau durchleuchtet. Epson ist seit Jahren Spezialist auf diesem Gebiet und stellt ähnliche Panels auch für Drittanbieter her. Der EH-TW6700 eignet sich bestens für 3D-Inhalte und erzeugt helle Farben und scharfe Bilder. Mit einer Full-HD-Auflösung (1920×1080 Pixel) liegt der Beamer im Vergleich mit anderen Modellen dieser Preisklasse gleichauf.
Helligkeitswerte von 3000 Lumen und ein Kontrastverhältnis von 70.000:1 sind ebenfalls vorbildlich und genügen problemlos auch für eine nicht vollständig abgedunkelte Umgebung. Selbst bei rasanten Actionstreifen laufen die Bilder flüssig über die Leinwand und leise Romanzen werden nicht von störenden Lüftergeräuschen übertönt. Laut Hersteller kann man den Geräuschpegel des Lüfters im Eco-Modus sogar noch von bereits geringen 32 Dezibel auf 24 Dezibel senken. Die Allrounder-Fähigkeiten werden auch bei einem Blick auf die Rückseite des Geräts ersichtlich: Dort befinden sich gleich zwei HDMI-Eingänge, ein USB- und ein VGA-Port sowie ein MHL-Anschluss für Smartphone und Tablet. Über die Klinkenbuchse lassen sich mit wenigen Handgriffen Lautsprecher anschließen. Denn auch für den EH-TW6700 gilt: Der integrierte Sound ist allenfalls eine Notlösung.
Optoma UHZ65: Top-Bildqualität für hohe Ansprüche
High-End-Bildqualität können Sie mit dem Optoma UHZ65 genießen: Dieser Beamer liegt dank ausgefeilter Laser-Technologie und UHD-Auflösung (3840×2160 Pixel) in puncto Bildqualität gegenwärtig im Spitzenfeld. Die verbaute Laser-Technik hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen gibt der Hersteller die Lebensdauer der 3000 Lumen hellen Lampe mit 20.000 Stunden an, was etwa fünfmal so lange ist wie bei herkömmlichen Lampen und selbst bei einer intensiven Nutzung von zehn Stunden am Tag für mehr als fünf Jahre reichen sollte. Zum anderen erzeugt diese Technologie auf der Leinwand absolut scharfe, kontrastreiche und jederzeit helle Projektionen. So liegt das Kontrastverhältnis bei 2.000.000:1.
Der Optoma UHZ65 weist – ebenso wie die günstigere Konkurrenz – mehrere Bildmodi auf, die Auswirkung auf Leuchtkraft, Stromverbrauch und Geräuschemission haben. Darunter ist auch ein 3D-Modus. Erfreulicherweise zeigte sich im Beamer-Test des Fachmagazins "audiovision.de", dass selbst im hellsten Bildmodus bei einer Leuchtkraft von 3000 Lumen die Geräusche des Lüfters bei leisen 30 Dezibel liegen, was der Geräuschkulisse in einem sehr ruhigen Zimmer oder leichtem Windrauschen entspricht. Dank der ausgezeichneten Leuchteigenschaften reichen aber sogar in hellen Räumen auch sparsamere Modi aus. Während der von "chip.de" gemessene Stromverbrauch im normalen Betrieb mit 331 Watt erwartungsgemäß hoch ist, können Sie den Energieverbrauch im ECO-Modus auf vergleichsweise gemäßigte 179 Watt senken. Auch die Schnittstellen des Geräts lassen kaum Wünsche offen: So verfügt der UHZ65 unter anderem über zwei HDMI-Ports, von denen einer für UHD-Inhalte, zum Beispiel auf einer ultrahochauflösenden Blu-ray, geeignet ist. MHL, VGA und USB sind ebenfalls an Bord.
Heimkino der Referenzklasse: Sony VPL-VW550ES
Wenn der Preis für Sie keine Rolle spielt, erhalten Sie mit dem Sony VPL-VW550ES für rund 10.000 Euro das Rundum-sorglos-Paket: Dieser Beamer der Luxusklasse verfügt über eine native 4K-Auflösung (4096×2160 Bildpunkte). Er kommt damit ohne künstliche Optimierungstechnologien aus und ist zudem 3D-geeignet. Damit ist das Top-Modell für Kinofans und Fotografen, die auch auf einer großen Leinwand Wert auf Detailtreue legen, gleichermaßen geeignet. Stichwort „große Leinwand“: Laut Herstellerangaben kann das Gerät mühelos auf riesige Leinwände mit einer Diagonale von bis zu 7,6 Metern projizieren.
Dafür stehen gleich zwei HDMI-Anschlüsse der neuesten Generation zur Verfügung: Beide ermöglichen Inhalte mit HDR (High Dynamic Range) für besonders gute Kontrast- und Helligkeitswerte von 350.000:1 beziehungsweise 1800 Lumen. Wenn Sie noch keine nativen 4K-Inhalte – etwa in Form von UHD-Blu-rays – vorliegen haben, profitieren Sie von der „Reality Creation“ genannten Hochkonverter-Technologie, die auch normale Blu-rays und DVDs in überragender Qualität wiedergibt. Dank der langlebigen Lampe halten sich Wartungsaufwand und -kosten in Grenzen: Sony nennt für den Modus „niedrig“ eine erwartete Lebensdauer von 6000 Stunden. Mit einem Betriebsgeräusch von nur 26 Dezibel ist der Beamer zudem auch für die ruhigen Momente in Filmen ideal geeignet.
LG Allegro HF85JS: Kurzdistanz-Beamer für großes Kino in kleinen Räumen
Wenn Sie daheim wenig Platz haben, werden Sie es mit einem herkömmlichen Beamer schwer haben. Denn in vielen Wohnungen ist der Abstand zwischen Gerät und Leinwand zu gering. Hier kommen Ultrakurzdistanz-Beamer wie der LG Allegro HF85JS ins Spiel: Mittels Weitwinkel-Objektiven und vielen kleinen Umlenkspiegeln erzeugt dieser selbst bei sehr geringem Abstand zur Leinwand ein ansehnliches Bild. Der Beamer löst in Full-HD (1920 x 1080 Pixel) auf und kann Kontrastwerte von 150.000:1 vorweisen.
Der HF85JS ist zudem ideal für den mobilen Einsatz, da eine feste Installation an der Decke nicht erforderlich ist. Stattdessen kann das Gerät einfach auf einem Tisch direkt vor der Leinwand aufgestellt und den räumlichen Bedingungen entsprechend ausgerichtet werden. Da das Gerät mit 11,8 Zentimetern Breite und 18,9 Zentimetern Höhe sowie einem Gewicht von lediglich drei Kilogramm sehr schlank ist, lässt es sich leicht transportieren. Fußballgucken bei Freunden? Kein Problem mit diesem portablen Platzwunder, das laut Hersteller selbst bei geringem Abstand zur Wand gigantische Projektionsdiagonalen von 90 bis 120 Zoll (rund 2,2 bis 3 Meter) schafft. Mit zwei HDMI-Eingängen, USB, LAN und WLAN stehen zudem ausreichend viele Schnittstellen zur Verfügung. Die Transportabilität des HF85JS unterstreicht LG mit einer Bluetooth-Schnittstelle, sodass sich mithilfe portabler Bluetooth-Lautsprecher auch in der Gartenlaube für ordentlichen Sound sorgen lässt. Abstriche müssen Sie bei der Helligkeit machen. Letztere beträgt nur vergleichsweise geringe 1500 Lumen. Eine 3D-Kompatibilität ist ebenfalls nicht gegeben.
Fazit zur Beamer-Kaufberatung: Der Heimkino-Einstieg muss nicht teuer sein!
Der Beamer-Vergleich zeigt: Auch wenn High-End-Technologien noch immer ihren Preis haben, muss der Einstieg kein Vermögen kosten. Grundsolide Geräte wie der BenQ TH530 sind derzeit für unter 500 Euro zu bekommen. Für weniger als 1000 Euro bekommen Sie mit dem Epson EH-TW6700 einen Allrounder, der sogar 3D-Inhalte projizieren kann. Wenn Sie allerdings ein Produkt der Spitzenklasse suchen und über ein ausreichendes Budget verfügen, lohnt es sich, auch im höheren vierstelligen Preissegment zu schauen: In dieser Preiskategorie ist der Optoma UHZ65 angesiedelt, der durch sehr langlebige Lampen und gestochen scharfe Bilder dank moderner Laser-Technologie überzeugt. Der rund 10.000 Euro teure Sony VPL-VW550ES lässt keine Wünsche offen und ermöglicht neben einer nativen 4K-Auflösung auch die Projektion von 3D-Inhalten in bester Bildqualität. Dass Beamer längst auch für Gartenpartys taugen, transportabel sind und selbst in kleinen Räumen eingesetzt werden können, beweisen Ultrakurzdistanz-Beamer wie der LG Allegro HF85JS, den Sie bei Amazon für unter 2000 Euro finden. Für fast alle Modelle gilt: Der integrierte Sound ist nur eine Notlösung. Besser ist es, wenn Sie Ihren Beamer an die heimische Anlage oder eine Soundbar anschließen.
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