Schmerzen, Zweifel, Operationen Golf-Superstar Woods krönt sein sensationelles Comeback
Nach elf Jahren und langer Leidenszeit hat Tiger Woods wieder eins der großen Major-Turniere seiner Sportart gewinnen können. Die deutschen Golfer spielten dabei nur eine Nebenrolle.
Tiger Woods fiel seiner Mutter Kultida um den Hals, überglücklich schloss er nach der denkwürdigen Krönung seines Comebacks auch seine Kinder Charlie Axel und Sam Alexis in die Arme. Nach jahrelangen Zweifeln, Schmerzen und Rückschlägen ist Woods zurück im Golf-Olymp, beim US Masters in Augusta triumphierte der amerikanische Superstar zum fünften Mal – elf Jahre nach seinen 14. und bis dato letzten Majorsieg.
Auch Bernhard Langer, als Ex-Champion im Grünen Jacket gekleidet, gratulierte Woods. Der 61 Jahre alte Anhausener war selbst auf der Schlussrunde eingebrochen und lag am Ende als 62. sogar noch sechs Schläge hinter dem ehemaligen Weltranglistenersten Martin Kaymer (51.). In der Liga eines Tiger Woods spielten die beiden Deutschen in diesem Jahr nicht.
IM entscheidenden Moment behielt Woods die Nerven
Woods war mit zwei Schlägen Rückstand auf den führenden Italiener Francesco Molinari auf die Schlussrunde gegangen, die mit Bogeys auf den Bahnen vier und fünf zäh für den Publikumsliebling begann. Molinari, an den ersten drei Tagen mit nur einem Bogey die Konstanz in Person, spielte dagegen weiter wie ein Uhrwerk – bis er auf der "Golden Bell" genannten Bahn 12 patzte.
Molinaris Abschlag landete im Wasser, ein Doppel-Bogey später gab er die virtuelle Führung ab. Woods spielte bis zur zweiten Hälfte des Kurses nicht überragend, einige Kontrahenten wie seine Landsleute Xander Schauffele oder Patrick Cantlay schienen mit Traumrunden noch in den Titelkampf eingreifen zu können. Doch als es darauf ankam, behielt Woods die Nerven. Mit einem Birdie am Loch 15 übernahm er die Führung - und gab sie bis zum Ende nicht mehr ab.
Mini-Erfolg für Martin Kaymer
1997 hatte Woods in Augusta seinen ersten Majortitel gewonnen und startete mit 21 Jahren eine Weltkarriere. Auch 2001, 2002 und 2005 war er an der Magnolia Lane nicht zu stoppen gewesen, bis zum Sieg bei der US Open 2008 dominierte er die Tour beinahe nach Belieben, ehe ihn persönliche Probleme und sein Rücken stoppten. Nach vier Operationen und einigen Anpassungen beim Schwung ist er nun wieder zurück an der Spitze.
Dort durfte auch Kaymer einst um die größten Titel spielen, momentan freut sich der 34-Jährige aus Mettmann schon über Teilerfolge wie auf der Schlussrunde in Augusta. Erstmals in diesem Jahr blieb Kaymer (71) unter Par, kletterte auf Platz 51 und überholte damit auch seinen Landsmann Bernhard Langer (Anhausen). Der 61-Jährige, der nach seinen Triumphen 1985 und 1993 ein lebenslanges Startrecht beim Masters besitzt, brach auf der letzten Runde mit 78 Schlägen ein.
Sturm bringt Planung durcheinander
Langer unterliefen drei Doppel-Bogeys, schon am Samstag hatte er seine gute Ausgangsposition zur Halbzeit des 83. Masters verspielt. Letztlich landete er mit 296 Schlägen auf Platz 62. Kaymer gelangen dagegen zum Abschluss drei Birdies bei zwei Bogeys, er war insgesamt sechs Schläge besser als der Altmeister.
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Kaymer und Langer waren früher als geplant auf ihre Schlussrunden gegangen, ein drohender Sturm hatte die Organisatoren zu ungewöhnlichen Maßnahmen gezwungen. Vor dem Finale sagten sie die zeremonielle Übergabe des Grünen Jackets für den Sieger ab. Der Stimmung tat das keinen Abbruch, die Zuschauer feierten ihre Landsleute Bryson DeChambeau und Justin Thomas, denen am 16. Loch jeweils ein Ass gelang.
- Nachrichtenagentur sid