Schutz im Alltag Teure Fehler – nicht am falschen Ende der Versicherung sparen
Im Alltag passiert schnell ein Missgeschick. Wer nicht mit einer Haftpflichtversicherung vorsorgt, greift tief ins Portemonnaie. Bei der Entscheidung kommt es auf das Kleingedruckte an.
Nach § 823 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) sind Sie für Schäden gegenüber Dritten zum Schadenersatz verpflichtet. Selbst ein unglückliches Missgeschick kann teuer werden. Damit die Haftpflichtversicherung im Alltag wirklich zu hundert Prozent Schutz bietet, muss bei den versicherten Leistungen und Ausschlüssen genau hingeschaut werden. Wir erklären, worauf Sie bei privaten Haftpflichtversicherungen genau achten sollten – vor allem auch als Familie.
Deckungssummen – nicht am falschen Ende sparen
Viele Familien entscheiden bei Versicherungen über den Beitrag. Im Fall einer Haftpflichtversicherung machen Sie möglicherweise gerade jetzt einen Fehler. Damit die Police ihre Stärke im Alltag voll ausspielt, muss die Deckungssumme hoch genug sein. Hier gehen die Empfehlungen der Verbraucherschützer auseinander.
- Stiftung Warentest – 10 Millionen Euro Entschädigung
- Bund der Versicherten – 15 Millionen Euro Entschädigung
- Verbraucherzentrale – 10 Millionen Euro Entschädigung
Alle Angaben gelten für Personen- und Sachschäden. Für den versicherten Vermögensschaden kann die Deckung niedriger ausfallen. Sind Tarife günstig, aber erreichen nicht die empfohlene Mindestdeckung, verzichten Sie auf einen Abschluss.
Tipp: Um den Beitrag trotz guter Leistungen zu verringern, kann ein Selbstbehalt vereinbart werden. Dieser sollte normalerweise 500 Euro je Schaden nicht überschreiten. Entscheidend ist, dass der Selbstbehalt Sie finanziell nicht überfordert.
Haftpflichtversicherung: Worauf achten bei den versicherten Schäden?
In der Haftpflichtversicherung sind grundsätzlich folgende Schadensklassen versichert:
1. Personenschäden
2. Sachschäden
3. Vermögensschäden
Letztere können als echter Vermögensschaden (ausschließlich finanzieller Schaden) oder indirekter Vermögensschaden (als Folge eines Personen- und Sachschadens) versichert werden. Leider decken nicht alle Tarife beide Varianten ab.
Was für den Abschluss der Versicherung wichtig ist: Versicherer schließen mitunter Sachschäden aus, die an Mietsachen entstehen. Dies kann zum Beispiel die Mietwohnung sein, aber auch ein Ferienhaus. Besonders auf Ihre Haustiere sollten Sie an dieser Stelle achten.
Kind & Co.: Die Haftpflichtpolice für Familien
Besonders Familien profitieren von einer Haftpflichtversicherung. Durch die meisten Tarife werden auch Kinder und Ehepartner im gemeinsamen Haushalt geschützt. Allerdings gibt es auch hier Einschränkungen. Bei Deliktsunfähigkeit – wenn der Nachwuchs nicht älter als sieben Jahre ist – zahlen nicht alle Versicherer. Da die Police auch dann noch greift, wenn Kinder eine Ausbildung absolvieren, lohnen sich die 70 Euro bis 100 Euro pro Jahr für die Haftpflichtversicherung in jedem Fall.
- gesetze-im-internet.de: "§ 823 Schadensersatzpflicht" (Stand: 08.09.2023)
- verbraucherzentrale.de: "Private Haftpflichtversicherung: Ein absolutes Muss für jeden!" (Stand: 02.11.2022)
- test.de: "Haftpflichtversicherungen – oft lohnt sich ein Wechsel" (Stand: 23.08.2023)