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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Verkehrssicherheit Diese Straße leuchtet nachts von alleine
Dank selbstleuchtender Fahrbahnmarkierungen könnten Straßenlampen bald der Vergangenheit angehören. In den Niederlanden wurde nun ein 500 Meter langer Testabschnitt eingeweiht, der nachts gänzlich auf Beleuchtung von oben auskommt.
Intelligente Fahrbahnmarkierung
Der sogenannte "Smart Highway" besitzt keine Straßenlaternen. Das Leuchten der Markierung entsteht durch ein phosphoreszierendes Pulver, das der Markierung beigemischt wurde. Tagsüber nimmt dieses Pulver die Sonnenenergie auf, speichert sie und gibt diese nachts bei Dunkelheit in Form eines Leuchtens wieder.
Markierungen passen sich der Umwelt an
Ein weiterer Einfall des Erfinders Daan Roosegaarde sind thermochrome Symbole, welche erst bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aufleuchten und somit die Verkehrsteilnehmer vor Straßenglätte warnen. Auch spezielle Windstärkemesser oder Fahrabschnitte, die fahrende Elektroautos mittels Induktion aufladen hält Roosegaarde für möglich.
Wenn es dunkel wird, leuchten die Wege
Bei einem ähnlichen Pilotprojekt in England wurden bereits zahlreiche Wege zwischen dem Stadtzentrum von Cambridge und dem Grafton Centre zum Leuchten gebracht. Verantwortlich hierfür war ebenfalls ein spezieller Belag, der mit selbstleuchtenden Partikeln besprüht wurde. Dabei passt sich die Intensität des Lichts an der Dunkelheit an. Je dunkler es ist, desto heller strahlt die Oberfläche.
Kostengünstige und klimafreundliche Alternative
Die Entwickler nennen die leuchtende und wasserresistente Beschichtung "Starpath", übersetzt "Sternenweg". Sie sehen die Leuchtwege als kostengünstig und klimafreundliche Alternative. "In diesen Zeiten, in denen wir mehr und mehr Strom brauchen, aber Atomkraftwerke abschalten wollen, müssen wir mittelfristig alternative Wege finden, um Strom zu sparen. Unser Produkt ist sehr effektiv und im Vergleich zum täglichen Stromverbrauch sehr günstig", so englische Forscher in einer Stellungnahme.
Markierungen senken Kosten
Straßenbeleuchtung ist teuer, daher haben bereits viele Städte und Gemeinden in Deutschland stromfressende Halogenlampen durch energiesparende Leuchten ersetzt. Laut dem Umweltministerium Baden-Württemberg belaufen sich die Energie- und Betriebskosten einer Neuanlage allerdings immer noch auf 50 bis 70 Euro jährlich. Die leuchtenden Staßenbeläge könnten in Zukunft die Energiekosten der Städte und Gemeinden deutlich reduzieren.