Hamburgs größte Party Zu kommerziell? Das denken Besucher über den Hafengeburtstag
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Der Hafengeburtstag ist in vollem Gange. Zigtausende Menschen strömen seit Donnerstag an den Landungsbrücken entlang. Doch wie gefällt es den Gästen? t-online fragt nach.
Die Voraussetzungen könnten nicht schöner sein: Sonnenschein und Temperaturen haben auch am zweiten Tag des Hafengeburtstages ein herrliches Ambiente an den Hamburger Landungsbrücken möglich gemacht. Weil dank Himmelfahrt in diesem Jahr einen Tag länger gefeiert wird, kommen auch mehr Menschen an die Elbe – die Stadt rechnet mit insgesamt rund 1,5 Millionen Besuchern.
Manche von ihnen haben eine weite Reise auf sich genommen, um sich die "dicken Pötte" und den maritimen Trubel anzuschauen. Krista und Bruno (beide 72) sind mit einem Reisebus aus Süddeutschland angereist. Ihre Gruppe ist am Donnerstag angekommen und bleibt bis Montag in der Stadt. Bruno findet besonders die Kriegsschiffe interessant. Ihr Eindruck vom Hafengeburtstag? Positiv, aber für Menschen mit Gehbehinderung sei es manchmal schwierig.
Dänische Männergruppe: "Das Bier ist gut"
Aus Dänemark haben sich Troels (54), Takob (54), Moacen (53), Stit (53) und Jakob (55) auf den Weg nach Hamburg gemacht. Sie sind seit 1988 als Gruppe unterwegs, erzählen sie, eigene T-Shirts gehören immer dazu. 2018 waren sie schon einmal auf dem Hafengeburtstag. Bloß: "An vieles davon erinnere ich mich nicht", sagt Troels. "Es hat aber definitiv Eindruck gemacht", ergänzt Takob.
Kumpel Moacen ist der Kommerz in Erinnerung geblieben. "Das sieht man ja an den Ständen, die machen alle Geld. Wenn das wirklich Kultur sein sollte, dann müssten die Sehenswürdigkeiten umsonst sein." Woran der dänische Tourist dabei denkt? "Wichtige Aussichtspunkte, das Miniatur Wunderland oder St. Nikolai." Weshalb die Jungs trotzdem wieder in Hamburg sind? "Das Bier ist gut."
Simon aus Hamburg: "Der Hafen ist das Tor zur Welt"
Die klare Kommerz-Ausrichtung des Hafengeburtstags kritisiert auch Simon (26), der seit zwei Jahren in Hamburg lebt. Fotografiert werden möchte er nicht. Er hält gerade zwei Corn Dogs in der Hand – "die besten der Stadt", sagt er. Er ist mit einem Fotografen und einem Model unterwegs, um mit den Corn Dogs Bilder für Social Media zu machen, hat aber gerade noch die Sonne genossen. "Der Hafen ist das Tor zur Welt. Er bringt Menschen zusammen, verteilt wichtige Güter. Schade nur, dass die Fischbrötchen 6 Euro kosten. Das ist mir zu viel." Es gebe einfach zu viele Stände, die das Gleiche verkaufen, hält Simon fest.
Und wie gehen die Fischbrötchenbuden mit der Kritik um? Keine Antwort – es sei einfach viel zu viel los, um sich noch mit Reporterinnen und Reportern zu unterhalten, heißt es dort.
- Besuch des Hafengeburtstags