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Europawahl: Schulz lässt Juncker weit hinter sich


Umfrage zur Europawahl
Schulz in Deutschland weit vor Juncker

Von reuters, dpa
Aktualisiert am 15.05.2014Lesedauer: 2 Min.
Martin Schulz (links) und Jean-Claude JunckerVergrößern des BildesMartin Schulz (links) und Jean-Claude Juncker: In Deutschland scheint die Wahl zwischen den beiden Kommissionskandidaten entschieden (Quelle: dpa-bilder)

Der sozialdemokratische Spitzenkandidat für die Europawahl, Martin Schulz, lässt seinen konservativen Konkurrenten Jean-Claude Juncker nach einer aktuellen Umfrage weit hinter sich: 39 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland sähen Schulz gern als künftigen Präsidenten der EU-Kommission.

Vor zwei Wochen waren es noch 33 Prozent. Juncker kommt im ARD-"Deutschlandtrend" vom Mittwoch nur auf 22 Prozent (-3 Punkte). Allerdings kennt rund eineinhalb Wochen vor der Wahl am 25. Mai immer noch jeder Fünfte mindestens einen der beiden Kandidaten nicht. Unter den Parteien schneiden die Konservativen am besten ab.

Kommissionspräsident braucht Mehrheit in Rat und Parlament

Erstmals haben die Parteien und Vereinigungen im Europaparlament Spitzenkandidaten für die Europawahl aufgestellt. Der Wahlsieger könnte der nächste Präsident der EU-Kommission werden. Schulz kämpft dabei gegen den EVP-Spitzenkandidaten Jean-Claude Juncker um das prestigeträchtige Amt.

Um den Spitzenjob in Brüssel zu erhalten muss ein Kandidat nicht nur die qualifizierte Mehrheit der EU-Staaten - vereint im Europäischen Rat - hinter sich bringen, sondern auch die Mehrheit der 751 Abgeordneten im EU-Parlament. Daher dürfte es für die großen Parteien notwendig sein, Koalitionen in der EU-Volksvertretung zu schmieden.

Immer noch interessieren sich indes mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) wenig oder gar nicht für die Europawahl. 41 Prozent haben starkes oder sehr starkes Interesse - immerhin sechs Prozentpunkte mehr als vor zwei Wochen.

Konservative europaweit mit leichtem Vorsprung

Europaweit liefern sich die beiden größten Parteienfamilien der EU rund eine Woche vor Beginn der Europawahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Dabei kann die Europäische Volkspartei (EVP), zu der auch CDU und CSU gehören, nach der am Mittwoch vom Institut Pollwatch veröffentlichten Analyse auf die meisten Stimmen hoffen.

Sie käme als Fraktion im EU-Parlament auf 212 Sitze. Das sind vier Sitze weniger als eine Woche zuvor.

Die europäischen Sozialisten, die von Schulz in den Wahlkampf geführt werden, kommen demnach auf 209 (Vorwoche: 205) Sitze. Pollwatch wertet Umfragen aus EU-Staaten aus.

Rechtspopulisten stärker als Grüne

Laut Pollwatch können die Liberalen, zu denen die FDP zählt, unverändert auf 63 Sitze hoffen, die Grünen würden im Vergleich zur Vorwoche drei Sitze verlieren und kämen auf 38 Abgeordnete. Die Fraktion europäischer Linksparteien käme auf 52 (49) Sitze.

Die rechtspopulistische Fraktion "Europa der Freiheit und Demokratie", in der die nationalistische Ukip-Partei aus Großbritannien den Ton angibt, verharrt bei 39 Sitzen. Im aktuellen EU-Parlament gibt es sieben Fraktionen.

Die Europawahl beginnt in Großbritannien und den Niederlanden bereits am 22. Mai, in Deutschland wird am 25. Mai gewählt.

AfD bei Sonntagsfrage mit Spitzenwert

Derweil veröffentlichte der ARD auch die Zahlen zur Sonntagsfrage in Deutschland: Demnach würden 37 Prozent der Befragten der Union ihre Stimme geben, wenn am kommenden Sonntag Wahl wäre (-2).

Die SPD bleibt stabil bei 27 Prozent, Grüne und Linke kommen auf jeweils 9 Prozent. Die FDP liegt mit 3 Prozent hinter der eurokritischen AfD, die mit 7 Prozent ihren bislang höchsten Wert erzielt.

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